Der 37-jährige Mann, der wegen schwerer Körperverletzung bereits eine fünfjährige Haftstrafe verbüßt, soll bei den täglichen Telefongesprächen mit seiner Frau gefährliche Drohungen gegen sie ausgesprochen haben.

Mann drohte mit Köpfen

„Wenn du nicht ab sofort ein Kopftuch trägst, werde ich dir alle Knochen brechen, dich umbringen und dir den Kopf vom Körper abtrennen. Es ist mir egal, wenn ich dafür 20 Jahre bekomme,“ so der Angeklagte. Anstatt sich zu entschuldigen machte der Mann allerdings indirekt seiner Frau Vorwürfe und tat die Drohung als harmlosen Streit ab. „Ich habe sie geschimpft, sie mich. Ich schäme mich, dass ich wegen meiner Frau hier als Angeklagter bin. Das war ein ganz normaler Ehestreit.“ Wieso sie ein Kopftuch tragen solle, begründete er folgendermaßen: „Ich habe meiner Frau gesagt, sie soll das Kopftuch tragen, bis ich vom Gefängnis draußen bin. Man hat so vieles gehört, deshalb habe ich ihr das gesagt.“ Dass er damit auf den Schutz, den muslimische Frauen mit Kopftuch vor Belästigung durch muslimische Männer haben, da sie als Gläubige erkennbar sind, anspielte, bestätigte seine Frau etwas später bei der Einvernahme. Das Motiv sei Eifersucht:„Mein Mann ist nicht religiös, für ihn bedeutet das Kopftuch, dass mich keiner anschaut und ich ehrenvoll bin”, sagte die zierliche Zeugin aus und fügte hinzu: “Ich habe mittlerweile eine andere Handynummer, weil ich Angst habe.” Sie fühle sich trotz dessen, dass ihr Ehemann im Gefängnis sitze, nicht sicher. „Ich kenne ihn, er hat mich bedrohen und verfolgen lassen. Er hat gesagt, dass er eine Fußfessel bekommt und mich dann erziehen wird“, sagte sie.

Richter: Urteil klare Botschaft, dass derartige Einstellungen nicht tolerierbar sind

Der Richter Stefan Kiesl verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren unbedingter Haft. „Selten ist mir eine Entscheidung so leicht gefallen. Ich glaube Ihrer Frau jedes Wort und habe nicht den geringsten Zweifel, dass ihre Aussagen zu hundert Prozent der Wahrheit entsprechen”, sagte der Richter. Das Verhalten des Angeklagten kommentierte Kiesl mit den Worten: “Verwerflicher geht es nicht. Nachdem Sie fünf Jahre Haft für eine unglaublich aggressive Tat bekommen haben, versuchen Sie vom Gefängnis aus Leute zu manipulieren. Die zwei Jahre Haft sind auch generalpräventiv zu sehen. Es muss die klare Botschaft nach draußen gehen, dass in unserer Gesellschaft derartige Einstellungen nicht tolerierbar sind.”

Türke saß bereits im Gefängnis

Der Türke war bereits 2019 wegen einer Messerattacke verurteilt worden. Wegen Schulden stach er mit einem 20cm langen Klappmesser in einem Wettlokal in Braunau auf einen Mann ein. Er wurde damals zu 5 Jahren Haft verurteilt.