Die Weltmeisterschaft in Katar naht in großen Schritten. Vom 20. November bis zum 18. Dezember steigt im Wüstenstaat das Fußball-Highlight des Jahres. Doch die WM sorgt für viel Kritik. Grund dafür ist die problematische Menschenrechts-Situation. Außerdem kamen zahlreiche Arbeiter unter katastrophalen Bedingungen ums Leben. Das deckte “The Guardian” auf. Zwischen 2010 und 2019 sind laut offiziellen Angaben 15.000 Gastarbeiter gestorben.

Die WM in Katar war auch großes Thema in der Sendung “Doppelpass” bei “Sport1”. Dabei sorgte Uli Hoeneß für ordentlich Zündstoff. Der Bayern-Ehrenpräsident rief in der Sendung an und ließ seinem Ärger über die Katar-Kritiker freien Lauf: “Es wird nur über Katar gesprochen, nicht über Dubai, Kuwait und so weiter. Das einzige Land, in dem es besser wird, ist Katar. Als die WM vergeben wurde, gab es viel Kritik an Katar. Den Arbeitern in Katar geht es durch die WM besser als ohne.”

Hoeneß in Rage

Hoeneß redete sich in Rage und meinte: “Die WM und das Engagement des FC Bayern und auch andere Sportaktivitäten werden dafür sorgen, dass die Arbeitsbedingungen in Katar besser werden.” Dabei lieferte sich die Bayern-Legende ein Wortgefecht mit Andreas Rettig, der zuletzt Geschäftsführer bei Viktoria Köln war und zu den Katar-Kritikern zählt. “Ich möchte dem Andreas Rettig, dem König der Scheinheiligen, einmal sagen, ob er denn im Winter auch kalt duscht und das Gas, was wir demnächst aus Katar beziehen, ob er sich da mal Gedanken drum gemacht hat.”

Rettig lieferte prompt eine Antwort. Die Beispiele, die Hoeneß anführen würde, seien irreführend. Weder in Dubai, noch in Kuwait werde eine Weltmeisterschaft ausgetragen. Doch Rettig war nicht davon überrascht, dass der Ehrenpräsident der Bayern so argumentiert. “Sie sind seit Jahren Botschafter der WM in Katar,” meinte Rettig. Außerdem empfahl er Hoeneß, dass er seine Quellen überprüfen und demnächst “breiter aufstellen” solle.

Das ließ Uli Hoeneß nicht so einfach auf sich sitzen. Er fragte Rettig daraufhin, ob er schon mal in Katar gewesen sei. Daraufhin antwortete der ehemalige Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL): “Nein, das gehört nicht zu meinen bevorzugten Reiseländern.“