Am vergangenen Donnerstag lieferte Rapid gegen Fiorentina eine magische Europacup-Nacht. Die Hütteldorfer bezwangen den Conference-League-Finalisten des Vorjahres im Play-off-Hinspiel mit 1:0. Doch das sollte am Ende nicht reichen. Im Rückspiel musste sich die Mannschaft von Zoran Barisic mit 0:2 geschlagen geben. Zunächst lieferten die Wiener einen beherzten und offenen Schlagabtausch.

Bereits nach sieben Minuten hatte man in Person von Fally Mayulu die erste große Chance. Doch die Querlatte verhinderte eine Rapid-Führung. Moritz Oswald setzte den Nachschuss über das Tor der Hausherren. Doch Rapid ließ nicht locker, Marco Grüll stellte sich erstmals vor und hämmerte einen Schuss in die Hände des Fiorentina-Torühters (11.). In der Folge erhöhte Fiorentina zwar den Druck. Doch dank Niklas Hedl ging es mit einem 0:0 in die Kabine.

Rapid muss auf wichtige Einnahmen verzichten

Die Entscheidung fiel schließlich in der zweiten Halbzeit. In der 59. Minute schlugen die Italiener erstmals zu. Zunächst klärte Jonas Auer einen Stanglpass auf das eigene Tor. Niki Hedl parierte stark per Reflex. Doch den zweiten Ball konnte Gonzáles im Tor versenken (59.). Rapid kam in der zweiten Halbzeit nicht in die Gänge. Stattdessen folgte die entscheidende Situation in der 90. Minute. Nach einem Handspiel im Strafraum gab es den Elfmeterpfiff für die Toskaner. Diesen konnte Gonzáles schließlich verwerten.

Der Traum vom Europacup ist für Rapid damit einmal mehr geplatzt. Zudem müssen die Hütteldorfer auf wichtige Einnahmen verzichten. Alleine das Startgeld für die Gruppenphase hätte knapp drei Millionen Euro betragen, so bleiben lediglich 750.000 Euro für das Out im Conference-League-Play-off.

Barisic enttäuscht und niedergeschlagen

Trainer Zoran Barisic gestand danach, “traurig und niedergeschlagen” zu sein, versuchte aber auch, die positiven Aspekte hervorzuheben. “Wir befinden uns als Mannschaft und als gesamter Club auf einem sehr guten Weg. Wir hatten heute am Schluss sechs Spieler auf dem Platz, die aus unserem Nachwuchs stammen. Dann so eine Leistung gegen so eine Fiorentina-Mannschaft zu bringen, ist nicht selbstverständlich, auch nicht im europäischen Fußball.” Außerdem betonte der Rapid-Trainer: “Was mich anbelangt, überwiegt der Stolz über unsere Leistungen in beiden Spielen. Wir hätten uns mehr verdient. Das Einzige, was wir uns vorwerfen können, ist, dass wir nicht in Führung gegangen sind.”

Neben der Chancenauswertung bemängelte Barisic auch das Verhalten seiner Kicker vor dem 0:1, als eine vielversprechende Kontersituation ausgelassen wurde, ehe man im Gegenzug in Rückstand geriet. Und auch das 0:2 stieß dem Coach sauer auf. “Ich weiß nicht, ob es einen VAR gegeben hat und warum er sich nicht eingeschaltet hat. Es würde mich interessieren, ob es tatsächlich ein Elfer war oder nicht.” Tatsächlich war der Videoassistent im Einsatz, verzichtete aber darauf, die Entscheidung des serbischen Schiedsrichters Novak Simkovic zu overrulen.

In einer Verlängerung hätte sich Barisic seriöse Chancen ausgerechnet, “weil ich glaube, dass wir körperlich auf einem sehr guten Weg sind”. Nun gelte es, gut zu regenerieren und am Sonntag gegen Red Bull Salzburg einen starken Auftritt hinzulegen. “Da werden wir noch einmal alles reinhauen, dann ist Länderspielpause und dann hoffe ich, dass uns der eine oder andere Spieler mehr zur Verfügung steht”, erklärte Barisic.