Wenn vom 27. Juni bis zum 10. Juni der Rasen-Klassiker in Wimbledon steigt, heißt es für die russischen und weißrussischen Tennisstars: “Njet!” Denn aufgrund des Angriffskrieges wurden sowohl russische als auch weißrussische Sportler ausgeschlossen. Vom Ausschluss ist auch Daniil Medwedew, derzeit Nummer zwei der Weltrangliste betroffen. Der Russe war seit Ende März nicht mehr auf Tour. Damals kassierte er gegen den Polen Hurkacz in Miami eine Niederlage im Viertelfinale.

Während er beim Turnier in Genf noch aufschlagen darf, ist er beim Grand Slam in Wimbledon zum Zuschauen verdammt. Bis Ende Juni hat Medwedew dann einen Zwangsurlaub. Im Rahmen einer Pressekonferenz hat sich Medwedew zum Krieg in der Ukraine und zum Ausschluss russischer und weißrussischer Sportler geäußert: “Da ich zuletzt nicht gespielt habe, konnte ich die Nachrichten verfolgen. Und viele Leute haben darüber gesprochen.” Dabei haben sich vor allem Djokovic und Nadal für die russischen Sportler eingesetzt. “Ich habe nicht direkt mit ihnen gesprochen, da ich nicht auf der Tour war,” meinte Medwedew. “Aber ich versuche, andere Meinungen zu respektieren. Wenn mir jemand sagt, dass ein Tennisball grün ist, sage ich ‹Okay›, auch wenn ich denke, dass er gelb ist.”

Medwedew hat auch eine klare Meinung zum Ausschluss im Wimbledon: “Ich kann den Entscheid verstehen, aber wir reden hier über Sport. Es ist eine schwierige und beispiellose Situation. Wo ist die Linie, Spieler zu verbannen?”, fragte Medwedew. Für das Turnier in Genf fand er indes nur lobende Worte. “Ich liebe dieses Turnier. Wenn es nicht geht, werde ich andere Turniere finden.” Heute, Dienstag trifft er auf den Franzosen Richard Gasquet.