Die 14. Ausgabe des Global Wealth Report zeigt: Das gesamte private Nettovermögen – gemessen in US-Dollar – ist im vergangenen Jahr gesunken, und zwar um 11,3 Billionen Dollar (-2,4%) auf insgesamt 454,4 Billionen Dollar. Ein Grund dafür waren die Turbulenzen an der Börse, ein weiterer die Aufwertung des US-Dollars gegenüber anderen Währungen wie dem Euro. Nicht finanzielles Vermögen – hauptsächlich Immobilien – blieb trotz rasch steigender Zinsen stabil.

Vor allem das Börsenbeben bekamen die Super-Reichen zu spüren. 3,5 Millionen Menschen verloren ihren Status als Millionär, davon allein 1,8 Millionen in den USA – obwohl für sie der Wechselkurs-Effekt ausfällt. Nach wie vor leben allerdings knapp 23 Millionen Millionäre in den Vereinigten Staaten. Sie machen somit knapp ein Drittel aller Superreichen weltweit aus.

4,4 Millionen Menschen wurden erst durch die Inflation zu Millionären

Starke Einbußen gab es auch in anderen Ländern. Deutschland verlor 253.000 Millionäre, das Vereinigte Königreich 439.000, und Japan beinahe eine halbe Million. Nur in Brasilien, Iran, Norwegen, Mexiko und Russland stieg die Anzahl an Superreichen.

Bemerkenswert ist aber: Die UBS selbst warnt vor 4,4 Millionen “Fake-Millionären”. Der Begriff stammt von Studienautor Tony Shorrocks. Er hat ihn bei der Vorstellung des Wealth Reports verwendet. Der Grund: Gemäß den Standards von 2021 wären sie keine Millionäre gewesen. Einzig die Rekord-Inflation und das damit gestiegen Preisniveau hat sie in den Club der Superreichen befördert.

Gemäß den Standards von 2021 um fast acht Millionen Millionäre weniger

Die deutsche Wirtschaftswoche berichtet: “Durch die hohe Inflation voriges Jahr (im Report wird mit 6,1 Prozent gerechnet) galten schon Vermögen als Million, die im Vorjahr noch durchgefallen wären. Nähme man hingegen das Preisniveau von 2021 als Grundlage, argumentiert Shorrocks, so würden erst Menschen mit einem Vermögen von mehr als 1,061 Millionen Dollar als Millionäre gelten.”

Würde man sich an der inflationsbereinigten Millionen-Grenze von 2021 orientieren, so würden allein die USA weitere 1,3 Millionen Millionäre einbüßen, China eine halbe Million, und Deutschland 214.000 (Pseudo-)Millionäre.

Fazit: “Nimmt man die Ex-Millionäre aus der offiziellen Statistik und die Fake-Millionäre zusammen, so kommt man auf fast acht Millionen Millionäre weniger als 2021. Ein ungewöhnlich hoher Wert, der laut UBS vor allem an den Börsenturbulenzen liegt.”