Das ÖFB-Team steht mit dem Rücken zur Wand. Alles andere als ein Sieg gegen Schottland würde die Chance auf Platz zwei de facto zunichte machen. Außerdem würde es das Stimmungsbarometer beim ÖFB noch weiter sinken lassen. Nach dem desaströsen 2:5 in Israel zählt nur noch ein Sieg. Sonst könnte es für den ohnehin schon angezählten Teamchef richtig ungemütlich werden. Zwar erhielt Foda zuletzt noch Rückendeckung von Sportdirektor Peter Schöttel. Sofern das ÖFB-Team gegen Schottland nicht gewinnt, wird auch Schöttel Foda nicht mehr lange im Teamchef-Sessel halten können.

Zuletzt machten auch Meldungen über eine schlechte interne Stimmung die Runde. Ebenso soll das Verhältnis zwischen Teamchef und Mannschaft aktuell nicht optimal sein. Doch Sportdirektor Schöttel betonte, dass das Verhältnis zwischen Foda und seiner Truppe “sehr gut” sei. Auch Franco Foda dementierte diese Meldungen. Rückendeckung bekam der Deutsche auch von David Alaba: “Wenn wir kein gutes Verhältnis zum Trainer hätten, hätten wir auf gar keinen Fall so eine EM gespielt,” betonte der Real-Star.

Endspiel für Franco Foda?

Fakt ist dennoch, dass nicht mehr viel von der Euphorie der Europameisterschaft übrig ist. Zuvor waren die Ergebnisse im März auch nicht berauschend. Die EM (vor allem die Leistungen gegen die Ukraine und gegen Italien) konnten einiges kaschieren. Aber die Frage ist, ob Foda langfristig gesehen noch der richtige Mann auf der Bank ist. Stimmt schon, für die katastrophalen Fehler in der Defensive und die mangelnde Chancenauswertung in Israel kann man Foda nicht die Schuld zuweisen. Allerdings war augenscheinlich, dass nach den Balleroberungen speziell in der ersten Halbzeit Lösungen fehlten. Gegen Gegner, die tief stehen fehlen ist man oftmals ebenso ratlos. Das Potential der Mannschaft wird nicht zur Entfaltung gebracht, zumindest nicht gänzlich.

Franco Foda steht gegen Schottland bereit unter DruckAPA/ROBERT JAEGER

Zwar hat der gebürtige Mainzer mit dem Sieg in der Nations League und der EM-Qualifikation sowie dem Achtelfinal-Einzug bei der EM-Endrunde die Ziele erreicht. Allerdings sei auch betont, dass man es in der Nations League mit Rumänien, Nordirland und Norwegen zu tun hatte. Allesamt Nationen, die von der Papierform her definitiv nicht über Österreich zu stellen sind. Alles andere als ein Sieg in dieser Gruppe wäre eine Enttäuschung gewesen. Immerhin hat man sich dadurch auch im Falle eines dritten Tabellenplatzes ein Ticket für das WM-Playoff im März 2022 gesichert.

Dennoch: Sofern Österreich das Spiel gegen Schottland nicht gewinnt, wackelt der Teamchef-Stuhl von Foda gewaltig!