
Andreas Tögel: Klimarettung, EU und Größenwahn
Man kann die Realität ignorieren, aber nicht die Konsequenzen der Realitätsverweigerung.
Die Europäische Union hat sich auf ein ehrgeiziges Programm zur Reduktion der CO2-Emissionen festgelegt. Ihr Beitrag zum globalen Ausstoß dieses angeblich todbringenden Treibhausgases beträgt zwar nur acht Prozent – mit deutlich sinkender Tendenz. Dennoch sollen die Emissionen nach dem Willen der Nomenklatura bis 2030 um gewaltige 55 Prozent gegenüber dem Wert von 1990 gesenkt werden. Das ist ohne rigorose hoheitliche Eingriffe in die Wirtschaft und tief ins Privatleben der Bürger nicht zu schaffen. Plan- statt Marktwirtschaft lautet das Motto der politischen Eliten.
Nun bestreitet kein bei mentaler Gesundheit befindlicher Zeitgenosse die Existenz des Klimawandels. Die einzige Klimakonstante ist schließlich die Veränderung. Was allerdings nicht feststeht, ist die Antwort auf die Frage, ob und inwieweit die Menschheit es in der Hand hat, daran etwas zu ändern. Es gehört schon eine gehörige Portion Anmaßung dazu, zu behaupten, es zu können. Was kommt als Nächstes? Wird sich die EU-Kommission demnächst daranmachen, die Schwerkraft aufzuheben? Und wird das – wie die „Klimarettung“ auch mit höheren Steuern und noch mehr Regulativen funktionieren?
"Es ist zu spät für eine Umkehr – jetzt müssen wir mit den Konsequenzen leben"
Faktum ist, dass sich das Klima auch schon verändert hat, ehe der Mensch die Bühne betreten hat – ganz ohne Kohleöfen und Dieselmotoren. Selbst einer der Säulenheiligen der Weltuntergangsgläubigen, Dennis Meadows (einer der Autoren der apokalyptischen Club-of-Rome-Publikation „The Limits to Growth“ von 1972), meinte schon vor vielen Jahren – ich zitiere aus einem von ihm in Wien gehaltenen Vortrag: „Es ist zu spät für eine Umkehr [im Hinblick auf die Klimaänderung, Anm.]. Jetzt müssen wir mit den Konsequenzen leben.“ Einmal in Gang gesetzte Entwicklungen, wie das Auftauen der Permafrostböden (egal, ob vom Menschen verursacht oder nicht), sind auch dann nicht zu stoppen, wenn die gesamte Menschheit ab sofort nur noch zu Fuß geht und hungernd und frierend in ungeheizten Höhlen haust.
In China schert sich kein Mensch um die Politik der EU
Häuser in Ufernähe oder in einer Tornado-Alley zu bauen, wird künftig eben mit höheren Kosten und Risiken verbunden sein. Darauf gilt es, sich einzustellen. Der von der EU entfesselte Klimatotalitarismus ist im Hinblick auf die intendierten Ziele jedoch unsinnig.
Geradezu drollig ist es, wenn EU-Klimaschutzkommissar Frans Timmermans, die auf eine totale Deindustrialisierung Eurolands hinauslaufenden Pläne seiner Organisation damit verteidigt, der Welt mit gutem Beispiel vorangehen zu wollen. Welchen Planeten mag der der Mond wohl umkreisen, auf dem der Mann lebt? Wer – außerhalb Eurolands – interessiert sich denn ernsthaft für die Aktivitäten der militärisch impotenten und in wirtschaftlicher Hinsicht auf dem absteigenden Ast befindlichen Alten Welt? Wer würde sich ausgerechnet Euroland zum Vorbild nehmen? Chinas mächtiger Staatschef Xi Jinping etwa, steht der Sinn ganz sicher nicht danach, sich die Aktivitäten der sklerotischen EU-Bürokratie zum Vorbild zu nehmen! In China werden Jahr für Jahr dutzende Kohlekraftwerke gebaut. China und Indien stellen zusammen mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung – und in beiden Ländern schert sich kein Mensch ums CO2 oder um die Politik der EU.
Die eigenen Interessen gehen immer vor
Allen Sonntagsreden zum Trotz, trifft auf die USA am Ende dasselbe zu. Wenn es um wirtschaftliche Interessen geht, kennt man in den Vereinigten Staaten nämlich keinen Spaß. Wie ein Charles De Gaulle zugeschriebenes Zitat besagt, haben Staaten keine Freunde, sondern Interessen. Und die eigenen gehen immer vor – außer in der EU, die sich in absoluter Verkennung ihrer Möglichkeiten und in haarsträubender Hybris, der Rettung des Planeten verschrieben hat.
