Messi gewinnt nach dem Ballon Ballon d’Or nun die nächste prestigeträchtige Auszeichnung. Allerdings war Messi nicht anwesend, weshalb er den Preis nicht persönlich entgegennehmen konnte. Er ließ bei der Wahl zum Weltfußballer 2023 Erling Haaland von Manchester City und Kylian Mbappe (Paris St. Germain) durch. Die Kür hat allerdings einen schalen Beigeschmack. Für viele Experten und Beobachter galt Haaland als Favorit.

Als sein Name als Gewinner vorgelesen wurde, herrschte im Hammersmith Apollo ungläubiges Schweigen – offenbar war jeder im Saal von einem Triumph Haalands ausgegangen, Messi hatte niemand auf der Rechnung. Folgerichtig fand sich auch niemand, der den Pokal für den Ex-Barcelona-Star von der Bühne holte.

Selbes Trio wie im Vorjahr

Im Vorjahr schaffte es genau dasselbe Trio in die Endauswahl. Damals heimste allerdings Rekordhalter Messi seinen siebenten Titel als Weltfußballer ein – als Belohnung für den WM-Titel Ende 2022 mit Argentinien. Der WM-Coup zählte auch noch zum Zeitraum, für den der “Ballon d’Or” (Goldener Ball) im Oktober an Messi verliehen wurde. Der Argentinier ist im Sommer allerdings zu Inter Miami in die USA abgewandert und galt deshalb wie sein früherer PSG-Teamkollege Mbappe bei der diesjährigen FIFA-Wahl als Außenseiter.

Stimmberechtigt waren alle Teamchefs und Kapitäne der Nationalmannschaften aller Mitgliedsverbände. Dazu kamen aus jedem vertretenen Land je ein Branchenjournalist sowie mehr als eine Million Fan-Stimmen in einer Online-Wahl auf der FIFA-Website. Alle vier Wählergruppen sind mit je einem Viertel des Gesamtergebnisses gewichtet. Im Vorjahr hatte sich ÖFB-Kapitän David Alaba in Madrid rechtfertigen müssen, warum er Messi vor seinem damaligen Real-Kollegen Karim Benzema gereiht hatte.

Spanierin Bonmati wurde Weltfußballerin

Weltfußballerin wurde die Spanierin Aitana Bonmati. Manchester-City-Coach Pep Guardiola wurde als Welttrainer ausgezeichnet, bei den Frauen ging diese Trophäe an die englische Teamchefin Sarina Wiegman (NED). Bester Torhüter wurde ManCitys Ederson. Gleich sechs Kicker der “Citizens” (John Stones, Ruben Dias, Kyle Walker, Kevin de Bruyne, Bernardo Silva, Haaland) schafften es in die Weltauswahl, ergänzt von den Real-Madrid-Profis Thibaut Courtois, Jude Bellingham und Vinicius Junior sowie von Mbappe und Messi.

Der Fairplay-Award ging an das brasilianische Nationalteam, das im Kampf gegen Rassismus in einem Länderspiel in ungewohnten schwarzen Dressen antrat. Den Puskas Award für das schönste Tor sicherte sich der Brasilianer Guilherme Madruga für einen Fallrückzieher-Treffer von außerhalb des Sechzehners. Außerdem wurde bei der Gala im Hammersmith Apollo der verstorbenen Fußball-Legenden Franz Beckenbauer, Bobby Charlton und Mario Zagallo gedacht.