Zuletzt hatte es einen politischen Schlagabtausch um den mutmaßlichen Anschlag auf Tino Chrupalla gegeben. Während ein AfD-Sprecher auf der Darstellung beharrte, der Bundesvorsitzende der AfD sei vor einem Wahlkampfauftritt im oberbayerischen Ingolstadt durch einen Stich verletzt worden, wetterte die im Freistaat regierende CSU. Innenminister Joachim Hermann sprach von einem “hinterfotzigen” Vorgehen der AfD, die aus dem Zwischenfall politisches Kapital schlagen wolle.

Doch da scheint sich der bayerische Innenminister zu täuschen. Nach einem Bericht der “Jungen Freiheit” haben die Ärzte am Ingolstädter Klinikum eine “intramuskuläre Injektion” bei Chrupalla diagnostiziert. Demnach würden die Mediziner von einer “Nadelstichverletzung” ausgehen, die im Deltamuskel festgestellt worden sei. Der Deltamuskel ist der größte Schultermuskel. Die “Junge Freiheit” zitiert aus dem Arztbericht: “Herr Chrupalla wurde am 4.10.2023 nach einer intramuskulären Injektion mit einer unklaren Substanz zur weiteren Überwachung auf unsere internistische Intensivstation aufgenommen.”

Gerüchte um aufgebauschte Story wohl vom Tisch

Auf konkrete Nachfrage blockte die zuständige Staatsanwaltschaft in Ingolstadt ab: “Es wurden keine Spritzen oder Injektionsnadeln am Tatort gefunden”, sagte eine Sprecherin. Weitere Einzelheiten wollte sie nicht mitteilen.

Um welche Substanz es sich handelte, die Tino Chrupalla gespritzt worden sein könnte, ist noch unklar. Der AfD-Chef hat das Krankenhaus inzwischen verlassen. Die These von einer Fake-Aktion, mit der die AfD Pluspunkte im bayerischen Wahlkampf sammeln wollte, dürfte jedoch vom Tisch sein.