
Andreas Tögel: Wer schafft den Wohlstand? Die Unternehmer - nicht der Staat!
Dass Politiker und Gewerkschafter sich gerne als Erfinder und Bewahrer der Verteilungsgerechtigkeit hochleben lassen, darf nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass die Grundlage allen gesellschaftlichen Wohlstands die Produktion bildet, meint eXXpress-Kolumnist Andreas Tögel.
Für Karl Marx waren Unternehmer eine aufgrund eines von ihm als gegeben erachteten Entwicklungsgesetzes der Geschichte, eine langfristig dem Untergang geweihte Klasse von Ausbeutern. Ein stetiger Konzentrationsprozess, so seine fixe Idee, würde die Zahl der Unternehmer immer weiter verringern und so das Zahlenverhältnis der ausgebeuteten und zunehmend verelendenden Proletarier zulasten der ersteren verschieben. Am Ende wäre eine Revolution unausbleiblich und der Kapitalismus somit lediglich eine Durchgangsstufe auf dem Weg vom Feudalismus zum Kommunismus. Dass die vorhergesagte Revolution anno 1917 im rückständigsten und am wenigsten kapitalistischen Staat Europas ausbrach, erlebte der phantasiebegabte Romancier nicht mehr.
Keine der von Marx aufgestellten Prophezeiungen ist jemals eingetreten. „Ausbeutung“ ist nichts weiter als ein polemischer Kampfbegriff, da Arbeitsverhältnisse in marktwirtschaftlich verfassten Gesellschaften durch beiderseitige Übereinkunft geschlossen werden und die Arbeitgeber – anders als in sozialistischen und faschistischen Gewaltsystemen – über keine Möglichkeit verfügen, Dienstnehmer gegen ihren Willen zur Arbeit zu zwingen. Eine „Verelendung“ der proletarischen Massen ist in keinem kapitalistischen Staat jemals eingetreten – ganz im Gegenteil: Einfache Arbeiter erfreuen sich seit mehr als 100 Jahren vielmehr verschiedener Errungenschaften und Annehmlichkeiten, von denen selbst gekrönte Häupter vor nicht allzu langer Zeit noch nicht einmal träumen konnten.
Materielle Werte entstehen durch Produktion
„Manche Leute sehen im Unternehmer einen räudigen Wolf, den man erschlagen muss. Andere sehen in ihm eine Kuh, die man ununterbrochen melken muss. Nur wenige erkennen in ihm das Pferd, das den Karren zieht.“
Winston Churchill (1874 – 1965)
Tatsächlich ist die von nicht wenigen Linken auch heute noch gepflegte Vorstellung, in einer Marktwirtschaft ginge der Nutzen der einen (der Unternehmer) zulasten der anderen (der werktätigen Massen), und jedes Wirtschaften wäre ein Nullsummenspiel, absoluter Nonsens. Die offensichtliche Tatsache, dass der Reichtum der Welt stetig wächst, nicht nur wenige Unternehmer davon profitieren, sondern sich die Mehrzahl der Menschen heute eines wesentlich höheren Wohlstandsniveaus erfreuen, als noch vor 100 Jahren, spricht Bände: Trotz zunehmender Weltpopulation nimmt die absolute Zahl jener Menschen ständig ab, die mit weniger als zwei Dollar pro Tag ihr Leben fristen müssen. Von einem Nullsummenspiel kann daher keine Rede sein.
Dass ein großer Teil der Vermögenswerte sich in verhältnismäßig wenigen Händen befindet, spielt keine Rolle, solange „pareto-optimale“ Zustände herrschen, der Wohlstandszuwachs der Reichen also nicht auf Kosten der breiten Masse erfolgt. Wo das aber dennoch der Fall ist – etwa, weil Otto Normalverbraucher sich kaum noch Immobilien in einigermaßen attraktiven Lagen leisten kann, ist das allein der frivolen Geld- und Finanzpolitik von Notenbanken und Regierungen, nicht aber dubiosen Machinationen geldgieriger Entrepreneure geschuldet.
