In Sachen Lebensqualität kann man Wien wenig vormachen – die österreichische Bundeshauptstadt wird nicht umsonst immer wieder und viele Jahre in Folge zur “lebenswertesten Stadt der Welt” gekürt! Aber können die berufstätigen Wienerinnen und Wiener ihr konkurrenzlos-lebenswertes Umfeld auch wirklich auskosten? Nicht ganz so sehr, wie man es sich wünschen würde – das ergibt zumindest eine aktuelle Studie, die 50 Städte auf der ganzen Welt nach ihrer Work-Life-Balance reiht. Hier schafft es Wien nämlich nur auf Platz 12.

Nordische Staaten und Schweiz als Work-Life-Balance-Elite

Aus allen 50 untersuchten Städten wurden jeweils fünf Spitzenreiter ermittelt – einerseits jene Metropolen, in denen die Work-Life-Balance am besten ausgeprägt ist, und auf der anderen Seite jene, deren berufstätige Einwohner das höchste Level an Überarbeitung aufweisen.

Wenig verwunderlich ist, dass sich die fünf Top-Platzierten allesamt in Europa, und hier vor allem im hohen Norden finden: Demnach weist Finnlands Hauptstadt Helsinki die ausgeglichenste Work-Life-Balance auf, gefolgt von Oslo in Norwegen auf Platz Zwei, der Schweizer Hauptstadt Zürich auf Platz Drei, Stockholm in Schweden auf Platz Vier und Kopenhagen in Dänemark auf Platz Fünf.

Höchste Überarbeitungsraten in Asien

Genausowenig überraschend fällt die Platzierung der am “überarbeitetsten” Städte der Welt aus, denn hier rangieren mit einer Ausnahme nur asiatische Metropolen an der Spitze: Auf dem wenig ruhmreichen ersten Platz der “Top Overworked Cities” im Ranking steht Hong Kong, gefolgt von Singapur, Thailands Haupstadt Bangkok auf Platz Drei, Buenos Aires in Argentinien auf Platz Vier und Seoul in Südkorea auf Platz Fünf.

Höchste Überarbeitungsraten in Asien

Wien findet sich im Ranking der Städte mit der besten Work-Life-Balance auf dem zwölften Platz wieder. Hier haben 36,7 Prozent der Menschen die Möglichkeit, im Homeoffice bzw. ortsunabhängig zu arbeiten und 13 Prozent der Menschen geben an, überarbeitet zu sein.

Das Minimum der angebotenen Urlaubstage entspricht mit 25 Tagen exakt dem Durchschnitt der auch wirklich genommenen Urlaubstage. 4,3 Prozent der berufstätigen Wienerinnen und Wiener jonglieren mehrere Jobs, die Tage an bezahlten Karenztagen beträgt in Wien mit 481 Tagen weniger als 1,5 Jahre ( zum Vergleich: Spitzenreiter Helsinki bietet Eltern insgesamt unglaubliche 1190 bezahlte Karenztage!). In Sachen Unterstützung in der Pandemie steht Österreich im Schnitt gut da, genauso wie (wenig überraschend) in Sachen Gesundheitssystem, Leistbarkeit und dem generellen “Happiness-Faktor” sowie Kultur- und Freizeitangeboten, Sicherheit der Stadt, Luftqualität und Grün-sowie Freiflächen.

Alle Werte im Detail finden Sie hier.

Über die Studie:

Die Studie der Städte mit der besten Work-Life-Balance 2020 wurde von Kisi, einem Hersteller von Cloud Zugangssystemen, in Auftrag gegeben und analysiert die Auswahlliste von 50 globalen Städten anhand von Daten zu Arbeitsintensität, institutioneller Unterstützung, Gesetzgebung und Lebensqualität. Mithilfe dieser Parameter wurde versucht zu ermitteln, welche Standorte die ganzheitlichste Work-Life-Balance bieten.

Die Studie enthält Daten, die vom Prozentsatz der verfügbaren Fernarbeitsplätze, den durchschnittlich genommenen Urlaubstagen (im Vergleich zu den angebotenen), der Covid-bezogenen wirtschaftlichen Unterstützung und dem Zugang zu psychischer Gesundheitspflege, bis hin zur Gleichstellung der Geschlechter, der Sicherheit in den Städten, Luftschadstoffen und mehr reichen. Die Ergebnisse der Studie in ihrer Gesamtheit finden Sie unter diesem Link.

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