Das massive Sturmtief “Ylenia”, das in der Nacht auf Donnerstag in Deutschland wütete, hat in den frühen Morgenstunden auch Österreich erreicht. Vor allem im Osten Österreichs, in Ober- und Niederösterreich sowie in Wien fegte “Ylenia” in Orkanstärke durch: So erreichte Ylenia hier 120 km/h und mehr. Bei der Jubiläumswarte wurden 126 km/h gemessen, auf dem Feuerkogel in Oberösterreich mehr als 165 km/h. Auch für Teile Salzburgs gilt eine Sturmwarnung vor allem für den Nachmittag.

Massive Stromausfälle in Oberösterreich

In Oberösterreich sorgte der Orkan zwischenzeitlich sogar für einen Blackout: zwischen 15.000 und 20.000 Haushalte waren vorübergehend ohne Strom, teilte ein Sprecher von Netz OÖ mit. Von 8.00 bis 13.00 Uhr waren laut Landesfeuerwehrkommando 197 Wehren mit 2.700 Männern und Frauen zu 470 Einsätzen ausgerückt. Umgestürzte Bäume oder abgeknickte Äste auf Freileitungen hatten zu den Stromausfällen geführt. So mussten Feuerwehren auch immer wieder Personen aus steckengeblieben Aufzügen befreien.

Sturm klingt mit dem Wochenende aus

In Niederösterreich sorgte der starke Wind am Vormittag bereits für rund 50 Feuerwehreinsätze. Wegen eines umgekippten Lkws auf der Südautobahn (A2) im Bereich der Anschlussstelle Industriezentrum NÖ-Süd waren kurzfristig alle vier Spuren blockiert. Empfohlen wurde, die A2 ab Wien in Richtung Graz zu meiden.

Außerdem wird es am Donnerstag laut ZAMG extrem mild, mit Höchstwerten zwischen acht und 18 Grad. Speziell in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland wurden stellenweise knapp 20 Grad erreicht. In der Nacht auf Freitag sollte der Sturm überall wieder abklingen. Auch am Wochenende wird sehr wechselhaftes, windiges und mildes Wetter erwartet.

Schwere Schäden in Deutschland

Unsere deutschen Nachbarn traf der Orkan noch weitaus schlimmer: In Hamburg wurde der etwa Fischmarkt von einer Sturmflut überschwemmt, im ganzen Norden Deutschlands wurde der Bahn-Fernverkehr vorsorglich bis zur Mittagszeit ausgesetzt. Betroffen sind die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg. Aber auch im Regionalverkehr kam und kommt es zu Zugausfällen und Verspätungen.

Einschränkungen wurden auch für den Flugverkehr gemeldet. Neben den 20 bereits angekündigten Annullierungen streicht die Lufthansa im Tagesverlauf allerdings vorerst keine weiteren Verbindungen. Das sei noch immer Stand der Dinge, teilte ein Unternehmenssprecher Donnerstagfrüh mit. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sind nach Betreiberangaben Verbindungen mit Berlin, München und Hamburg betroffen. Am Flughafen Hamburg fallen am Donnerstag rund ein Dutzend Flüge aus.