Wie entstehen materielle Werte? Durch Produktion, nicht durch Umverteilung, wie erkenntnisresistente Linke behaupten. Ein Kuchen muss nämlich erst einmal gebacken werden, ehe man sich über seine Aufteilung Gedanken zu machen braucht. Was aber braucht es zur Produktion? Menschliche Arbeitskraft (und auf die allein konzentrierte sich Karl Marx in seiner von Eugen Böhm-Bawerk widerlegten „Arbeitswerttheorie“) und Kapital. Zwar ist es möglich, auch mit bloßen Händen und unter Einsatz primitivster Mittel Werte zu schaffen, aber zu mehr als einer ärmlichen Subsistenzwirtschaft wird es dadurch nicht reichen. Die Schaffung von Kapital (das sowohl aus Kenntnissen und technischen Fertigkeiten, als natürlich aus Maschinen und Anlagen besteht), bedarf unternehmerischen Geistes, der zukunftsfähige Ideen entwickelt, und das Risiko und die Kosten deren Entwicklung bis zum Zeitpunkt ihrer Profitabilität trägt.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Selbstverständlich ist der Unternehmer auf fähige und loyale Mitarbeiter angewiesen, die seine Ideen umsetzen. Aber ohne seine alles entscheidenden Vorleistungen geht es eben nicht! Immerhin erhalten Arbeiter und Angestellte längst ihre Löhne, ehe das Unternehmen die ersten Fertigprodukte ausliefern kann und Gewinne einfährt. Man bedenke, wieviel Zeit und Geld allein Produktentwicklungen und die Errichtung von Produktionsanlagen kosten, ganz zu schweigen von der Organisation effizienter Vertriebsstrukturen.
Produktion die Grundlage allen gesellschaftlichen Wohlstands
„Die Wahrheit ist, dass die Unternehmer und Gründer mehr intellektuelle Fähigkeiten und Intuition entfalten müssen als der durchschnittliche Schriftsteller oder Maler.“
Ludwig Mises (1881 – 1973)
Dass Politiker und Gewerkschafter sich gerne als Erfinder und Bewahrer der Verteilungsgerechtigkeit hochleben lassen, darf nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass die Grundlage allen gesellschaftlichen Wohlstands die Produktion bildet. Und was den Systemvergleich von Plan- und Marktwirtschaft angeht, ist das Urteil der Geschichte längst gesprochen: Von Politikern und Bürokraten beherrschte Planwirtschaften sind aufgrund ihres dank des Fehlens unternehmerischen Privateigentums bestehenden Kalkulationsproblems zu Ressourcenvergeudung, Ineffizienz und chronischem Mangel verurteilt, während die Marktwirtschaft wie ein Wohlstandsgenerator arbeitet. Und zwar nicht nur im Interesse von Unternehmern und Kapitalisten, sondern auch in dem all ihrer Mitarbeiter und der Konsumenten.
Der französische Ökonom und Unternehmer Jean Babtiste Say, ein Kritiker von Adams Smiths Arbeitswerttheorie, brachte es auf den Punkt:
“Der Unternehmer ist der einzige Schöpfer von Wohlstand, vorausgesetzt, der Staat hindert ihn nicht daran!“
Jean Babtiste Say (1767 – 1830)
Kommentare
Die Regierungen schaffen viel Wohlstand aber nur für sich selber und ihre Freunde warum Menschen noch immer wählen gehen erst muss man das denken zerstören dann kann man sie zur Wahl schicken
Es wäre alles sehr einfach, wenn die Gier nicht wäre! Die 10 Geboten müsste doch für die Gesetzgebung reichen, da steht alles drin. AG dürften auf der Börse nicht gehandelt werden, Banken sollten nur das Geld verwalten, nur Mikro-Kredite vergeben, Steuern dürften nur für das verwendet werden, wofür sie eingehoben wurden, Lohnsteuer (Sklavenarbeit) muss entfallen, es reicht die Steuer beim Kauf der Produkte! Die Beamten auf ein Minimum reduzieren, Österreich so groß wie Bayern, braucht nur 1 Landeshauptmann und keinen Bundespräsidenten. Das Land dürfte nach ökologischen Gründen nur max. 7 Mio. Einwohner beherbergen. Die Infrastruktur muss dem Staat, also den Bürgern gehören, es dürfen keine Staatsbetriebe als GmbH ausgelagert werden. Es darf nur eine zu errechnete Fläche in ganz Österreich versiegelt werden um das ökologische Gleichgewicht halten zu können. Für jedes neue Gebäude muss eine Industrieruine abgerissen werden, u.s.w. Alles diese wäre die Aufgabe des Staates.
Sie vergessen dabei die Arbeiter.
Zur Zeit sind verlässliche Arbeiter noch der Bausatz eines Unternehmens.
Umsonst ist das Gejammer nicht so groß, wenn es an Fachkräften mangelt. Wenn diese ganz ausfallen, steht das Unternehmen schnell still.
Zuerst muss aber der Unternehmer da sein. Der Unternehmer kann auch was machen, wofür er keine Mitarbeiter braucht.
Ein Unternehmer ist im Grunde nichts anderes als jemand, der Arbeit schafft. Wenn es mehr Arbeit ist, als er selbst oder allein mit Maschinen bewältigen kann, braucht er Mitarbeiter.
