Der Schweizer betonte im Gespräch mit der französischen Zeitung “Le Monde” außerdem: “Dies ist das erste Mal, dass eine politische Intervention eine wichtige Fußballentscheidung geändert hat.” Die Reaktion von Michel Platini ließ nicht lange auf sich warten und teilte gegen Blatter ordentlich aus: “Es reicht. Seit fünf Jahren stellt Sepp Blatter die gleichen verlogenen und unbegründeten Behauptungen auf. Ich dachte, dass das Älterwerden zu Weisheit und Wahrheit führt. Was er behauptet, ist absolut falsch,” sagte Platini.

Laut Blatter gab es am 23. November 2010 ein Treffen im Elyseepalast zwischen Platini und dem damaligen französischen Präsidentne Nicolas Sarkozy sowie dem heutigen Emir von Katar, Tamim bin Hamad. Anschließend wurden m 2. Dezember 2010 die WM-Turniere 2018 an Russland und 2022 an Katar vergeben. Laut Blatter seien nach dem Treffen die Stimmen von Platini und drei weiteren Europäern an Katar gegangen, was den Ausschlag gegeben hätte.

Platini bestreitet jegliche Einflussnahme

Platini wiederum bestritt jegliche Einflussnahme. Schon länger kursieren Korruptionsvorwürfe gegen den früheren französischen Weltklassespieler. 2019 wurde er deswegen auch von der französischen Polizei vernommen. Mit Blick auf mögliche Korruption bei den stimmberechtigten FIFA-Exekutivmitgliedern sagte Blatter: “Ich bin weder Moralist noch Beichtvater. Aber bei so wichtigen Entscheidungen wie der Vergabe einer WM ist es durchaus möglich, dass hier und da Geld fließt und die Leute es in die Tasche stecken.” Er selbst habe für die USA gestimmt. Aus sozialer und klimatischer Sicht sei es ein großer Fehler gewesen, die WM nach Katar zu geben.