Das österreichische Fußball-Nationalteam hat am Dienstag die Chance, ein Rufzeichen zu setzen. Die ersatzgeschwächten Österreicher gastieren in der WM-Qualifikation als mittlerweile klarer Außenseiter beim makellosen Tabellenführer Dänemark. Für Franco Foda wird es sein 44. Länderspiel als ÖFB-Teamchef. Bei einer Abfuhr ähnlich des 0:4 gegen die Dänen im März in Wien könnte es sein letztes gewesen sein.

Dänemark noch ohne Gegentor

Dänemark hält nach sieben Siegen in sieben Quali-Spielen bei einem Torverhältnis von 26:0. Der EM-Semifinalist hofft im mit 35.000 Zuschauern ausverkauften Parken in Kopenhagen auf ein Fußballfest, kann er doch mit einem Heimsieg bereits das WM-Ticket fixieren. Foda will den Dänen einen Strich durch die Rechnung machen. “Es ist im Fußball schon oft passiert, dass sich eine Mannschaft im Vorfeld mit Party beschäftigt, und dann ist es anders gekommen”, meinte der Deutsche.

Die Situation würde seine Mannschaft motivieren. “Keiner rechnet mit uns, wir sind Außenseiter”, sagte Foda. Der 55-Jährige forderte dennoch einen “mutigen und entschlossenen” Auftritt. Das 2:0 am Samstag auf den Färöern soll Vertrauen geschaffen haben.

Foda verglich die Situation mit 2019, als die Österreicher in der EM-Quali drei Tage nach einem Pflichtsieg gegen Lettland (6:0) bei Fast-Gruppensieger Polen antraten und dort ein 0:0 holten. “Eines unserer besten Spiele”, meinte der Teamchef. Die Partie in Warschau ist das bisher einzige Pflichtspiel unter Foda gegen eine in der Weltrangliste vor Österreich klassierte Mannschaft, das nicht verloren ging.

Dänen in der Weltrangliste 19 Plätze vor Österreich

Die Dänen liegen als Zehnter im FIFA-Ranking klar vor Österreich (29.). “Jede Mannschaft hat irgendwo die eine oder andere Schwachstelle – auch Dänemark. Die Schwächen wollen wir ausnutzen”, sagte Foda. “In einem Spiel ist immer alles möglich. Wir werden alles versuchen, um das Spiel zu gewinnen, das ist immer die Intention. Wir werden alles tun, um trotz der vielen Ausfälle eine gute Leistung zu bringen.”

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Tatsächlich musste Foda bereits auf den Färöern elf Spieler vorgeben, darunter einige Stammkräfte wie Marko Arnautovic, Christoph Baumgartner, Xaver Schlager, Stefan Lainer oder Aleksandar Dragovic. “Es macht keinen Sinn zu jammern, wer bei uns aller fehlt”, betonte Foda. “Die Mannschaft, die hier ist, hat unser Vertrauen.” Man wolle das Optimum herausholen. “Uns ist die Situation auf beiden Seiten aber schon auch bewusst.”

Dänemark in Top-Form

Dänemark ist in diesem Jahr bisher von einem Erfolg zum anderen geeilt. Selbst den Ausfall von Spielmacher Christian Eriksen haben die Skandinavier nach anfänglichem Schock gut weggesteckt. Der dramatische Vorfall mit dessen Zusammenbruch im EM-Spiel gegen Finnland habe sie vielleicht sogar noch mehr zusammengeschweißt, meinte Foda. “Aber auch wir haben einen guten Teamgeist.”

Foda bleibt optimistisch

Als großen Vorteil sieht Foda, dass die Dänen mit Ausnahme von Eriksen in der gesamten WM-Quali fast immer auf denselben Kader zurückgreifen konnten. “Sie haben ihre Prinzipien, ihre Handlungsmuster, darauf werden wir uns einstellen. Wir müssen selbst kompakt stehen, aber auch mutig und entschlossen nach vorne spielen, wenn es Möglichkeiten gibt.”