Anna Dobler: Der Rücktritt von Kurz war ein Fehler
Mit dem Rückzug von Sebastian Kurz hat das Land massiv an Strahlkraft eingebüßt. Was folgt sind Katerstimmung und die nüchterne Erkenntnis: Österreich war wer.
Als “Phantomschmerz” bezeichnet die Medizin ein Phänomen, wonach Menschen in der Lage sind, Schmerzen in einem Körperteil zu empfinden, das gar nicht mehr vorhanden ist. Ein tiefer Phantomschmerz quält derzeit landauf landab auch Europas Konservative, weil ihnen mit dem Rücktritt von Sebastian Kurz eine wichtige Lebensader gekappt worden ist. Während in Österreich die politische Linke noch im Freudentaumel ihren kurzfristigen Triumph zelebriert, werfen politische Realisten längst einen ernüchterten Blick auf den Status Quo: Österreich hat massiv an Strahlkraft eingebüßt und die Konsequenzen haben längst noch nicht alle realisiert.
Kleines Gedankenexperiment: Wäre die Republik Österreich ein börsennotiertes Unternehmen, wären ihre Aktien unter der Kanzlerschaft von Kurz in die Höhe geschnellt. Lange Zeit hätte diese Aktie lediglich als solide Investition gegolten, eine langfristige Anlage ohne große Kursschwankungen und dann hat sie sich quasi über Nacht zum Geheimtipp entwickelt, weil ein neuer CEO an Bord gekommen ist, über den weltweit Medien berichten und dessen Namen auch außerhalb von Anlegerkreisen ein Begriff ist. Seit dieser CEO fehlt, befindet sich die Aktie in argen Turbulenzen. Zwar konnte der Kurs kurzzeitig durch eine rasche Nachfolge-Regelung stabilisiert werden, doch die Euphorie ist bei vielen Anlegern verpufft. Das Beispiel kommt Ihnen übertrieben vor? Anders ausgedrückt: Der Name Sebastian Kurz ist in Deutschland, Österreichs wichtigstem Handelspartner, fast jedem ein Begriff. Christian Kern, Werner Faymann oder Reinhold Mitterlehner kennt hingegen dort kaum jemand.
Deutschland hat sich jahrelang nicht sonderlich für Österreich oder gar für österreichische Politik interessiert und stets milde lächelnd, vielleicht sogar etwas abschätzig, den kleinen Bruder weitestgehend ignoriert. Freilich, zum Ski-Fahren kommen die Deutschen gerne, aber fragt sie mal, wer der Bundespräsident von Österreich ist. Oder nach dem Wortlaut der Nationalhymne. Das Interesse hat sich stets in Grenzen gehalten. Doch plötzlich änderte sich alles und der Grund hatte vier Buchstaben.
Kurz wusste stets, was zu tun war
“So einen brauchen wir auch”, schwärmte die BILD, die größte Zeitung des Landes, und die deutschen Christdemokraten mühten sich ab, den sexy türkisen Zauber auch auf ihr eigenes, durch Merkel etwa angestaubte Image zu übertragen. Jeder Konservative wollte so sein wie er. Ein charismatischer Senkrechtstarter, bestens vernetzt auf dem europäischen Parkett, der es im Gegensatz zu seinen Vorgängern wagte, der deutschen Kanzlerin die Stirn zu bieten. Der die Rechtspopulisten entzauberte und linke Bessermenschen in die Schranken wies.
Während Merkel für Beständigkeit und Permanenz stand, verkörperte er Aufstieg und Aufbruch. Endlich war Österreich wieder wer. Betonung auf war, leider. Denn tatsächlich ist mit dem Abschied von Sebastian Kurz auch das internationale Interesse an Österreich rapide gesunken. Freilich, Alexander Schallenberg war als Nachfolger eine gute Wahl und auch der Kurs der Partei hat sich nicht geändert und trotzdem fehlt jetzt ausgerechnet jene Person, die wie kein Zweiter alles verkörpert hat, was die Linkslinken ablehnen: Leistung, Durchsetzungskraft und Demut. Gift und Galle haben sie jahrelang versprüht und illegitimer Weise versucht, den Kanzler in die Nähe von Rechtspopulisten zu rücken. Doch jeder Politologe im ersten Semester weiß, dass Kurz inhaltlich immer näher an Macron dran war als an Orban – und mit Trump hat ihn am ehesten noch die bedingungslose Solidarität und Freundschaft zu Israel verbunden. Eine Haltung, an der sich auch so mancher Linker gerne mal ein Beispiel nehmen kann. Kurz wusste stets, was zu tun war und wählte seine Worte goldrichtig. Dass er sowohl von Links- als von Rechtsaußen verteufelt wurde, kann zweifellos als Beleg für seine zutiefst demokratische Haltung gewertet werden.
