
"Abnormale Ästhetik": China verbietet feminine Männer
Das kommunistische Regime in China dreht weiter am Rad. Die staatliche Fernseh- und Radioverwaltung in Peking hat TV-Anbieter aufgefordert, keine männlichen Darsteller “mit einem weiblichen Stil und andere abnormale Ästhetik” zu zeigen.

Die Anweisung wendet sich dem Vernehmen nach gegen einen Trend zu einem eher weiblichen oder androgynen Aussehen von Sängern oder Schauspielern, der von Südkorea und Japan nach China überschwappt.
Gegen "chaotische Fankultur"
Die Fernsehstationen sollten sich an “politische Qualität, moralischen Charakter und künstlerische Standards als Auswahlkriterien” halten. Auf keinen Fall dürften Personen gezeigt werden, “deren politische Ansichten inkorrekt sind”. Es solle ein “patriotischer, tugendhafter und künstlerischer Ethos” in der Unterhaltungsindustrie geschaffen werden, berichtet „Tag24“.
Die neuen Anweisungen erfolgten im Rahmen einer neuen Regulierung der Unterhaltungsbranche und einer als “chaotisch” empfundenen, kommerzialisierten Fan-Kultur in China. Der eXXpress berichtete bereits über weitere Maßnahmen.
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Kommentare
So lange es nicht so passiert wie im glorreichen Westen, wo die Homosexualität und alles Regenbogenartige, als die bessere Alternative dargestellt wird, ist alles im Grünen Bereich, finde ich.
Wir haben problemlos einen Michael Jackson ausgehalten. Die Leute sollen machen, was sie wollen. Das tut niemandem weh.
So lange man kein Politiker der ÖVP oder FPÖ ist, interessiert es niemanden – und geht es auch niemanden etwas an – ob jemand homosexuell ist oder wie er sich anzieht oder schminkt.
Ich bin aber auch nichts neugierig darauf, dass mir jemand seine sexuellen Vorlieben aufdrängt. Das interessiert mich einfach nicht.
Mir mehr Verboten drängt man die Menschen in eine Parallelgesellschaft. Nach Außen hin zeigt China eine saubere Weste (nur nicht in Sachen Umweltschutz). Die Menschen gehen dort schon sprichwörtlich durch die Hölle. Die fehlenden Menschen- und Arbeitsrechte zeigen, wohin Kommunismus führt.
Da kommen die aber viel zu spät drauf. Gerade auf Portalen wie weibo haben sich Netzwerk femininer junger Männer etabliert, die sich gegenseitig überbieten wollen in Cross-Dressing und in Gummi-. Lack und Leder Fetisch Klamotten, die so gar nicht leninistisch-tugendhaft sind.
Ich glaube auch gar nicht, dass die wirklich hart dagegen vorgehen wollen, weil selbst die stursten politischen Betonköpfe verstehen müssen, dass man Menschen in einer Diktatur die Möglichkeit geben muss, sich unter Druck zu biegen wie Schilf. Sonst brechen die Menschen und sind dem Staat nicht mehr von Nutzen.
Die neue Femininität der chinesischen Männer ist zudem weder neu (man sehe sich an, was in den alten Kaiserpalästen los war) noch ist es etwas, das nicht absehbar war: Liu Cixin thematisierte den neuen, femininen, chinesischen Mann in zweiten Band seiner Trisolaris-Trilogie auf sehr anschauliche und glaubwürdige Weise – im Jahr 2150 oder so 🙂
Eine Ideologie kann immer nur Rolemodels vorgeben und der Traum eines jeden Ideologen, von Marx über Lenin, Castro, Ernesto Guevara, und all den rechten Schabracken, ist der hehre, stolze, schöne, sportliche Mann, der sich ganz der Pflege seiner Männlichkeit widmet und damit seiner Funktionstüchtigkeit für den Staat.
So sollte es sein. In China wissen sie noch ob sie weiblich oder männlich sind. Keine 60 Geschlechter.