
Andreas Tögel: Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf
Der Titel dieses Beitrags, ein von Erich Honecker popularisierter Spruch der Berliner Roten, drückt aus, was im Moment viele Zeitgenossen umtreibt. Die Unzufriedenheit mit dem herrschenden, vermeintlich „kapitalistischen“, Wirtschaftssystem ist groß, meint eXXpress-Kolumnist Andreas Tögel.
Der russische Mathematiker und Dissident Igor Schafarewitsch veröffentlichte im Jahr 1975 ein Buch mit dem Titel „Der Todestrieb in der Geschichte“, in dem er den Sozialismus als anthropologische Konstante bezeichnete. Da ist etwas dran.
Für Karl Marx musste das von ihm pejorativ „kapitalistisch“ genannte marktwirtschaftliche System, dem er immerhin eine hohe Wertschöpfungskapazität zubilligte, zur Verelendung der proletarischen Massen führen. Damit lag er völlig daneben. Lenin und Stalin glaubten an die Überlegenheit des Sozialismus gegenüber der freien Marktwirtschaft. Diese Überlegenheit beschränkte sich allerdings auf die Produktion von Leichenbergen. Nach dem Tod Stalins träumte Nikita Chruschtschow davon, dass die UdSSR die USA in wirtschaftlicher Hinsicht überholen werde. Das hat nicht geklappt. Der Untergang der Sowjetunion schließlich markierte – vermeintlich – den endgültigen Sieg des Kapitalismus und das Ende der Geschichte (Francis Fukuyama).
Freie Interaktionen der Bürger werden unterbunden
Nachdem die Sozialisten erkannten, dass Planwirtschaften im Hinblick auf die Wohlstandsproduktion keine Chance gegen das Prinzip des freien Marktes haben, änderten sie ihre Strategie und verlegten sie sich darauf, den Konsum zu verteufeln und von „höheren Werten“ zu phantasieren. Vom „Gemeinwohl“ etwa, oder von der „Sozialen Gerechtigkeit“ (was auch immer das sein mag). Auch „Solidarität“ wird gerne beschworen. Die wird – außerhalb eines Kibbuz´ – in jedem sozialistischen Gemeinwesen allerdings stets erzwungen – und Zwang hat mit Solidarität nichts zu tun. Niemand kann gezwungen werden, „gut“ zu sein, denn dafür bildet die freie Entscheidung eine unabdingbare Voraussetzung.
Das serienweise Scheitern sozialistischer Experimente und die Erfindung immer neuer Bezeichnungen dafür („ökosoziale Marktwirtschaft“, „Gemeinwohlökonomie“, etc.) ändert nichts an ihrem Kern: Freie Interaktionen der Bürger werden durch ein rigides, von einer Zentralbürokratie oktroyiertes Regelwerk unterbunden. Dafür wird ein angeblich höheres Ziel vorgeschützt. Gegenwärtig ist es, als jüngster Versuch, den Sozialismus doch noch – weltweit – zu etablieren, die „Klimarettung“. Wer sich diesem Projekt entgegenstellt, oder auch nur Kritik an den dafür ergriffenen Zwangsmaßnahmen äußert, setzt sich dem Vorwurf aus, unsolidarisch, verantwortungslos oder gar ein Menschheitsfeind zu sein.
Klimarettung ist Mittel zum Zweck
Niemand gebe sich der Illusion hin, dass die „Klimarettung“ auf weniger als einen radikalen Systemwechsel zielt! Klimarettung ist kein Ziel, sondern ein Mittel zum Zweck.
Vor lauter Begeisterung für die ehrenwerte Absicht, Eisbären vor dem Aussterben und die Malediven vor dem Versinken zu bewahren, verschwenden die politischen Eliten, die meisten Intellektuellen und urbane Bobos, weder einen Gedanken darauf, wie die Aufrechterhaltung der Zivilisation ohne Atomkraft und konventionelle Energiegewinnung aussehen soll, noch darauf, welche unmittelbaren Konsequenzen eine repressive Klimapolitik auf Otto Normalverbraucher hat, der ein Auto braucht, um zur Arbeit zu kommen und die Heizungsrechnung für seine Wohnung bezahlen können möchte.