Der Mittelstand und die Unterschicht Europas werden für den Größenwahn der EU-Granden in den kommenden Jahren teuer bezahlen müssen. Der Lebensstandard dieser Menschen wird infolge einer massiven Steigerung der Lebenserhaltungskosten und steigender Arbeitslosigkeit drastisch sinken. Ihr Wohlstand wird von den Politeliten unbekümmert auf dem Altar ihres klimareligiösen Irrsinns geopfert.
Andreas Tögel, geboren 1957, ist gelernter Maschinenbauer und ausübender Kaufmann. Tögel sieht sich als Libertären und im Hayekschen Sinne als „second hand dealer of ideas“.
Kommentare
Selten so ein wissenschaftfeindliches, mit Banalitäten aufgemotztes, Geschwurbel gelesen.
Selten so einen von Selbstgefälligkeit und Nichtwissen strotzenden Kommentar gelesen!
In den USA gibt es keine Hochwässer, Dürrekatastrophen und Stürme. Die wissen nichts davon dass es so etwas wie einen menschen-verursachten Klimawandel gibt.
Die USA machen genau so weiter wie die letzten 100 Jahre schon: Noch größere u. schwerere Autos die noch mehr Benzin fressen usw. usf.
Die haben’s halt gut. Dort spielt das Wetter u. Klima nicht verrückt, so wie in Europa.
Die USA leben halt auf einem anderen Planeten.
Dafür möchten die USA bald an der Schwerkraft etwas verändern – eine an amerikanische Lebensverhältnisse angepasste Schwerkraft die die Wirtschaftsentwicklung unterstützt. Die sind halt schlau.
Waldbrände sowie massive Dürre in Kalifornien, extreme Temperaturen im Norden Amerikas, immer mehr Tornados im Süden der USA…. ich würde meinen mehr als genug Futter für die Klimaapokalyptiker. Der “Klimawandel” findet natürlich und gerade auch in den USA statt.
Die Deutung und Frage nach der Ursache steht aber vermutlich auf einem anderen Blatt – ob man sich überm Atlantik auch eine direkte CO2-Korrelation von ein paar hysterischen Schulschwänzer*innen als alleinige Ursache einreden lässt und im nächsten Schritt die eigene Wirtschaft abmontiert, ist doch sehr fraglich
die Chinesen brunzen sich vor lauter Lachen in die Hose, wenn sie den Öko-Fanatismus der Europäer zu hören und sehen bekommen.
Es ist nachgerade unglaublich, mit welch lemminghaftem Todestrieb wir den windigen Prognosen der Klimaapokalyptiker folgen. Wir sehen ganz real, dass wir nicht in der Lage sind, die laufend stattfindenden Ereignisse wissenschaftlich konsistent zu erklären oder gar verlässlich zu prognostizieren – von Covid bis zum Wetter – maßen uns aber an, Klimaprognosen für Jahrzehnte zu stellen und die Korrelation mit einer einzigen maßgeblichen Konstante + Entwicklung auf den Punkt hinterm Komma vorauszusagen. Es ist der größte Hoax unserer Zeit! Aber die Vorgangsweise entspricht dem generellen europäischen Thanatos, dem Untergangstrieb einer scheinbar übersättigten Gesellschaft, die sich gerne selbst abmontiert. Kulturell und sicherheitspolitisch gelingt das mithilfe der unkontrollierten Migrantenströme unter dem Deckmantel des sogenannten “Asyls” und wirtschaftlich schaffen wir das mit der Selbstaufgabe wegen des “Klimawandels”….
Hervorragender Kommentar! Ich darf es dann noch auf ein Wort reduzieren: Wohlstandsvertrottelt. Danke.
@Habanero: Chapeau für diesen Kommentar! Die ÖVP war von Sinnen, als sie dem Druck der Linksmedien und der pseudokonservativen Landesfürsten nachgegeben und die Koalition mit der FPÖ beendet hat. Seither sitzt eine Bachelorette in Geschwätz-“Wissenschaften”, die zuvor Karriere in einer linksgrünen, so genannten NGO (Global 2000) gemacht hat, im Infrastruktur- und Verkehrsministerium und ruiniert die heimische Wirtschaft mit ihren ökokommunistischen Luftschlössern. Hier wurde nicht der Bock, nein schlimmer noch, ein Regenbogen-Einhorn zum Gärtner gemacht!
