Die Nerven liegen blank – auch bei den Eltern und Lehrern. Zwar gilt seit heute Mitternacht der bundesweite Lockdown. Die Schulen sind davon allerdings ausgenommen. Mit Masken-und Coronatestpflicht findet so der reguläre Unterricht statt. Laut vorläufigen Zahlen sind 70 Prozent der Kinder in Österreich am ersten Tag in der Schule gewesen. Die Situation an den Schulen sorgt allerdings für Ärger. So wollen Direktoren und Lehrervertreter die Möglichkeit bekommen, selbst zu entscheiden, ob sie ins Distance Learning gehen wollen oder nicht. Bundeskanzler Alexander Schallenberg, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und Bildungsminister Heinz Faßmann wird in einem offenen Brief nun zum Handeln aufgefordert.

100 Schulsprecher, Wissenschaftler, Ärzte sowie Lehrer und Eltern forderten “Distance Learning” für alle. “Es wäre dringend notwendig gewesen, die Schulen zu einem sicheren Ort zu machen, um in weiterer Folge erneutes Distance Learning verhindern zu können. Das ist nicht passiert. Im Gegenteil: Von vornherein war klar, dass die von Ihnen gesetzten Maßnahmen nicht ausreichen würden,” wurde in diesem Brief kritisiert. Das Konzept der offenen Schulen werde den Gegebenheiten nicht gerecht. Weiter heißt es: “Die Entscheidung darüber, ob ein Kind weiter in die Schule geht, wird jetzt feig den Eltern und Schülern abgeschoben.

Sie fordern neben Distance Learning für zwei Wochen zur Unterbrechung der Infektionsketten auch Betreuung an den Schulen für all jene, die sie brauchen. Darüber hinaus soll es Sonderbetreuungszeiten für alle Eltern geben, um so viele wie Schüler wie möglich zuhause behalten zu können. Außerdem soll es einen flächendeckenden Ausbau der PCR-Tests an Schulen geben. Die Schülervertreter erinnern daran, dass sich laut AGES in Österreich insgesamt rund 120.000 Pflichtschüler mit Covid angesteckt haben. 52% dieser Infektionen haben seit Schulbeginn stattgefunden.