Der deutsche Ärztepräsident Klaus Reinhardt hält stärkere Einschränkungen für Ungeimpfte derzeit für unangebracht. “Im Moment bin ich dagegen”, sagte er der “Passauer Neuen Presse” (Samstag). “Noch mehr Druck auf Nicht-Geimpfte auszuüben, wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht angemessen.”

Einerseits sei das Gesundheitssystem zurzeit nicht so sehr beansprucht, dass das von dieser Seite her legitimiert wäre. “Zum anderen dürfte mehr Druck bei Unentschlossenen, die man mit vernünftigen Argumenten überzeugen könnte, eher Gegenreaktionen auslösen. Auf diese Weise werden wir die fehlenden 20 bis 25 Prozent bei der Impfquote kaum erreichen.”  Reinhardt plädierte dafür, vielmehr “noch stärker und gezielter” zu versuchen, “bestehende Zweifel zu zerstreuen und Fake-News über das Impfen (…) konsequent zu korrigieren”.

Auch dass Ungeimpfte bald keinen Anspruch auf Entschädigung bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Quarantäne mehr haben sollen. Dies ist in mehreren Bundesländern bereits angekündigt. “Diese Debatte ist überzogen. Zudem löst sie die daraus folgende Frage aus, wie mit anderen Menschen umgegangen wird, die Raubbau an ihrem Körper betreiben.”