Sie haben schon recht mit der Global-2000-Katastrophe, aber die großen “Leitlinien” der Klimapolitik kommen ja von der EU, genauer von deren erbärmlichen Kommission und völlig von allen guten Geistern (und Mindest-IQ) verlassenen Spitze. Da sind die Gewessler-Aktionen vergleichsweise eine “quantité négligeable”.
Müll auf Deponien zu bringen soll einen angemessenen Preis haben, und mehr noch braucht Dreck den man in die Luft bläst einen angemessenen Preis. Auch das ist Marktwirtschaft. An manche Branchen, wie an die Luftfahrt Steuergeschenke zu verteilen, ist Marktverzerrung.
Nach ihrer Logik müssten Sie fürs Ausatmen auch eine Preis zahlen, schließlich stoßen Sie mit jedem Atemzug mehr CO2 aus, als Sie einatmen. Dass bei modernen Verbrennungsmotoren mit fortschrittlicher Filtertechnik meistens hinten sauberere Luft herauskommt, als vorne hineingesaugt wird, scheint bei Ihnen bisher noch nicht angekommen zu sein.
😁 Stammen ihre Quellen aus Satiremagazinen?
Richtig. Europa ist nur fuer 8 Prozent der weltweiten Schadstoffemissionen verantwortlich. Aber bezahlt 50 Prozent der weltweiten Sozialkosten, Tendenz steigend.
Und diese Politik (in Brüssel wie in Wien) haben wir gewählt! – Wie kommt diese Dummheit gerade in Europa an die Macht? Wer hat Europa vergiftet?
die EU Kommission haben wir so nicht gewollt und nicht gewählt
Bravo!
Exzellent auf den Punkt gebracht.
Und dennoch werden diese Klimaretter-Politiker europaweit viele Jahre weiter gewählt werden. Weil man der Masse folgendes gut eingeredet hat:
„Der Klimawandel bringt – unbeeinflußt – das Ende der Welt mit sich.”
„Am Klimawandel sind NUR wir schuld.”
„Doch wir Europäer – das Vorbild für die Welt – können mit gutem Beispiel. vorangehen!”
Danach werden es uns alle gleichtun.
Und retten gemeinsam die Welt.
Und alles wird wieder gut.
Traurig.
Noch trauriger (und vor allem lächerlicher), dass sich die europäische “Elite” von einer geistig behinderten 16-Jährigen (jetzt schn 18) am Nasenring durch die Manege ziehen lässt.
Schöner, auf den Punkt gebrachter Kommentar. Man sollte aufhören, sich darüber zu streiten, gibt es einen vom Mensch gemachten Klimawandel, oder ist dieser einer, der damit zusammenhängt, dass die Erdachse ein wenig eiert, daher es auf der Erde eine Konstante gibt, wie im Kommentar richtig vermerkt, ein sich ständig veränderndes Klima, weshalb es nur eine Frage gibt, wann merken wir den Wechsel und wie stellen wir uns darauf en. Kehren wir zurück zu einer vernünftigen Form des Umweltschutzes. Wir müssen nicht kleinste Entfernungen mit dem Flugzeug zurücklegen, wir müssen nicht den Großteil des Staatsgebietes mittels Beton versiegeln, wir müssen nicht Kleinststrecken in der Stadt mittels Umweltverpester zurücklegen, wir müssen nicht ganze Berge abtragen, um den ohnehin schon starken Wintertourismus anzufeuern. Und auch, um auf ein aktuelles Thema zu kommen, wir brauchen nicht große Zufahrtsstraßen mit großen Untertunnelungen (Lobau-Tunnel) zu bauen, weil verkehrswissenschaftlich schon mehr als 2 Jahrzehnte bekannt ist, dass jede Straße, die bisher gebaut wurde, um den Verkehr zu entllasten, nach einer gewissen Zeit zu einer neuerlichen Verkehrsüberlastung führte, verkehrswissenschaftlich sind – beispielsweise für Wien – gewisse Engstellen bei den großen Zufahrtsstraßen (Ziehharmonika-Effekt) noch außerhalb des Stadtgebietes sinnvoll, zumindest predigt das Prof.Knoflacher schon seit 30 Jahren. Allerdings scheint es beim Lobau-Tunnel so zu sein, dass schon sehr viele Spekulanten, wahrscheinlich auch Stadt Wien-nahe viel Geld investiert habe im Vertrauen auf den Bau dieses Mega-Projektes, heißt, wenige, dafür aber kapitalstarke werden sich durchsetzen, die Interessen des kleinen Mannes/Frau spielen da keine Rolle, spielten in Österreich noch nie eine Rolle,frei nach Bert Brechts Aussage: “Wenn man sich oben streitet, dann stirbt der kleine Mann am Schlachtfeld”