Verdachtslage gegen Kurz ist dünn
“Aber, aber die Inseraten-Affäre!”, wird jetzt der ein oder andere Leser empört an dieser Stelle einwerfen. Doch auch hier würde ein nüchterner Blick nicht schaden: Bislang gibt es keine Beweise dafür, dass Kurz in die Causa tatsächlich involviert war und von den viel zitierten SMS stammte de facto nur ein Bruchteil von ihm, der wenig Aufregendes enthielt. Der Rücktritt erfolgte übereilt. Was bleibt ist Katerstimmung: Österreich war wer. Schade.
Anna Dobler ist eine mehrfach ausgezeichnete, ausgebildete und studierte Journalistin und Kolumnistin. Nach beruflichen Stationen in Berlin, München, Italien und Salzburg lebt und arbeitet sie mittlerweile in Wien. Auf Twitter setzt sich @Doblerin ein für freie Märkte und freie Meinung.
Kommentare
Währenddessen bereitet sich die SPÖ mit Peter Hacker als Spitzenkandidat für Neuwahlen vor.
Und ob das ein Fehler war, das haben die ÖVP-Landeshauptleute vermutlich schon eingesehen. Jetzt kommt auch in Österreich SPÖ, Grün und Neos an die Macht. Dann gehen die östlichen Grenzen sehr weit auf. Und aus Moria, Kos, Lespos udg., gibt es Sonderflüge nach Österreich. Man hat in Kärnten z.B. gesehen, dass der Herr Landeshauptmann Kaiser – von der ehrenwerten SPÖ – über die Bevölkerung drübergefahren ist und 85 Minderjährige Moslems nach St. Egyd gegen die Ängste der Bevölkerung, hat aufgenommen. Dass deren Asylansuchen positiv bewertet wird, darauf schaut schon die Frau Dr. Irmgard Griss. Asyl steht über den Gesetzen. Holt euch nur den Islam herein, damit die Österreicher das bekommen, was sie ohnehin verdienen. Und die Gutmenschen werden sich wundern, wie viele Sozialisten in Ungarn schon ein Anwesen besitzen. Dort flüchten sie hin, und dürften sie wählen, würden sie Viktor Orban ihre Stimme geben.
In Österreich bestimmt den Kanzler, außer den linken Medien, primär die Krone. Bei Kern war es eine Ausnahme, da er den „politischen Lieblingssohn“ von Dichand abserviert hat, dadurch hatte er nicht diese Unterstützung! In Österreich darf es nur einen Roten Kanzler geben und ist jedes Mittel den Genossen und Ihren politischen Erfüllungsgehilfen u. Medien im In u. Ausland recht. War bei Schüssel nicht anders (EU Sanktionen) wo die treibende Kraft dafür aus dem Inland kam. Bestätigt wird dies u.a. dass die Krone bereits von Bgmst. Ludwig dem Kanzler der Herzen spricht und jeden Tag ein negativer Bericht über Türkis erfolgt um die Spaltung in der Bevölkerung noch mehr verantwortungslos voranzutreiben.
Leider gibt es kaum noch ein Medium, welches eine objektive Beurteilung parteiunabhängig vornimmt oder Unregelmäßigkeiten insbesondere im
roten Wien, samt Ihrem Dunstkreis aufdeckt. Da werden u.a.keine gemeldeten Zahlen, Angaben hinterfragt etc.
Bester Beweis ist dafür, dass anläßlich des Berichtes über die ORF Spendengala in keinem österr. Medium zu lesen war, dass unsere „ Gesundheitsexpertin“ Rendi Wagner ohne Maske auch dort war.
Daher bin ich sehr überrascht über Ihren Artikel s.g Fr.Anna Dobler und das gibt Hoffnung!
Ich schätze, Kurz kommt wieder, Strache kehrt zur FPÖ zurück, Hofer und Kickl fliegen dort raus und es gibt wieder einen neutral agierenden, nicht hetzenden Bundespräsidenten. Und letztlich wieder eine ÖVP-FPÖ-Koalition.