Es gibt keine Notwendigkeit, hunderte odrr tausende Menschen zu beschäftigen. Man kann es auch bei einem Familienbetrieb belassen, in dem nur Familienmitglieder arbeiten.
Bevor man ständig mit Leuten über deren Work-life-balance diskutieren muss, wird das auch der Trend werden.
Kommt auf das Unternehmen an ob es Wohlstand schafft. Es gibt auch jede Menge Unternehmen die gegründet wurden um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen, wie die Sportwetten und Glückspielindustrie.
Ich bin sprachlos! Hoffentlich nicht zu schnell? 😁 e. U. steht nicht für ‘ein Unterlasser’?
Unternehmer brauchen selten staatliche Förderungen und schon gar kein Insolvenzgericht. (Mateschitz)
Möglicherweise sollte man Insolvenzverwalter fördern?
Gleich nach Abschluss der Ausbildung? Oder besser gleich ab erfolgter Eignungsprüfung…?
Damit wären Anschlusskonkurse auch gleich hinfällig 😜😲😎 und ein lähmendes, innovationsfeindliches Businessmodell zerstört.
Viele werden förmlich in die Insolvenz getrieben (meine Erfahrung).
Ohne Staat kein Unternehmertum, kein Wohlstand. Der Staat ist unser geordnetes Miteinander.
Das interessante an den Linken, als sie im Ostblock die Politik und somit die Gesellschaft beherrschten, über viele Jahrzehnte, war die Umwelt schwer geschädigt. Gleichzeitig waren, bis auf die Bonzen, alle Menschen gleich arm, so arm das sie die Menschen im Westen beneideten. Beneideten um ihren Wohlstand aber auch um ihre Freiheit die eigene Meinung, ohne Verfolgung, sagen zu können.
Die neuen linken Jakobiner wollen uns genau diesen Wohlstand und diese Freiheit nehmen.
Unter Vorwänden und mit aufgehetzten Fanatikern wird versucht die Gesellschaft wieder in Geiselhaft zu nehmen.
Warum hier soviel mitmachen bleibt rätselhaft, ich denke die meisten gehören einer Generation an die dem realen Sozialismus nicht erlebt hat und von den links dominierten Medien gar keine andere Sichtweise als die des bösen Kapitalismus und des guten Kommunismis gezeigt bekommen.
Wer aber in der Demokratie schläft wacht im Kommunismus auf.
Staat = Kommunismus? – “Interessante” Feststellung.
Ich hab das Wort -Staat- nicht verwendet, was wollen Sie mir also sagen?
Einstein suchte ein Leben lang vergeblich nach der Weltformel, die alles beschreibt und alles verständlich macht.
Manche Menschen suchen nach der Weltformel, die alles Leid und Elend abschafft und Wohlstand für alle verspricht.
Der Sozialismus ist es jedenfalls nicht, denn der ist alleine auf Neid, Bevormundung, Unterdrückung/Diktatur aufgebaut und schlussendlich in Armut für alle endet.
Die Weltformel für „Arbeit und Wohlstand für alle“ muss auch die Konstante „Freiheit/Selbstbestimmung“ enthalten. Und die gibt es nur im Kapitalismus.
angesichts der über ca. 2500 Jahre existierenden Aufzeichnungen menschlicher Erkenntnisbereitschaft, natürlich nicht die Zeit dazu gehabt, alles zu lesen.
Was ihn zu einem gewissen Teil davon exkulpiert, der Weisheiten letzten Schluss auch nicht gefunden zu haben.
Was an sich nicht tragisch ist, denn “Philosophen” (Liebhaber der Weisheit) gibt es genug.
Was die Menschheit hindert, essentielle Erkenntnisse auch umzusetzen, sind Politik und Machtstreben.
Lt. Oswald Spengler – meines Erachtens einer der bedeutendsten Philosophen der Weltgeschichte – ist (die) Demokratie die “vollendete Gleichsetzung von Macht und Geld”.
Was unschwer zu verifizieren ist, dazu muss man sich bloß die Entwicklungen der letzten gut 100 Jahre zu Gemüte führen.
Aber der Versuch der Verifizierung einer These bedeutet noch lange nicht die Falsifizierung ihrer Antithese.
Vor allem, wenn der Inhalt der Aussage so komplex ist wie die Zusammenhänge, um die es hier geht.
Wir (wer auch immer sich betroffen fühlt) kämpfen seit über 170 Jahren (Marx’sches Manifest 1848) um Formeln, deren strikte Einhaltung eine kontinuierliche Besserstellung für alle Menschen auf diesem Globus möglich machen soll und scheitern damit in ‘schönster Regelmäßigkeit’.
Was vorwiegend an der von Spengler erkannten Hypothese (siehe oben) liegt.
