Wer aus freien Stücken nach Syrien gereist ist, um den IS (Islamischer Staat) zu unterstützen, hat aktuell schlechte Karten für eine Rückkehr nach Österreich. Einer Schätzung des Außenministeriums zufolge, sollen sich rund zwölf Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft in kuridischen Lagern Nordsyriens aufhalten, die Hälfte von ihnen sollen dort geborene oder bereits mitgereiste Kinder sein.

Der Weg zurück nach Österreich ist kein leichter

Das Außenministerium gibt sich Rückholungen betreffend, verhalten. “Die Rückholung von Erwachsenen bedarf einer Einzelfallprüfung in Abstimmung mit den zuständigen österreichischen Stellen. Dabei ist eine Abwägung zu treffen zwischen dem Recht auf Schutz der Betroffenen einerseits und der öffentlichen Sicherheit andererseits”, wird im Standard zitiert. Auch bei Kindern geht man in Österreich einen anderen Weg als Dänemark oder Deutschland, die unlängst drei Frauen und 14 Kinder zurückgeholt haben. In Deutschland waren es ebenfalls drei Frauen mit 12 Kindern.

Österreich hat lediglich im Oktober 2019 zwei Kinder retour fliegen lassen – es sind die von Sabina S., von der man vermutet, sie sei tot.

Verfassungsschutz hat 2019 die Zahl der in Syrien aufhältigen Österreicher erhoben

Laut dem letzten Verfassungsschutzbericht aus dem Jahr 2019 waren 326 Österreicher bekannt, die im Jihad in Syrien und dem Irak kämpfen wollten oder tatsächlich gekämpft haben. Es wird vermutet, dass 69 Personen gestorben und 93 wieder nach Österreich zurückgekehrt sind, 62 sollen an der Ausreise gehindert worden sein. Der Wiener Terror-Attentäter wurde ebenfalls als einer dieser Foreign Terrorist Fighters (“FTF”) eingestuft, weil auch er geplant hatte, nach Syrien zu reisen. Ende 2019 sollen sich 102 Personen im Kriegsgebiet befunden haben.

Von Rückkehrern geht eine potentielle Gefahr aus, die nicht leicht einzuschätzen ist

Österreich nimmt die potentielle Gefahr, die von den Rückkehrern ausgehen könnte, sehr ernst. Es kann schließlich im Vorfeld nicht letztgültig geklärt werden, ob sich die ehemaligen IS-Sympathisanten tatsächlich von dieser Ideologie abgewandt haben oder nur aus den prekären Verhältnissen herauswollen.