Sobald Ibiza aufgearbeitet wird, sind diese Putschisten alle weg vom Fenster und teilweise hinter Gittern. So blöd ist auch die breite Masse der Österreicher nicht, Parteien und Leute zu wählen, die nichts können außer hetzen.
…und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Interessanter Artikel und präzise Analyse der Stärke von Herrn Kurz. Geopolitisch mit Hilfe des Kanzler zu strahlen, ist schön und gut. Das was Kurz hier praktiziert ist ja nicht Rocket Science, das könnte ja auch übernommen werden und durch viel mehr Staatsakteure praktiziert werden. Ich finde wir bräuchten mehr fähige Politakteure, dann sind wir nicht von einem abhängig und dann gibt es auch mehr Kontinuität. Das ist was Österreich braucht.
Sebastian Kurz ist nur zur Seite getreten und wird bestimmt wieder Bundeskanzler von Österreich werden. Sehr viele Bürger und Bürgerinnen – nicht nur in diesem Forum – können das jetzt schon kaum mehr erwarten.
Hier wurde echt schweeeerst zensiert bei den Antworten.
Keiner mag diesen Menschen mehr, ist halt so, Frau Dobler.
(Ja, es ist vorbei, Anni.)
Da gehören Sie vermutlich zu der Clique, die Frau Dobler so trefflich beschrieben hat. Schreiben Sie doch lieber im Falter!
@Oskar – schließen Sie nicht von sich selbst auf alle! Aber vielleicht ist es für Sie vorbei und womit ist mir egal!
Vielleicht innerhalb Ihrer Blase. Bei der nächsten NR-Wahl werden wir das sehen. Wenn es dann auch wieder einen neutralen Bundespräsidenten gibt.
Der Schritt zur Seite von Kurz war meiner Meinung nach unausweichlich und taktisch klug. Die Initiatoren der “Kurz muss weg” Kampagne haben schon viel früher mit einem Rücktritt gerechnet.
Die Methode “make him dirty” hat nicht nur Kurz sondern viele seiner Anhänger durchschaut. Mit dem Ibiza Video wollten die links Liberalen ÖVP und FPÖ spalten und die Regierung sprengen. Schaut man nach Skandinavien und Deutschland wo die Sozialisten, Grüne und Co die Mehrheiten errungen haben können wir von Glück reden, dass wir einen Bundeskanzler Kurz “hatten”. Ich würde S. Kurz lieber in der EU an der Seite von Weber sehen als hier zu Lande. Unsere Oppositionspolitiker haben gezeigt, dass der Hass auf Kurz sie eint und damit immer die Mehrheit haben und Kurz in allen Entscheidungen blockieren können. Da gilt nicht zum Wohle der BürgerInnen und des Landes sondern der blanke Hass auf Kurz.
Die Zeit von Merkl ist vorbei und die von Macron wird bald ablaufen dann braucht die EU Leute wie Weber und Kurz.
Seien sie mir nicht böse Frau Dobler, aber wenn ein Land den Kurz zum Strahlen braucht, dann schaut es schon sehr zappenduster aus!
tuts eh!!
Die ganze Inszenierung, bis hinauf zum BP hat Kurz keine andere Wahl gelassen.
Die Stimmung bei den ÖVP Landesfürsten war am Kippen.
Es folgte eine Reaktion von Kurz die nur in hoch entwickelte Demokratien praktiziert wird.
Er legte sein Amt in die Hände eines anderen um bis zur Aufklärung der Vorwürfe dem Land nicht zu schaden. Die große Aufregung ist abgeklungen und nach zahlreichen Einstellungen von Verfolgungen durch die Staatsanwaltschaft im Umfeld von Kurz, in Fällen die vom Mainsteam zuvor schon als Verurteilungen gefeiert wurden zeigt sich immer mehr das hier wohl der Wunsch jemanden zu vernichten größer war als die nicht vorhandenen, herbeifabulierten “Beweise”.
Wenn Kurz diesen Angriff auf seine Immunität ausgestanden hat wird er wohl für lange Zeit immun sein gegen Intrigen.
Völlig d’accord mit der Meinung von Fr Dobler.
Was da passiert ist, war der unqualifizierte Versuch eines Staatsstreiches von 3 Oppositionsparteien, in Komplizenschaft mit einem verräterischen und verlogenenen
Koalitionspartner.
Warum wird da überhaupt noch um Millionen € gewählt – wenn dann, wenn das Ergebnis nicht gefällt – die Opposition eine neue Zwangskoalition einsetzt.
