“Penny”-Chef Stefan Görgens hat sich bei seinem Amtsantritt vor einem Jahr zum Ziel gesetzt, dem Discounter aus der Rewe-Gruppe ein frischeres und nachhaltigeres Image zu verleihen. Deshalb wurden in der laufenden Woche bei neun Produkten die „wahren Preise” verlangt – inklusive eines Hinweises auf die Folgekosten für die Umwelt. Der Aufpreis bei den neun Waren – teilweise fast das Doppelte – geht an ein Bauern-Projekt.

Was in der Medienberichterstattung gut rüberkommt, sorgt bei vielen Konsumenten für Unmut, der sich vor allem gegenüber Penny-Mitarbeitern entlädt. „Wir bekommen von den Kunden nur Beschwerden ab“, sagt ein Kassierer in einer Hamburger Penny-Filiale. Der Grund: Viele Käufer bemerken den hohen Preis erst, wenn der Kassierer das Produkt über den Scanner gezogen hat – oder spätestens bei der Kontrolle des Kassazettels.

Teuerungs-Aktion ist kaum sichtbar

Anders als auf der Website des Discounters ist die medienwirksame Aktion in vielen Penny-Läden kaum sichtbar. Lediglich an den Produkten selbst weist ein Pappschild auf die Aktion hin. Die Aufmachung mit dem großen roten Preis auf gelbem Grund lässt beim flüchtigen Blick jedoch auf ein Schnäppchen-Angebot schließen, nicht auf eine Teuerungs-Aktion.

Laut Umfrage wollen nur 16 Prozent der Deutschen Produkte wie Käse oder “Wiener Würstchen” zu den sogenannten „wahren Preisen“ bei “Penny” kaufen. 44 Prozent wiederum haben das nicht vor.

Reuters

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