Um laut Aussage des Salk Instituts in Kalifornien die Kommunikation von Zellen besser zu verstehen, haben Wissenschaftler trotz ethischer Bedenken menschliche Stammzellen in Embryonen von Affen eingepflanzt.

Die Wissenschaftler des Salk Instituts in Kalifornien wollen laut eigenen Angaben mit ihrer Arbeit dabei helfen, neue Möglichkeiten der Organtransplantation zu schaffen und mehr über die menschliche Entwicklung und das Fortschreiten von Krankheiten in Erfahrung bringen.

Leiter des Forschungsteams arbeitete auch schon an Mensch-Schwein-Hybriden

Forschungsleiter war Professor Juan Carlos Izpisua Belmonte, der 2017 auch an dem ersten Schwein-Mensch-Hybriden arbeitete.

Er sagte in einem Interview: „Diese chimären Ansätze könnten wirklich sehr nützlich sein, um die biomedizinische Forschung nicht nur in der frühesten Lebensphase, sondern auch in der neuesten Lebensphase voranzutreiben.“

Als Chimäre (kommt aus dem Griechischen und bedeutet Phantasiegebilde, Unding oder Hirngespinst) werden in der Genetik Organismen bezeichnet, die aus genetisch unterschiedlichen Zellen oder Geweben aufgebaut sind.

Das Forschungsteam behauptete zwar, sich an alle ethischen Grundsätze zu halten, und, dass die Embryonen nach 20 Tagen zerstört würden, andere Forscher sehen diese Experimente aber sehr kritisch.

Experiment öffnet „Büchse der Pandorra“

Prof. Julian Savulescu, Direktor des Oxford Uehiro Zentrum für praktische Ethik, sagte der BBC, das Experiment „öffnet die Büchse der Pandora für menschlich- und nichtmenschliche Chimären”. „Diese Embryonen wurden nach 20 Tagen Entwicklung zerstört, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich menschlich-nichtmenschliche Chimären erfolgreich entwickeln, vielleicht als Organquelle für den Menschen.“

Für Aufsehen erregte die Reaktion einer Ethikspezialistin der University of East Anglia, Dr. Anja Smjador, die in einem Interview mit „The Mirror“ meinte: „Dieser Durchbruch verstärkt eine zunehmend unausweichliche Tatsache: Biologische Kategorien sind nicht festgelegt – sie sind fließend.“

Finden Sie, der Wissenschaft sollten in ethisch so umstrittenen Gebieten gesetzlich Grenzen gesetzt werden?