Häupl zu Kurz, “ich glaube, seine politische Karriere ist zu Ende.”
Regierung muss sich Vertrauen zurückholen – Neuwahl keine Lösung
Das Misstrauen gegenüber der Regierung in der österreichischen Bevölkerung ist groß,
vor allem wenn es um die Pandemiebekämpfung geht.
Neuwahlen seien aber laut Häupl keine Lösung für die aktuellen Probleme.
Entscheidend wird aber sein: was glaubt Alt LH Erwin Pröll und LH Frau Mikl-Leitner !!!!!
Ein Fehler war es, dass ich zwei mal Kurz gewählt habe, ein drittes mal fall ich nicht mehr auf in rein.
*ihn*
Bleibt Ihnen unbenommen. Werden nicht fehlen!!!
Wie immer ein vortrefflicher Kommentar, Frau Dobler. Durch den Rücktritt ist ein Vakuum im politischen Diskurs entstanden, ich hoffe auf eine baldige Rückkehr des Herrn Kurz.
Ihr Wort in Gottes Ohr! 🤗🤗🤗
seit SK beiseite getreten ist scheint die sonne nicht mehr.
finsternis breitet sich aus, niemand mehr da, der annähernd nur ein wenig dieser strahlkraft besäße. es ist ein trauriges land.
alles war gut und selbst die deutschen haben uns zugejubelt!
im ausland war man wieder wer.
alles weg und es kommt nie wieder!
Ich hoffe wirklich sehr, dass dieses mal schneller zur Aufklärung beigetragen wird und Herr Kurz wieder zurück kommen kann. Und ich hoffe auch auf eine Neuauflage von Türkis/Blau, jedoch müsste da zuerst Herr Kickl weg. Herrn Kurz größter Fehler war für mich auch die Koalition damals aufzukündigen, da hat er leider erstmals auf die “falschen” Leute gehört.
Ja, schade, genau so ist es.
Selbstverständlich wird das Verfahren gegen Kurz in ungefähr 20 Jahren eingestellt werden. Dazwischen darf er – es gilt die Schuldgewissheit – als Verbrecher hingestellt werden. Das war ja der alleinige Zweck der Aktion gegen ihn. Der Witz dabei: Kurz wurde von der bisher erfolglosesten Behörde in Österreichs Geschichte zu Fall gebracht. Sogar das viel zitierte Salzamt wäre nutzbringender als die WKStA.
“Auch ein Schritt zurück ist oft ein Schritt zum Ziel. “(Konrad Adenauer) Dieser Schritt zur Seite (zurück) war in der angespannten Situation, in welcher die Koalition an der Kippe stand, meiner Ansicht nach schon die richtige Entscheidung von Sebastian Kurz. Damit wurde dieser “Putsch”, welcher zum Ziel hatte, eine SPÖ-GRÜNE-NEOS Regierung mit Duldung der FPÖ zu installieren, vereitelt. In Zeiten dieser Pandemie, welche eh schon eine enorme Belastung für die Stabilität bedeutet, hätte das nämlich sehr rasch zum völligen Zusammenbruch unserer gesellschaftlichen Strukturen führen können.
Ganz meine Meinung!
“Kann ich ein Bundesland aufhetzen?”
Simmt, man kann die Demut und seine höchst demokratische Selbstlosigkeit förmlich spüren….
Da schau ich mir schon gerne die demokratische Selbstlosigkeit eines Hrn. Kickl oder einer Fr. PRW (siehe heutiges Interview) oder gar einer Fr. BMR an, wie sie alle im UA hetzen. cui bono?
Aber, aber, aber die Anderen… Nur weil es noch unsäglichere Charaktere in der österreichischen Politik gibt, macht das Kurz auch nicht zum Helden. Jemand, der aus politischem Kalkül ein Bundesland aufhetzen will, hat in der Politik nix mehr verloren. Punkt. Ende. Völlig wurscht, ob derjenige Kurz, Kickl oder wie auch immer heißen mag…, das ist einer Demokratie schlicht unwürdig (und von demütig und ehrenwert gar meilenweit entfernt..).
Eine blendende Analyse. Aber Kurz und Österreich können ja wieder “wer werden” 🙂 Die Menschen vergessen schnell und die Konkurrenz ist inferior. Der Jackpot der Geschichte ist, dass Kurz jetzt in aller Ruhe ein paar Monate mit seiner Familie genießen kann. Dann kann wieder übernehmen, es wird dann auch höchste Zeit sein …
genau so ist es, Encolpius.
