
Top-Politologe über Lockdown: "Das ist ein Staatsversagen"
TV-Tipp: In der heutigen Ausgabe von “10 vor 8” lädt eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt einmal mehr Politik-Experte Ralph Schöllhammer zum Interview zur Lage der Nation. Mit den neuen totalen Lockdowns in Salzburg und Oberösterreich und einer möglichen Ausweitung über ganz Österreich stellt sich die Frage: Wie lang gehen Herr und Frau Österreicher da noch mit und was bedeutet das für die Zukunft der heimischen Politik?

Man könnte es ein Déjà-vu nennen – wenn die Lage laut Statistik nicht noch um so vieles schlimmer wäre, als noch vor einem Jahr: Die Pandemie hat Österreich einmal mehr fest im Griff, Corona wütet im Land und die einzige Antwort der Politik scheint einmal mehr nur “totaler Lockdown” zu heißen. Nach dem das ganze Land erst am Montag in einen bundesweiten Teil-Lockdown nur für Ungeimpfte eingetreten ist, sehen sich Salzburg und Oberösterreich nun dazu gezwungen, noch nachzuschärfen. Am Freitag tagt der nächste Corona-Krisengipfel rund um die Bundesregierung unter Neo-Kanzler Alexander Schallenberg, und neben der Frage, ob tatsächlich weite Teile des Landes – wenn nicht gar das ganze Land – schon wieder in einem vorweihnachtlichen Lockdown landen, drängt sich noch ein Fragezeichen auf: Wie lange macht die Bevölkerung das noch mit?
Politik-Experte Ralph Schöllhammer analysiert im “10 vor 8”-Interview mit eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt, wie die Stimmungslage in Österreich zum gerade zu bewerten ist und wie Herr und Frau Österreich jetzt noch zur Option eines totalen Lockdowns für alle (Ungeimpfte und Geimpfte gleichermaßen) stehen.
Machen wir das noch mit? Und wenn ja, wie lange? Das spannende Interview mit Top-Politologe Ralph Schöllhammer sehen Sie live um 19.50 Uhr – nur auf eXXpress TV.
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Kommentare
Um die Überschrift zu präzisieren: Es ist ein Versagen der “kopflosen” Regierung, ein Versagen der Opposition, die in Krisenzeiten gegen den Bundeskanzler “putscht”, aber nichts anderes zu Stande bringt, als völlig überzogene Lockdown-Scharfmacherei à la SPÖ und völlig sinnlose Obstruktion à la FPÖ und nicht zu letzt ein Versagen der Ärzte und Experten, die klug daherreden, aber alles und das Gegenteil raten. Und natürlich hat sich ein Viertel bis ein Drittel der Bevölkerung auch nicht wirklich ausgezeichnet …
Der Staat sind wir alle, ich habe diese Ausreden satt.
Jetzt werden Politiker von Filzmeiers schon zu Entschuldigungen aufgefordert.
Das ist lächerlich und mag für den, auf mich selbstgerecht scheinenden, Herrn Filzmeier seine vermutliche Eitelkeit befriedigen und dem ORF bei der Demütigung bestimmter Politiker einen großen Dienst erweisen.
Geht aber an der Problematik komplett vorbei.
Was haben wir über die Briten gelacht, wie Johnson bei den Austrittsverhandlungen einen Aufruf zur Mitarbeit an Querdenkern, usw gemacht hat. War sogar explizit verlangt, dass man sich in schwierigen Situationen bewährt hat. Der untere Satz ist aus einem Zeit Interview, vor allem man beachte: WICHTIG IST DIE SCHRIFTLICHE FORM. Meiner Meinung, wenn man ernsthaft andere Kanäle verfolgt, haben die einen Wissensvorsprung von ca einem halben Jahr. Wenn man so will, dort wird geschrieben, nicht gelacht, getanzt und gefeiert, wie man es einer Personengruppe in Österreich versprochen hat.
Drosten: Es gibt deutlich effizientere Formen der Politikberatung. In Großbritannien gibt es SAGE, die Scientific Advisory Group for Emergencies, ein wissenschaftliches Beratergremium für Notfälle. Das ist eine Gruppe von mehr als 40 Leuten, die fachrelevante Expertise haben und diese Expertise auch zu Papier bringen. Was die da aufschreiben, ist Konsens in der Wissenschaft, daran kann sich die Politik orientieren. Die schriftliche Form ist wichtig, das konzentrierte Beschäftigen mit den Inhalten. Diese Befassungstiefe habe ich in der Politikberatung, in der ich involviert war in Deutschland, nicht erlebt.
Und zusätzlich zum Lockdown noch die Impfpflicht für Alle mit Impfstoffen, die (aus gutem Grund) nicht einmal eine reguläre Zulassung der EMA haben. Schöne neue Demokratie-Welt!