Die deutsche "Energiewende" ist dabei, furios zu scheitern
Bekanntlich soll ja am deutschen Wesen die Welt genesen. Eben tritt in Deutschland eine Regierung an, die in dieser Hinsicht zu den schönsten Hoffnungen Anlass gibt: Keine Atomkraft, keine konventionellen kalorischen Kraftwerke und zugleich ein Umstieg auf Elektromobilität. Das wird bestimmt ganz toll! Der Strom kommt aus der Steckdose und das Netz dient, laut der neuen Außenministerin Baerbock, als Speicher.
Zudem wird privates Eigentum in Frage gestellt: Die Protagonisten der Enteignung privater Immobilienbesitzer sitzen schließlich in den Reihen der Regierungsparteien. Die Deutschen dienen sich der Welt – einmal mehr – als Vorbild an. Nur ist ihre Fahne ist diesmal grün und nicht rot.
Die deutsche „Energiewende“ ist eben dabei, furios zu scheitern. Nach den ersten netzüberlastungsbedingten Blackouts, wird sich diese Erkenntnis auch in den Redaktionsstuben Bahn brechen. Dann allerdings wird der angerichtete Schaden so schnell nicht zu reparieren sein. Wenn Deutschland von einer Linksregierung endgültig gegen die Wand gefahren wird, hat das nämlich auch für den Rest Europas dramatische Folgen.
Kommentare
Hr. Tögel schadet mit solchen Artikeln der Idee des Sozialismus.
Und das ist gut so.
Wir brauchen weder eine zweite DDR noch ein Nordkorea light.
Und dass Sozis für das “Gute” über Leichen gehen, ist auch hinlänglich bekannt.
Links und Grün ist gegen Fakten immun. Wenn die ersten Blackouts kommen werden die deutschen Wähler hoffentlich aufwachen …
Leider war es im Parteiprogramm der NSDAP, aber ein Verbot von Spekulation und Aktiengesellschaften würde alle Probleme lösen, die der Kapitalismus mit sich bringt.
Die Bereicherung an der Arbeit anderer ist auch moralisch fragwürdig. Und über die Aktienbörsen und die Gesetze für AGs wird in Wirklichkeit mehr Einfluss auf die Gesellschaft genommen als über Politik.
Das wäre also gut, wird aber nicht passieren. Ich finde das System wie in Österreich – zumindest bis vor ca. 20 Jahren – als quasi christlichen Kapitalismus schon perfekt. Also die Absicherung für Schwache und auch Versicherungspflichten für Krankheit, Unfall, Pension. So ist es eigentlich perfekt.
Leider driften wir immer mehr in Richtung DDR ab.
Ich verstehe nicht, wie man noch immer auf dieses Konstrukt namens Sozialismus, das völlig am Wesen des Menschen vorbeigeht, hereinfallen kann. Leseempfehlung: “Sozialismus ist zum Kotzen” von Robert Lawson und Benjamin Powell (Lichtschlag Verlag)
Was die “Deutschen” machen, machen sie gründlich (nicht ordentlich). Gepaart mit Besserwisserei und Machtstreben ist das eine grausige Mischung?
● Gleichheit ist nur mittels Nivellierung nach unten und Gewaltanwendung und Diktatur möglich.
Sind endlich alle auf niedrigem Niveau gleich, dann gibt es immer noch welche, die über dieser Gleichheit stehen. Und das sind genau diejenigen, die Gleichheit fordern.
● Solidarität ist etwas Selbstverständliches, was das einfache Volk unter Empathie und Nachbarschaftshilfe kennt und keiner weiteren Erklärung von irgendwelchen Ideologen und sonstigen Weltverbesserer bedarf.
