Angesichts der wachsenden Zahl von Wolfsrissen sind viele Pinzgauer Bergbauern unsicher, ob sie ihre Nutztiere überhaupt auf den Almen lassen sollen. Auch Landwirtschaftskammerpräsident Rupert Quehenberger befürchtet nun Einschränkungen bei der Bewirtschaftung der Salzburger Almen.

„Man treibt nicht sein Tier auf die Almen um es als Wolfsfutter dann dort oben zu lassen, sondern es geht um das wirtschaftliche Dasein der Landwirte, auch Almwirtschaft in Zukunft zu ermöglichen und das mögliche Szenario ist, dass die Almen nicht mehr bewirtschaftet werden, weil es sich niemand leisten kann, Tiere auf die Almen zu treiben und kein Tier mehr heimzubringen“, sagt Quehenberger.

Sind zunehmend in Gefahr, Schafe auf den österreichischen AlmenAPA

Abschuss von "Problemwölfen" verstoße gegen EU-Recht

Die Landwirtschaftskammer fordert deshalb zum wiederholten Mal den Abschuss von sogenannten Problemwölfen. Der Artenschutzkoordinator beim Naturschutzbund, Lucas Ende, widerspricht: Das sei ein Verstoß gegen EU-Recht, das den Wolf streng schützt. Ende schmettert auch das Argument ab, dass Herdenschutz mit Zäunen im steilen Berggelände nicht möglich sei.

„Es gibt kein Patentrezept, aber ich glaube, wenn man möchte, dann ist auch Herdenschutz im Salzburger Almgebiet möglich. Ich sehe nur aktuell den politischen Willen nicht“, sagt er. Der Naturschutzbund verlangt zudem, dass Bergbauern für Wolfsschutzmaßnahmen gleichviel Landesunterstützung erhalten wie Bauern im Tal.