Bravo Dominic Thiem! Österreichs Tennis-Star feiert eine gelungene Rückkehr auf Hartplatz im Rahmen der ATP-Tour. Die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste gewann in der ersten Runde von Winston-Salem gegen den fünf Jahre jüngeren US-Amerikaner J.J. Wolf nach 3:09 Stunden mit 6:7(4),7:5,7:6(6). Im dritten Satz gab es eine fast zweistündige Regenunterbrechung. Thiem konnte dabei im Tiebreak bei 4:6 sogar zwei Matchbälle abwehren.

Damit hat der Niederösterreicher im Rahmen der Vorbereitung auf die US Open ein weiteres Spiel. Er trifft nun erneut in der Nightsession am Dienstag (Mittwoch, 01.00 Uhr MESZ/live Sky) auf den topgesetzten Bulgaren Grigor Dimitrow. Gegen den wie der Österreicher mit einer Wildcard ausgestatteten Weltranglisten-19. hat Thiem eine 2:4-Bilanz. Die vergangenen drei Partien hat Thiem verloren, zuletzt im Australian-Open-Achtelfinale 2021.

Thiem zunächst etwas eingerostet

Die Freude nach dem Sieg war Thiem deutlich anzumerken: “Ich bin so glücklich, dass ich das erste Match auf Hartplatz nach einer langen Zeit gewonnen habe.” Dabei bedankte sich der US-Open-Sieger von 2020 beim Publikum, das so lange geblieben war. “Aber ich denke, es war ein nettes Tiebreak zum Zuschauen”, bezog er sich auf das Finish. “Heute war das Glück auf meiner Seite. In Kitzbühel vor ein paar Wochen war es sehr ähnlich, da war auch eine Regenunterbrechung im dritten Satz, und da ging es für den anderen Spieler aus.”

Thiem wirkte gegen J.J. Wolf etwas eingerostet. Er ließ im Auftaktgame eine Breakchance ungenutzt, musste dann aber zum 1:3 selbst das Service abgeben. Bei einem 1:4-Rückstand steigerte sich Thiem aber. Nach 31 Minuten holte sich der Lichtenwörther das Rebreak nach zwei tollen Passierschlägen und einer krachenden Rückhand longline und dann das 4:4. Der Satz ging ins Tiebreak. In diesem geriet Thiem aber rasch 1:5 in Rückstand, bei 3:6 wehrte noch zwei Satzbälle ab, ehe Wolf den dritten zum 7:5 nach 62 Minuten nutzte.

Im zweiten Durchgang gelang Thiem das erste Break zum 5:3, doch Thiem musste postwendend das Rebreak zur Kenntnis nehmen. Thiem, der in dieser Phase auch seine Schuhe wechselte, blieb aber dran und nach 1:59 Stunden schaffte er mit einem Zu-Null-Break zum 7:5 den Satzgleichstand.

Steigerung gegen Dimitrov notwendig

Beim Stand von 3:2, 0:15 (Aufschlag Wolf) musste das Match nach zweieinhalbstündiger Spielzeit wegen plötzlichen Regens unterbrochen werden. Rund 1:45 Stunden später, um etwa 23.30 Uhr Ortszeit, kehrten die Spieler doch noch auf den Platz zurück. Thiem gelang zwar sofort das Break zum 4:2, doch er gab nach einem sehr fehlerhaften Game sein Service auch gleich wieder selbst ab. Das Match ging erneut ins Tiebreak, das sehr dramatisch verlief: Thiem startete stark und führte schon 4:1, doch in der Folge machte Wolf fünf Punkte en suite zum 6:4 und hatte zwei Matchbälle. Diese wehrte Thiem aber mit großartigem Tennis ab und nutzte seinerseits seine erste Chance zum Aufstieg in die zweite Runde.

Dennoch braucht es in der zweiten Runde gegen Dimitrov eine Steigerung. Thiem blickt jedenfalls voller Vorfreude auf das Spiel: “Es ist für mich eine Supersache, dass ich mir die Chance gegeben habe, gegen Grigor zu spielen. Er ist Top 20 zur Zeit, einer der größten Namen im letzten Jahrzehnt im Tennis. Es macht immer Riesenspaß gegen ihn zu spielen. Ich freue mich, es wird hoffentlich ein Supermatch.”