Ganz besonders nicht von denen, die die Welt retten und einen neuen einheitlichen Menschen konstruieren, die Vielfalt/Diversität fordern und die Vielfalt an Meinungen als unsolidarisch verbieten wollen.
LG
Es heißt natürlich Ideolog*innen, Weltverbesser*innen und Mensch*innen!
Bitte das in Zukunft beachten!
Das mit der Gleichheit wurde mittlerweile pervertiert. Die ursprüngliche Idee, auch ärmeren Leuten alle Bildungschancen zu bieten, war schon wichtig und gut. Aber jeder ist halt nur so gut, wie er sich selbst anstrengt. Dass man sich heute nicht mehr anstrengen muss, ist halt kein Ansporn und für die Gesellschaft insgesamt schädlich. Vor allem das Schulsystem wurde damit komplett ruiniert. Wer keine Eltern hat, die sich Privatschulen leisten können, hat leider sehr eingeschränkte Chancen für seine berufliche Zukunft.
Die schlimmste Farbe in dieser Ampel ist gelb. Die FDP hat mit ihrer Kollaboration das bürgerliche Lager im Bundestag verraten! Aber mit dieser Union, die derzeit in den Weiten des Reichstags verzweifelt ihre in 16 Jahren Merkel verlorene politische Identität sucht, wäre derzeit ohnehin kein Staat zu machen. Und an die AfD will man ja nicht anstreifen, da könnte doch ein Funken Wahrheit hängen bleiben!
In meinen Augen ist der Reichstag ein politischer Schweinestall mit einer Verkehrsampel, die nicht weiß, wann sie zu blinken beginnen muß. Und doch ist abzusehen, daß der wirtschftlich – politische Zusammenbruch kommen wird.
Da kommen mir oft NACHTGEDANKEN in den Sinn:
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht.
Ich kann nicht mehr die Augen schließen
Und meine heißen Tränen fließen.
DOCH:
Deutschland hat ewigen Bestand,
Es ist ein kerngesundes Land.
Mit seinen Eichen, seinen Linden
Werd ich es immer wieder finden.
Also wollen wir in Geduld und Ruhe abwarten, bis die 3 Dillettanten den deutschen Karren an die Wand gefahren haben … dann gehts ans Aufräumen!
Was an der Merkel war bürgerlich? NICHTS!
Was hat die Merkel Positives für Deutschland & Europa erreicht? NICHTS!
Die FDJ-Agitatorin Merkel hat die CDU sozialdemokratisieret und gleich mehrfach gespalten. Ohne Merkel gebe es keine sogenannte „Werte-Union“ und keine AfD.
Der ewige und schon sprichwörtliche Neid & Streit unter den Bürgerlichen fordert, dass niemand von der Rest-CDU/CSU denselben Bürgersteig benützten darf, wie die AfD …
Gebe es nicht die AfD, Rot, Gelb und Grün hätte sie erfinden müssen!
Dank Merkel war das aber nicht notwendig …
Guter Kommentar! Traurig ist, dass Österreich auch ohne einer “Ampel” denselben Weg einschlägt! Eine in den letzten Tagen verteilte steuerfinanzierte Propagandazeitung der NÖ Landesregierung war triefend voll mit Klimapropaganda der ÖVP, wobei auch kollektive Wohnformen angepriesen wurden…
Ich wurde nicht geboren, um gezwungen zu werden.
Ich werde nach meiner eigenen Mode atmen. Mal sehen, wer der Stärkste ist.
(Henry David Thoreau)
Auch die neue deutsche Aussenministerin kann 3 gerade Sätze nur vom Blatt lesen.Quo vadis Deutschland?
Sozial ist, wer selber gibt.
Sozialistisch, wer anderen wegnimmt.
Rot-Grüne-Politik soll den Menschen, der Umwelt und dem Klima dienen, so wird es allerorts propagiert.
Man gibt sich weltoffen, sozial engagiert und ethisch hochmoralisch.
