Der zur Ukraine übergelaufene russischer Hubschrauber-Pilot Maksim Kuzminow wurde mit einem Maschinengewehr erschossen. Das berichten spanische und russische Medien, das bestätigte mittlerweile auch der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow. Russland hatte ein Verfahren wegen Hochverrats gegen den Überläufer eingeleitet. Wladimir Putins Militärgeheimdienst GRU hatte den Befehl, den Piloten zu eliminieren. Seine Hinrichtung sei “nur eine Frage der Zeit”, berichteten russische Medien vor einigen Monaten.

Die Leiche von Kuzminow wurde mit einem halben Dutzend Schusswunden bei einer Tiefgarage in der Stadt Villajoyosa an der spanischen Costa Blanca gefunden. Dort lebt eine große russische und ukrainische Gemeinde. “Er hat seine Ex zu sich geholt und wurde erschossen aufgefunden”, schrieb das Internetportal “Ukrajinska Prawda” unter Berufung auf eigene Geheimdienstquellen. Kuzminow war in der Tiefgarage mit einem Maschinengewehr erschossen worden. Das Auto seines Mörders soll 20 Kilometer vom Tatort entfernt ausgebrannt vorgefunden worden sein.

Russland empört über Tod der beiden ahnungslosen Kameraden

Maksim Kuzminow war im August mit seinem Hubschrauber auf einem ukrainischen Flugplatz gelandet. Später wurde bestätigt, dass es sich dabei um eine Sonderoperation des ukrainischen Geheimdienstes GUR handelte. Zwei weitere Besatzungsmitglieder, die nichts von der Operation wussten, wurden nach der Landung “eliminiert”, wie ukrainische Medien berichteten.

In Russland sorgte vor allem der Tod der beiden Begleiter für Aufsehen. Russische Staatsmedien beschuldigten Kuzminow, zwei seiner Besatzungsmitglieder erschossen zu haben, bevor mit seinem Hubschrauber in der Ukraine landete. Lokalen Medien zufolge wussten die Besatzungsmitglieder nichts von seinem Plan, überzulaufen, und wurden getötet, nachdem sie sich geweigert hatten, sich zu ergeben.

Die Ehefrau eines seiner getöteten Mannschaftskameraden, die von Moskau posthum ausgezeichnet wurden, sagte damals im russischen Fernsehen: “Wenn Maksim wirklich das getan hat, was er getan hat, hoffe ich, dass sie ihn finden und töten.”

464.000 Euro für Tat erhalten

Kuzminow erschien später in einem GUR-Video, in dem er sagte, dass er sich entschieden habe, überzulaufen, weil er gegen die russische Invasion in der Ukraine sei und sich nicht daran beteiligen wolle. Seine Familie war vor seinem Überlaufen in die Ukraine gezogen. Der Russe hatte von Kiew umgerechnet 464.000 Euro für die Tat erhalten.

In einem Dokumentarfilm, der nach der Flucht gedreht wurde, beschuldigte Kusminow Putin des Völkermordes während des Krieges in der Ukraine. Er wolle nicht in den Krieg ziehen, sagten seine Freunde nach seiner Absetzung.