„Die Wiener Sängerknaben gehören zu den kulturellen Aushängeschildern unseres Landes, sie sind in aller Welt bekannt. Selbstverständlich werden wir sie aus ihrer finanziellen Notlage retten“, so der Bundeskanzler. Zuletzt hatten die Sängerknaben auch einen öffentlichen Hilferuf abgesetzt. In der Corona-Zeit ausgefallene Tourneen sowie steigende Kosten durch die Inflation hatten den Kulturbotschaftern Österreichs zu schaffen gemacht.

Anfang Dezember hatte der Vorstand der Wiener Sängerknaben, Erich Arthold, dem Bundeskanzler in einem persönlichen Termin die finanziellen Sorgen und Nöte der Sängerknaben geschildert. „Seitdem haben wir hinter den Kulissen an einer Lösung gearbeitet, die nun auf dem Tisch liegt“, so Nehammer.

Mahrer kündige bereits Hilfe an

In den nächsten Monaten werde man dann eine “nachhaltige Lösung” erarbeiten, “die die Finanzierung der Sängerknaben und der Wiener Chormädchen dauerhaft sicherstellt”, heißt es in der Aussendung. Arthold zeigte sich im APA-Gespräch dankbar über den Akutzuschuss. “Das ist ein Polster, mit dem wir bis zum Ende der Saison (Ende August, Anm.) gut durchkommen.” Gegenüber der “Kronen Zeitung” hatte er zuvor genau jene 800.000 Euro genannt, die dem weltberühmten Knabenchor fehlen würden, um den Betrieb aufrechterhalten zu können.

Was eine nachhaltige Lösung anbelangt, wünschte sich der Präsident die Zusage für regelmäßige Subventionen. Zwar laufe der durch die Coronapandemie von zig Absagen betroffene internationale Konzertbetrieb, durch den der Chor rund zwei Drittel seiner Einnahmen bestreitet, wieder auf Hochtouren, allerdings machten die Teuerung den Sängerknaben ordentlich zu schaffen, wie er betonte: “Säle, Hotels, Flüge, Personalkosten werden teurer, aber das kann man nicht auf das Publikum abwälzen, sonst kommt es nicht mehr”, meinte Arthold.

Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer hatte bereits am Vormittag eine kurzfristige Lösung anklingen lassen und dabei auf ein Telefonat mit Nehammer verwiesen. Die FPÖ hatte in Richtung Bundesregierung gefordert, “sich um das kulturelle Erbe unseres Landes kümmern”.