“Ein fantastisches Gefühl, es war ein unglaubliches Jahr. Ich bin superstolz, auch auf das Team”, sagte Verstappen im Zielraum überglücklich. “Dreimaliger Weltmeister, unfassbar.” Auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko war überwältigt. “Es ist unglaublich. Wir sind seit zehn Jahren mit Max zusammen und was da erreicht wurde, ist in der Geschichte der Formel 1 eine einmalige Sache. Er ist 26 Jahre alt, da kommt noch einiges”, sagte der 80-jährige Steirer, gekleidet in einem Verstappen-T-Shirt und -Kappe, bei Sky. “Der Puls war niedrig, bestimmt nicht so hoch wie vor zwei Jahren”, ergänzte Vater Jos Verstappen und lachte.

In der WM-Gesamtwertung führt Verstappen vor dem 17. von 22 Saisonrennen nun uneinholbare 184 Punkte vor seinem mexikanischen Teamkollegen Sergio Perez, der den Sprint nach einem unverschuldeten Crash mit Alpine-Pilot Esteban Ocon und Haas-Fahrer Nico Hülkenberg nicht beendete. Dritter wurde Lando Norris im zweiten McLaren. Beim Hauptrennen am Sonntag (19.00 Uhr) wird Verstappen vom ersten Startplatz ins Rennen gehen und Saisonsieg Nummer 14 ins Visier nehmen. Bereits vor zwei Wochen hatte sich der Austro-Rennstall Red Bull in Japan den zweiten Triumph in der Konstrukteurswertung hintereinander vorzeitig gesichert.

Dass ein Formel-1-Weltmeister bereits an einem Samstag gekürt wird, ist allerdings kein Novum. So holte beispielsweise Nelson Piquet alle seine drei Titel (1981, 1983, 1987) an einem Samstag, da früher regelmäßig Rennen an diesem Tag stattfanden. Der Brasilianer Piquet wird sich wohl auch für Verstappen freuen, Piquets Tochter Kelly ist mit dem Niederländer offiziell seit Anfang 2021 liiert.

Verstappen und McLaren-Duo geht mit härteren Medium-Reifen ins Rennen

Im Sprint gingen das McLaren-Duo sowie Verstappen mit den härteren Medium-Reifen ins Rennen, die Konkurrenz dahinter setzte auf die weichere Soft-Mischung. Der australische Pole-Setter Piastri blieb nach der ersten Runde in Führung, Verstappen erwischte dahinter einen schlechten Start und fiel auf Rang fünf zurück. Auch Norris kam auf der schmutzigen Seite in der Wüste nicht vom Fleck und fand sich auf Platz sechs wieder. Ebenfalls keine ideale Startphase erlebte Perez, der nach drei Runden um drei Plätze auf Rang elf zurückrutschte.

An der Spitze ging Russell mit einem sehenswerten Manöver vorübergehend an Piastri vorbei. AlphaTauri-Pilot Liam Lawson sowie Williams-Fahrer Logan Sargeant sorgten mit Drehern ins Kies für Safety-Car-Phasen. Zur Rennhälfte ging Verstappen an Charles Leclerc und Carlos Sainz in den beiden Ferraris vorbei, da die Soft-Reifen immer mehr an Geschwindigkeit verloren. Nachdem Perez bei einem Crash mit Ocon und Hülkenberg von der Strecke gecrasht wurde, war die WM bereits vor dem Sprint-Ende entschieden. Wenig später überholte Verstappen auch Russell, doch Piastri behielt in Führung liegend die Nerven und brachte den Sieg ins Ziel.