“Die Entwicklung derzeit ist gut”: Die Worte von Bundeskanzler Kurz zu aktuellen Coronalage im Land sind nicht euphorisch, aber ein riesiger Sprung von dem, was noch vor wenigen Wochen und Monaten bei Pressekonferenzen über die Lippen der Regierungsmitglieder kam. Grund für diese vergleichsweise beinah “euphorischen”Worte ist das Infektionsgeschehen, oder eben das, was hierzulande rund um Corona nicht mehr geschieht. Denn: Mit dem heutigen Montag, dem 21. Juni, wurde in ganz Österreich kein einziger Todesfall in Verbindung mit Covid-19 registriert. Überdies fiel die Zahl der Neuinfektionen zum ersten Mal seit dem 10. August 2020 unter 100.

Auch die Lage in den Krankenhäusern entspannt sich weiterhin: Sowohl auf den Normal- als auch auf den Intensivstationen verbuchten die Spitäler Rückgänge, hier wurden am Montag 10 (normal) beziehungsweise vier (intensiv) Personen weniger als gestern betreut.

Delta-Variante als Damoklesschwert

Einziger Wermutstropfen bei all diesen “good news” ist einzig und allein die Delta-Variante des Coronavirus, das sich in Mitteleuropa immer mehr ausbreitet. Diese hochinfektiöse Mutation, die ihren Ursprung in Indien haben soll, ist bereits nach dem G7-Gipfel im britischen Cornwall explodiert und hat auch zu einer Abriegelung Lissabons geführt. Auch in Österreich wurden bereits die ersten Fälle verzeichnet, Experten zufolge könnte die Variante, die um 60 Prozent infektiöser ist als beispielsweise die britische Version, bereits in wenigen Wochen das Infektionsgeschehen völlig dominieren.

Aus diesem Grund halten nicht nur Experten, sondern auch viele Politiker zur Vorsicht an: Sowohl Angela Merkel als auch Emmanuel Macron zeigten sich bereits öffentlich in Sorge um die Delta-Mutation, und auch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker oder die Generaldirektorin für Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, gaben Warnungen aus. Viele befürchten eine neue Corona-Welle, die bereits im August oder spätestens im Herbst ein “realistisches Szenario” sein könnte, wenn wir zu lasch mit unseren Sicherheitsmaßnahmen werden.

Kurz bittet: "Überlegt nicht, lasst euch impfen"

Bundeskanzler Sebastian Kurz sieht vor allem die Impfung als zentralen Baustein, um den aktuellen Trend zu stützen und einer neuen Welle vorzubeugen: “Es ist erfreulich, dass wir wieder einen Meilenstein erreichen. Erstmals seit 10. August des Vorjahres verzeichnen wir unter 100 Neuinfektionen. Das zeigt, wie gut die Entwicklung derzeit ist. Wir sehen, wie stark die saisonalen Effekte sind und dass die Impfung wirkt.”

Darum auch der eindringliche Appell  direkt an alle Österreicherinnen und Österreicher: “Meine Bitte: Wer noch überlegt, ob er sich impfen lässt, soll sich bitte für die Impfung entscheiden. Spätestens im Herbst werden die Ansteckungen wieder steigen, deshalb müssen wir uns bestmöglich schützen.”