Warum sucht man nicht den Fehler dort, wo er beheimatet ist. Nämlich bei einer Partei, die die Impfunwilligkeit mit allen Mitteln, die einer politischen Gruppierung (Medien, Parlament etc.) zusteht, fördert und unterstützt. Für mich trägt die FPÖ einen großen Teil der Verantwortung.
Der Automatismus, der Regierung zu 100% die Schuld zuzuschieben ist falsch. Gegen den Populismus einer “demokratischen” Partei kommt sie nicht an. Was bliebe wäre eine Impfpflicht. Und zu warten bis die Situation so schlimm ist, dass ein Großteil der Bevölkerung diese mitträgt, ist riskant.
Und die Impfgegner mit einer Prämie zu bestechen(was anderes ist es nicht), würde wahrscheinlich helfen, stellt diesen Verweigerern ein erbärmliches Zeugnis aus. Mitschuld an der Erkrankung und Tod vieler Menschen zu sein und dann für Geld plötzlich anders Meinung zu ändern ?
Gott sei Dank gibt es die FPOE.
Zurück an den Start, aber bitte diesmal mit Vitaminen und Entwurmungsmittel
bewaffnet.
Die derzeitige politische Situation und ihre Kommunikation ist desaströs. Die Konflikte der beiden Regierungsparteien werden am Balkon ausgetragen. S. Kurz hätte das nicht zugelassen. Wieder einmal zeigt sich, dass ein herrenloses Boot für Verunsicherung sorgt.
Mückstein hat die Impfpflicht für Gesundheitsberufe schon vor Tagen angekündigt. Ich bin überzeugt, dass es bald eine Impfpflicht geben wird.
Die Diskussionsrunde der Gesundheitssprecher aller Parteien im ORF unter Tarek Leitner war ein Tiefpunkt der Berichterstattung.
Mir fällt auf, dass alle linken Mendien für einen Lockdown hetzen. Warum? Wollen die “Putschisten” nicht, dass wir zur Normalität zurückkehren ? Einzig würde helfen und auch ausreichen, überall Mindestabstand samt Maske. Irgend etwas ist da faul im Staate Österreich . Von Portugal wissen wir, ab einer Impfquote von mehr als 80% ist kein Lockdown mehr notwenig. Daher Anreize in Österreich schaffen, Prämie auszahlen, Vergünstigungen versprechen, Frankfurter samt Getränk servieren und dergleichen. Mit Speck fängt man Mäuse. P.S Sebastian Kurz fehlt an allen ecken und Enden.
Bei diesen steigenden Inzidenzen reicht das nicht mehr. Die Belegung der Intensivstationem hinkt den Inzidenzen 10 bis 14 Tage hinterher. Ein CovidPatient liegt da 2 bis 3 Wochen und hat ab Notwendigkeit maschineller Beatmung nur noch eine etwa 50 Prozent Überlebenswahrscheinlichkeit. Man braucht kein Mathematikgenie zu sein um zu erkennen, dass sich das nicht ausgeht. Die Türkisen haben den Lockdown schon zu lange verschleppt, um ihre verfrühte Eigen-Lorber-Beweihräucherung und das massive Versagen im CovidManagement nicht allzu offensichtlich werden zu lassen.
Bekommen in der letzten Woche erstmals Gespritzte zum Grünen Pass automatisch Erwachsenenvertretung?
Das ist kein Staatsversagen, sondern eine Staatsräson. Die Regierung hat sich in ein “intellektuelles Sperrgebiet” (Definition Rainer Mausfeld) begeben. Eine Sackgasse, aus der sie nur schwer wieder rauskommt, egal wie sie es dreht oder wendet. Sie hat sich ohne den erforderlichen Weitblick, ohne Fingerspitzengefühl und ohne finanziellen Rückhalt leichtfertig auf dasselbe riskante Spiel eingelassen, das seit Beginn der Flüchtlingskrise im Casino falsch verstandener Nächstenliebe sehr beliebt ist. Ein Spiel, bei dem man wissen sollte, wann man aufhören muss. Ein Spiel, das sie nicht gewinnen können.
@chester…..wie Recht du hast….hoch gepockert ,alles verloren im Staa te Österreich ..diese Krise den Ungeimpften anzulasten,ist eine Frechheit sondergleichen.. …ich würde da die sogenannten Experten in die Pflicht nehmen ,die wie paralysiert vor der Schlange (Virus) sitzen und auf einen Gamechanger nach dem anderen wartend,nicht im Stande waren unser Gesundheitssystem entsprechend aufzurüsten….. immerhin hatten sie fast 2 Jahre Zeit dazu
Ist die Lage wirklich so dramatisch, oder erreicht man das mit 300.000 bis 400.000 PCR-Tests pro Tag und mit dem Hereinholen von Patienten aus Bulgarien und Rumänien?
Warum baut man nicht beispielsweise wieder die Container am Messegelände in Wien auf, die es anfangs gegeben hatte, wenn es doch so dramatisch sein soll?