Auch diesmal heißt der Topfavorit Aleksander Aamodt Kilde. Nach seinem Triumph am Freitag geht er auf das siebente Double eines Athleten in der Streif-Geschichte los. Nach sechs Saisonsiegen (drei in der Abfahrt und drei im Super-G) fehlt es dem Norweger wahrlich nicht an Selbstvertrauen. “Speziell wenn man sich die Bedingungen ansieht, die ganz anders waren als bei meinen vorherigen Siegen.” Er genießt aktuell seine Karriere mit schnellen Zügen. “Wenn ich am Start stehe, dann weiß ich: Jetzt bin ich wieder da, wo mein Leben ist.”

Kilde siegte am Freitag vor Johan Clarey und Blaise Giezendanner, der bei der brefremdlichen Stille an der Streif für einen französischen Feiertag sorgte. Clarey gilt als Kitzbühel-Spezialist. Bereits zum neunten Mal raste der Routinier im Ski-Mekka in die Top fünf. Den Österreichern um den spät vom Stockerl verdrängten Freitags-Vierten Matthias Mayer und zur Randfigur degradierten Vincent Kriechmayr (13.) bietet sich die Chance auf die Rückkehr ins Kitzbühel-Rampenlicht. Wenn das Wetter mitspielt.

Höhere Startnummern für Top-Asse

Die Saison hätte für Matthias Mayer mit dem Sieg und zweiten Platz in Nordamerika nicht besser beginnen können. Allerdings reiste er nach Rückschlägen in Gröden und Bormio mit Fragezeichen aus Italien ab. Nun will er wieder “gut ins Fahren kommen.” Aber der Aleks war bisher um vieles konstanter und hat richtig gut punkten können”, erinnerte Mayer an Kildes Vorsprung im Disziplin-Weltcup, der drei Weltcup-Abfahrten vor dem Saisonende 53 Zähler beträgt.

In Kitzbühel geht es nicht nur um sehr viel Ruhm, sondern auch um 100 Zähler und 100.000 Euro. Doch diesmal entschieden sich die Top-Asse bei der Auslosung für spätere Startnummern. Kriechmayr etwa, der am Freitag mit der 3 danebengegriffen hatte, trägt am Sonntag die 17. Mayer kommt mit 13, Kilde mit der 11. Für den WCSL-(Startlisten)-10. Daniel Hemetsberger blieb nur noch die wohl undankbare Nummer 1 übrig.

DER LIVE-TICKER

Daniel Hemetsberger ist als erster Läufer im Ziel – mit einer Zeit von 1:57,58 Minuten.

Martin Cater scheidet aus. Nach dem Hausberg kann er die Kurve nicht mehr zumachen. Danach fährt er unten am Tor bei der Einfahrt in die Traverse vorbei.

Daniel Hemetsberger bleibt weiterhin in Führung. Niels Hintermann kommt mit 52 Hundertstel Rückstand ins Ziel. Der Schweizer lässt nach der Hausbergkante Zeit liegen.

Der Deutsche Andreas Sander reiht sich mit einem deutlichen Rückstand (2,19 Sekunden) deutlich hinter Hemetsberger und Hintermann auf Platz drei ein.

Johan Clarey, der am Freitag noch Zweiter war muss sich mit 27 Hunderstel geschlagen geben. Vor allem beim U-Hakerl kämpft er mit Problemen.

Bryce Bennett lässt am Hausberg Zeit liegen. Am Ende muss er sich mit 84 Hundertstel Rückstand auf Hemetsberger und Rang vier begnügen.

Ein neuer Führender! Marco Odermatt übernimmt die Führung. Bei der Einfahrt in die Traverse kommt er gerade noch so am Tor vorbei. Ein wilder Ritt des Schweizers, der Hemetsberger mit 69 Hundertstel Vorsprung abfängt.

Der zweite Österreicher ist im Ziel. Max Franz hat allerdings Probleme im Steilhang mit der Linie, wo er zum Netz runterkommt. Am Ende kostet ihn dieser Fehler zu viel und fährt mit 1,64 Sekunden Rückstand nur auf Platz sechs.

Einer der Topfavoriten Beat Feuz fängt Odermatt ab. Er knöpft seinem Landsmann 21 Hundertstel ab.

Feuz bleibt in Führung. Der Sieger von Freitag Aleksander Aamodt Kilde fährt diesmal nicht auf das Podium. Der Norweger riskiert am Hausberg viel, muss bei der Einfahrt zur Traverse korrigieren. Mit 1,23 Sekunden fährt er auf den fünften Platz.

Auch Romed Bauman mischt in der Entscheidung nicht mit. Nur Platz zehn (+1,9) für den Österreicher, der für den Deutschen Skiverband fährt.

Matthias Mayer lässt vor allem im oberen Teil viel Zeit liegen. Am Ende rutscht er mit 96 Hundertstel Rückstand hinter Hemetsberger auf Rang vier zurück.

Auch Mitfavorit Dominik Paris kann den Erwartungen nicht gerecht werden. 1,27 Sekunden Rückstand und der siebente Zwischenrang für den Italiener.

Der Schnellste des kurzen Trainings von Donnerstag Christof Innerhofer riskiert am Hausberg viel. Am Ende muss er sich mit 1,43 Sekunden Rückstand geschlagen geben. Vorerst Rang neun für ihn.

Enttäuschung für Vincent Kriechmayr ! Zwischenrang zwölf für den Doppel-Weltmeister. Die Anfahrt zum U-Hakerl war nicht ideal, auch am Hausberg lässt Kriechmayr viel Zeit liegen (+1,81 Sekunden).

Otmar Striedinger ist ausgefallen! Bei der Traversen-Einfahrt fährt er unterhalb des Tores vorbei. Auch Ryan Cochran-Siegle kommt nicht im Ziel an. Damit führt weiterhin Beat Feuz vor Marco Odermatt. Dritter ist Daniel Hemetsberger.

Blaise Giezendanner konnte diesmal nicht wie am Freitag für eine Überraschung sorgen. Bei der ersten Abfahrt sicherte er sich noch sensationell den dritten Platz. Diesmal 3,10 Sekunden Rückstand und Platz 18 für den Franzosen.

Es riecht alles nach einem Schweizer Doppelsieg in Kitzbühel. Beat Feuz wird wohl vor Marco Odermatt und Daniel Hemetsberger gewinnen!

Daniel Danklmaier fährt als drittbester Österreicher in die Top zehn (+1,49 Sekunden). Nach dem Sprung beim Hausberg muss er korrigieren, was Zeit kostet. Dennoch ein sehr gutes Ergebnis für Danklmaier.