Luke Littler ist ein Phänomen. Mit gerade einmal 16 Jahren steht das Wunderkind bei der Darts-Weltmeisterschaft sensationell im Finale. Schon jetzt ist er der Superstar im Londoner Alexandra Palace. Der Engländer setzte sich im Halbfinale gegen seinen Landsmann Rob Cross am Dienstagabend klar mit 6:2 durch und steht am Mittwochabend (21.00 Uhr) auf Landsmann und Topfavorit Luke Humphries. Dem Darts-Talent winkt ein Siegercheck in Höhe von 500.000 Pfund (knapp 600.000 Euro).

“Ich habe keine Worte. Das ist einfach verrückt, dass ich direkt bei meiner ersten WM im Finale stehe”, sagte Littler bei Sky Sports. Anders als bei den bisherigen souveränen Siegen musste er erstmals bei dem Turnier in London echte Gegenwehr hinnehmen – zumindest ein wenig. Bis zum Viertelfinale hatte er nur vier Sätze in fünf Partien abgegeben.

Seine Mutter brach nach dem Sieg im Halbfinale in Tränen aus. Nach seinem bisher größten Sieg feierte er zunächst mit den Fans. Dann umarmte er seine Eltern und auch seine Freundin. “Sie wissen, dass ich mag, was sie für mich getan haben. Sie haben mich hierhin gebracht. Wenn ich über die Linie komme, werden ich ihnen etwas zurückgeben,” sagte Littler über seine Eltern.

Talent zeichnete sich bereits in frühen Jahren ab

Das Talent von Littler zeichnete sich bereits in frühen Jahren ab. So gewann er in jungem Alter viele Junioren-Titel und konnte bereits früh bei den Erwachsenen Fuß fassen. Mit nur 14 Jahren qualifizierte sich das Darts-Juwel für die WDF-Weltmeisterschaft. 2003 sicherte er sich den Sieg bei den World Youth Championship. Damit schaffte Luke Littler die Qualifikation für die PDC-Weltmeisterschaft.

Bereits mit 18 Monaten soll Littler – in Windeln – erste magnetische Pfeile geworfen haben. Auf X, vormals Twitter, teilte er vergangene Woche ein Video, wie er im Alter von drei Jahren sein Vorbild Van Barneveld beim Werfen und beim Jubeln imitiert. Mit seinem Vater fand Littler schon im Alter von acht, neun Jahren regelmäßig den Weg ins Pub und warf dort Pfeile. Vor vier Jahren kam es bei einer Challenge in einem Lokal auch zum Aufeinandertreffen mit dem Mann, gegen den Littler im Finale um 500.000 Pfund (knapp 600.000 Euro) spielt: Humphries, der 2023 der mit Abstand beste Spieler der Szene war.

Durch seinen sensationellen Lauf steht der Engländer im Ally Pally im Finale. Für den WM-Debütanten öffnen sich nach einer weiteren famosen Performance – inklusive 16 Aufnahmen mit 180 Punkten – zusätzliche Türen beim Weltverband PDC. Bei einem Sieg über Humphries würde sich Littler auf Anhieb auf Platz neun der Weltrangliste verbessern. Er ist spätestens jetzt auch ein Kandidat für die bedeutende Premier League, deren acht Starter an diesem Donnerstag verkündet werden sollen.