Die “Aporie” (logische Ausweglosigkeit) darin liegt daran, dass “man” (Bezeichnung der jeweils unbeliebtesten Interessengemeinschaft soll hier jeder selbst einsetzen) es seit jeher verabsäumt hat, eine verbindliche Anpassung des sehr volatil angewendeten Begriffs “Demokratie” an die Gegebenheiten unterlassen zu haben.
Soll heißen, dass ausnahmslos jede in Erscheinung tretende politische Orientierung die absurde Intention mitbrachte, die allein seligmachende Variante zwischenmenschlicher Regulative zu sein und damit die absolute Wahrheit und Wirksamkeit zu besitzen.
Kurz: Die Macht dominierte stets den Genius.
Was der Genialität aller Gesellschaftsmodelle äußerst abträglich war.
Statt dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hätte, wird “mehr vom Gleichen” als Ausweg aus der jeweiligen Misere gesehen.
Schmecks!
Der Unternehmer von heute ist der Schöpfer von Wohlstand für sich selbst. Ein anständiger Unternehmer würde seine Mitarbeiter wie Miteigentümer behandeln, nicht wie wertloses, austauschbares Fleisch.
Von allem was sich ein Firmenbesitzer in die privaten Taschen auszahlen lässt sollten 50% an die Mitarbeiter gehen (gleichwertig aufgeteilt vom Abteilungsleiter bis zur Putzfrau). Das wäre mal ein sinnvolles und faires Gesetz!
In den 50ern und 60ern mussten die Leute auch hart und lange arbeiten aber dafür konnten sie von ihrem Verdienst eine ganze Familie ernähren (ohne Kindergeld!) und sich tatsächlich noch Wohlstand aufbauen. Das geht heute nicht mehr. Daher auch die sinkende Geburtenrate und die vielen Einzelkinder.
Um Himmels Willen!
Wo haben sie sich denn gar so verblendet? 🤦♂️
@Zerberster: Ja, und Beteiligung an den Verlusten und in der Anfangsphase jahrelang kein Gehalt. So schaut die Situation für einen Miteigentümer aus.
Die Linken wollen aber nur Beteiligung an Gewinn, wenn dieser mehr ausmacht, als sie als Gehalt bekommen würden.
Das ist ziemlich verrückt, seien Sie mir nicht böse. Jeder hat die Möglichkeit, selbst eine Firma zu gründen. Viele haben mit Nichts angefangen. Siehe Lugner oder Stronach, beispielsweise.
Treffend und erfreulich wie immer! Nur leider haben das etatistische Denken und moralisch überlegene Anstandsgefühl der Umverteiler die allgemeine Geisteshaltung und vor allem die herrschenden Strukturen in einer Weise durchsetzt, dass diese Wahrheiten nicht mehr gehört, verstanden und beachtet werden. Die Staatsquote gehört auf deutlich unter 20% reduziert – doch das würde ja bedeuten, dass sehr viele an Einfluss und Geldmitteln verlieren würden, und “darf” daher nicht passieren. Die Parasiten beherrschen längst den Wirt. Der Wirt ist passiv und kann sie nicht abschütteln, und bei manchen macht sich schon das Stockholm-Syndrom bemerkbar (Stichwort Förderungen). Wahrscheinlich muss es in irgendeiner Weise kommen wie in Ayn Rands “Atlas Shrugged” – ein Streik der Leistungsträger. Manche sprechen ja schon vom konzertierten Steuerstreik, um wieder wahre Gerechtigkeit, Freiheit und die Grundlagen der Wohlstandsschaffung zu gewinnen…
Ein ausgezeichneter Kommentar, der es auf den Punkt bringt!
Die Politik hat die Aufgabe die Gundlagen
für Wohlstand, Gleichbehandung, und
allgemeinen Nutzen zu sorgen!! Und das
NACHHALTIG (LANGFRISTIG)!! Das heisst
natürlich auch Sicherheit!! Ob es gelingt?
Ja was den Wohlstand betrifft sicher. Sicherheit nur mit mehr Aufwand!!
Gesundheit auch mit mehr Aufwand aber mit Erfolg!! Nachhaltigkeit wie es momentan aussieht nicht. Die Veränderungen sind zu schnell!! Kommunismus keine Lösung!! Und der freie Markt nicht der Weisheit letzter Schluß!! Mit mehr Regonalitaet in der Grundversogung und einer neuen Einstellung zum Umgang mit Co2!! Und
sofortigen Begrenzung von Wachstum
Bevölkerung und Wirtschaft, auch Nachhaltig!! Aber es müssten alle am gleichen Strang ziehen 😉👍!! Leider schwer vorstellbar!!