Zumindest im Saarland könnten sich Sozialdemokraten am Sonntag freuen
Viele Österreicher und Deutsche kennen das Saarland nur als Maßeinheit, meist im Zusammenhang mit Katastrophen (“Ein Wirbelsturm in Größe des Saarlands” oder “Eine Überschwemmung in einer Fläche wie das Saarland”). Am Sonntag wird hier der Landtag gewählt, und entgegen dem allgemeinen Trend werden voraussichtlich die Sozialdemokraten gewinnen.
Die Saarlandwahl wird trotzdem keine Trend auslösen
Historisch Gebildete kennen das kleine Bundesland auch als Heimat “auffälliger” Politiker wie DDR-Chef Erich Honecker, Oskar Lafontaine oder Heiko Maas. Nun neigt sich wieder eine kurze Ära dem Ende: Das liegt vor allem an Amtsinhaber Tobias Hans (CDU), der auf die – glücklose und kurzzeitige – CDU-Vorsitzende und Verteidigungsministerin berufene Annegret Kramp-Karrenbauer folgte. Neben Merkwürdigkeiten in seinem Lebenslauf konnte der Neunkirchner nie wirklich überzeugen, zusätzlich fiel er während der heißen Phase des Wahlkampfes wegen einer Corona-Infektion aus. Seine Kurzmeldungen per Video in den Sozialen Medien kamen nicht an. Nach fast 23 Jahren droht das Ende der CDU-Regierung.
Die Herausforderin, SPD-Wirtschaftsministerin und frühere Kugelstoßerin Anke Rehlinger (45) ist Juristin und wirkt vitaler und kompetenter: Mit geschätzten 41 Prozent liegt sie deutlich vor den 28 des aktuellen Ministerpräsidenten.
Spannend wird es darum nur, welche von den kleinen Parteien es in den Landtag schaffen werden: Am ehesten noch die AfD mit 6,5 und die Grünen mit 5,5 Prozent, während es für die FDP mit 5 und die Linke mit 4 Prozent eine Zitterpartie wird.
„Tatsächlich hat mein Video was ins Rollen gebracht.“ - Tobias Hans, 25.03.2022 pic.twitter.com/hLNsawnpvK
— Max (@MaxBunse) March 25, 2022
Kommentare
Entgegen dem allgemeinen Trend? In Deutschland hat vor kurzem die SPD mit den Grünen die Wahl gewonnen. In erster Linie haben dies beide Parteien Merkel zu verdanken, die wirklich alles unternahm der eigenen Partei und dem Land zu schaden. Hans von der CDU wurde direkt nach der Uni über fam. Beziehungen Mitarbeiter eines Abgeordneten, kam in den Landtag um dann Nachfolger von Kramp-Karrenbauer zu werden (ohne je im normalen Leben gearbeitet zu haben). Die Saarländer mögen sowas nicht, auch wenn von der heutigen SPD nichts Besseres zu erwarten ist.