Schüler mit deutscher Mutter- und Umgangssprache in der Minderheit. Was einst unvorstellbar war, wurde in Wien inzwischen zur Gewissheit. Dies belegen Untersuchungen der Statistik Austria, über deren Ergebnisse die Tageszeitung Heute berichtet.

Demnach sind waschechte Österreicher an den Mittelschulen teils kaum noch vorhanden. Im 5. Wiener Bezirk Margareten haben 96 Prozent aller Schüler nicht Deutsch als Umgangssprache, bei den Mittelschulen in Ottakring sind es 93 Prozent, in Wien-Hernals 92 Prozent. In Hietzing, Liesing und Währing sieht es noch ein bisschen besser aus. Dort sind es “nur” 57 Prozent der Schüler, die zu Hause und im Freundeskreis kein Deutsch sprechen.

Scharfe Kritik von ÖVP an Zuständen in Schulen

Ein Blick in die Volksschulen zeigt, vor welcher Herkulesaufgabe dort die Lehrer stehen. 55 Prozent der Wiener Kinder, also mehr als jedes zweite, spricht daheim kein Deutsch. In Favoriten sind es 75 Prozent, in der Brigittenau sogar 82 Prozent, in Margareten 84 Prozent.

In Wien gibt es zudem 10.000 außerordentliche Schüler in den Volksschulen, in der ersten Klasse sind es rund ein Viertel aller Kinder. Das bedeutet, ihre Deutschkenntnisse reichen nicht aus, um dem Unterricht folgen zu können – sie benötigen besondere Förderung. Von diesen Kindern sind 60 Prozent in Österreich geboren und 80 Prozent bereits mindestens zwei Jahre in einem Kindergarten.

Von einer “besorgniserregenden Situation” an den Pflichtschulen spricht ÖVP Wien-Bildungssprecher Harald Zierfuß: “Eine Durchmischung oder Aufteilen in diesen Bezirken ist ein frommer Wunsch”, sagt er: “Wenn SPÖ und Neos ihre Hausaufgaben in den Kindergärten machen würden, bräuchten wir die Deutschförderklassen gar nicht. Wie kann es sein, dass in Wien Kinder geboren werden, aufwachsen und länger als zwei Jahre im Kindergarten waren, ohne ausreichend Deutsch für den Unterricht zu lernen?”