Im österreichischen Tiefland lagen die Temperaturen laut “GeoSphere Austria” im vergangenen Juli 1,4 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020. Auf den Bergen waren es 1,3 Grad. Laut Klimatologe Alexander Orlik ergibt dies im Tiefland Österreichs Platz 9 in der Reihe der wärmsten Juli-Monate der 257-jährigen Messgeschichte und in den Bergen Platz 12. Im Gebirge wird seit 173 Jahren gemessen.

Verantwortlich für die Werte ist eine Hitzewelle im Juli, die länger als gewöhnlich dauerte. In St. Pölten beispielsweise hielt sie 13 Tage an, an der Hohen Warte in Wien und in Eisenstadt waren es sogar 18 Tage. Nur neun Tage sind es laut Wetter-Experten in einem gewöhnlichen Juli an den drei Mess-Orten.  Definiert ist die “Hitzewelle” durch mindestens drei aufeinanderfolgende Tage mit 30 Grad Temperatur, die maximal von Tagen mit 25 bis 30 Grad Temperatur unterbrochen werden dürfen (Kysely-Methode).

Ausgetrocknet ist Österreich deshalb nicht. Die trockenen Phasen wurden durch teils kräftige Gewitter mit größeren Regenmengen ausgeglichen. So lag die Niederschlagsmenge ziemlich genau im Durchschnitt (-3 %). Im Norden und Osten war es größtenteils zu trocken (-50 bis -75%), im Westen und Süden dagegen normal bis überdurchschnittlich feucht. In Osttirol, Kärnten und der Steiermark lagen die Regenmengen 25 bis 75 Prozent über dem Durchschnitt.

Uneinigkeit der Experten beim bislang heißesten Juli

Der europäische Klimawandeldienst “Copernicus” schlägt dagegen bei der angeblich weltweiten Temperatur Alarm. Mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,08 Grad sei am 6. Juli der heißeste Tag seit Beginn der Messungen registriert worden. Der bisherige Rekord stammte vom 13. August 2016 mit einem weltweiten Durchschnittswert von 16,8 Grad. Dieser Rekord soll heuer an fast allen Juli-Tagen gebrochen worden sein.

Bisher war nach europäischen Berechnungen von “Copernicus” der gesamte Juli 2019 mit 16,63 Grad der heißeste in der Messgeschichte gewesen. Andere (NOAA) nennen dagegen den Juli 2021 als bisherigen Rekordmonat. Die Weltwetterorganisation WMO geht mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent davon aus, dass eines der nächsten fünf Jahre das heißeste je gemessene sein wird.