Sonne, Palmen und zahlreiche Strände: Millionen Touristen zieht es jährlich in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Aufgrund des Regenmangels leidet der Wüstenstaat jedoch an langen Trockenperioden. Im Durchschnitt beträgt die jährliche Niederschlagsmenge lediglich 70 Liter pro Quadratmeter. Neben den Einheimischen leiden auch zahlreiche Landwirte unter diesen Bedingungen. Bis zu 80 Prozent der Lebensmittel müssen importiert werden. Auch das Trinkwasser ist begrenzt.

Um dieses Problem zu bewältigen, bemühen sich die VAE bereits den frühen 2000er Jahren, künstlichen Regen zu erzeugen. 2017 investierten sie 15 Millionen Dollar um die Pläne voranzutreiben.

Videoaufnahmen veröffentlicht

Eine der am häufigsten angewandten Methoden ist dafür die Wolkenimpfung (Cloud Seeding). Dabei feuerten bemannte Flugzeuge zunächst Silberjodid, Trockeneis oder Stickstoff-Partikel in die Wolken. Eine neuere Methode versucht, durch elektrische Stromstöße das Ladungsgleichgewicht der Regentropfen zu beeinflussen, um deren Verschmelzung zu fördern.

Das Nationale Zentrum für Meteorologie in den VAE veröffentlichte bereits im Jahr 2021, um die Erfolge zu demonstrieren:

Im Sommer 2023 starteten die Emirate eine neue Kampagne, um die Niederschläge im Land zu erhöhen. “Eine Gruppe von Forschern und Piloten wird die Leistung verschiedener Wolkensprühmaterialien mit und ohne elektrische Ladung vergleichen”, so das Nationale Zentrum für Meteorologie (NCM).

Und weiter: “Am NCM sind wir bestrebt, die Talente vor Ort zu fördern und ihr aktives Engagement bei der Entwicklung neuer Technologien sicherzustellen, die die Niederschlagsmenge zugunsten künftiger, von Wasserknappheit bedrohter Generationen erhöhen. Solche Bemühungen stärken die herausragende Rolle der VAE bei der Bewältigung der Herausforderungen im Bereich der Wassernachhaltigkeit, zumal sich das Land auf die Ausrichtung der Cop28 im November vorbereitet.”

Kritik an Wettermanipulation

Die langfristigen Folgen von Wettermanipulationen sind jedoch nicht absehbar. “Wenn man in komplexe Systeme massiv eingreift, weiß man ja nie, ob es nicht zu überraschenden ungewünschten Rückkopplungen kommt”, warnte bereits der Meteorologe Andreas Friedrich.