Vor allem junge und idealistische Menschen fallen auf diese Manipulation herein.
Alle, die sich dafür begeistern und solchen Leuten zur Macht verhelfen, sollten sich nicht wundern, wenn dann „Gleichheit statt Wohlstand“ in dieser „schönen, neuen Welt“ vorherrscht.
Die “einfältigen” Aussagen der Frau Baerbock wären lustig wenn es nicht so ernst wäre. Allerdings hat der Demokrat (nach eigenen Aussagen, zukünftige Präsidentschaftskandidat) Pete Buttigieg in den USA bei einem TV Interview, als er angesprochen wurde auf die hohen Spritpreise und dass es sich die Menschen kaum mehr leisten können den Tank voll zu füllen, gesagt, “dann sollen die Menschen halt” E-Autos kaufen”. Sehr bedenklich was da von Grün und Linken in aller Welt als Entscheidungsträger auf die Leute losgelassen wird.
tja, wer sich einen Bären aufbinden lässt und den Bock zum Gärtner macht, hat bald nicht mehr viel Freude mit seinem Garten. Das war schon immer so – auch wenn der Bock in dem Fall eine Ziege ist.
Dass es mit Deutschland bereits seit Merkel rasant bergab geht ist wohl überdeutlich. Die 2 Säulen des Niedergangs: einerseits die migrationsbedingte Turbo-Islamisierung mit all ihren Begleiterscheinungen und andererseits die Klimahysterie. Beide ihrem Ursprung nach Linksgespinste – da passt es übrigens ganz gut, dass die Farbe des Islam auch grün ist mit Blick auf die im Beitrag genannte Fahne.
Ohne Frage waren die Deutschen schon immer besonders zielstrebig, gründlich und mit einem Anspruch auf fundamentale Deutungshoheit und daraus resultierendem missionarischem Eifer nie zurückhaltend. Das kann eine segensreiche Sache sein – gepaart mit zweifehaftem ideologischen Unterbau und genügend Startkapital sowie einer hysterisierten Masse kann das aber auch ganz schön böse enden. Auf dem Weg – dem Highway – zu ganz schön Böse – evtl. hell – sind wir aktuell mit Sicherheit.
Frage ist nur, was tun? Indoktrination beginnt schon im Kindergarten und weder diejenigen, die sie führen noch diejenigen, die indoktriniert werden, merken idR noch was davon. Die gefühlte moralische Überlegenheit als Rechtfertigung des Linksprinzips wurde in die DNA unserer Gesellschaft implantiert. Der Tenor zieht sich mehr oder minder durch alle abendländischen Institutionen, nicht nur politische. Mir scheint der im Artikel eingangs erwähnte Thanatos – der Todestrieb – hat von einer satten, verbildeten und teilumgevolkten Gesellschaft, die im Kern nur noch wenig verbindet, Besitz ergriffen. Die verklärte Wiederansiedlung gefährlicher Raubtiere und die Beförderung illegaler Armutszuwanderung sowie der Rückbau des Wohlstands im Namen des “Klimas” sind beispielgebend für einen Grundkonsens des Edelmütigen und Weg in den Untergang, der unsere Gesellschaft ergriffen hat und meiner Ansicht nur durch massiven erkennbaren Schaden umkehrbar wäre – wiewohl es da zu spät sein könnte….
Diesem Kommentar ist eigentlich nur hinzuzufügen:
Bitte schenken Sie dem Auftritt des neuen deutschen Kanzlers
Ihre Beachtung – zum Beispiel bei seinem Antrittsbesuch in Paris, bei seinen Reden, welche er vom Blatt liest…. und auch der neuen
deutschen Aussen-MinisterIn—werden die Deutschen
auf ihre neuen Vertreter stolz sein?
Na wenigstens (sinnerfassend?) lesen können sie – ist doch auch was???
Sinnerfassend kommentieren können Sie nicht, werte FabiJenna