Die pseudoerregten Moralisten und andere minderbemittelte 2te und dritte Geigen werden rasch vergessen sein. Für unser “Justizwunder” kommt der Almabtrieb ganz sicher und wenn sich der Staub gelegt hat und die Ökosteuer so richtig bei den Hungerleidern angekommen ist, werden die sehen, dass man auch niederige Temperaturen nicht essen kann…. dann ist der ganze Inseratenquarks vergessen und alles wieder möglich.
Glaub ich nicht.
Wenn eine Riege Schnelläufer sich mit 10 Sekunden auf 100 Meter herumquält, aber es jemanden gibt, der sie locker in 5 Sekunden schafft, schickt man dem ein Kommando, das ihm die Beine bricht.
Das ist Politik und so serviert man Kurz ab, mit allen Mitteln – er bringt zuviele Wählerstimmen.
Auf unabsehbare Zeit wird sich Anzeige auf Anzeige reihen, und die Presse macht brav mit. Und wenn nach etlichen Jahren doch die Unschuld feststeht, interessiert das dann niemanden mehr.
Kurzens politische Karriere dürfte beendet sein!
100 pro Zustimmung.
Obs aber wirklich verkehrt war (der Rücktritt)? In dieser aufgeheizten Situation, mit soviel Anfeindung, und mit der Drohung, dass alle geplanten Fortschritte der letzten Jahre (Regierungsprogramm) zerbröseln, war es aus wahrscheinlich unausweichlich.
Außerdem hat er damit wieder einmal mehr wahre Größe bewiesen: Im entscheidenen Augenblick auch zur Seite zu treten, sich selbst zurückzunehmen, wenn es der Sache dient und notwendig ist.
Und nicht zuletzt: Ich gönne ihm sehr nun diese halbe “Auszeit”, gerade jetzt zur Geburt des Sohnes. Dadurch wurde er jetzt dafür erstmal bissl freigespielt, auch zur Erholung, man muss sich diesen Wahnsinn nicht 24/7 antun.
Sammeln, Kräfte, Energien. Reflektieren. Zeit nutzen. Zeit für die Familie aber vor allem auch: Für sich Selbst.
Der erste kapitale Fehler vom Kurz war, die Regierung mit der FPÖ zu beenden.
Selber zurücktreten war wohl auch keine Idee, die als Sternstunde in seine Vita eingehen wird.
HC entlassen und mit einem anderen FPÖ-Vizekanzler weitermachen, wäre das einzig richtige gewesen.
So hat er die Grün*innen aus ihrer selbstverschuldeten Bedeutungslosigkeit zurückgeholt und den Regierungsgegnern einen unverhofften Rundum-Erfolg in die Hände gespielt.
Dumm gelaufen, Herr Kurz, aber aus Fehlern kann man auch lernen!
Da stimme ich ebenfalls zu. Möglicherweise hat er sich da die Absolute erhofft in einer Neuwahl und auf die Grünen quasi “vergessen”? (Der SPÖ hat ja die Neuwahl auch nix gebracht, die verloren ja ebenso.) – vielleicht in dem Moment zu stark von Schüssel beeinflusst (als Vorbild von 2002-Situation, oder auch als Einflüsterer)?
Anyway, es war eine Fehlentscheidung. Denn letztlich war die FPÖ damals die Partei, wo am meisten Übereinstimmung war.
Seither hat er einen Zwei-Fronten Krieg, rechts Kickl, links die Rendi und Ludwig, und in der Regierung mit einem der Feinde im Bett liegen. Das kann und konnte nicht gut gehen und ging auch nicht gut.
Und genau das wird in der heutigen poltischen Konstellation auch seine Rückkehr nicht einfach machen oder gar verunmöglichen. Zumindest solange Rendi und Kickl links und rechts das Sagen haben und diese WKStA weiterhin so wüten kann und darf, wie sie es tut.
EdH – der Druck, nicht mit Kickl als Innenminister weiterzumachen kam vom Bundespräsidenten. Van der Bellen wollte Kickl nicht mehr angeloben.
Die FPÖ ist hinter Kickl gestanden – und so kam es zur Auflösung der Regierung.
Hätte man das „ganze „ Ibiza-Video gekannt, wäre die Regierung weiterbestanden.
Schon damals haben die Linken (SPÖ und Co plus Klenk) das Video so gekürzt, das Strache angezählt war.
Im Endeffekt wurde so die türkis-blaue Regierung gestürzt.
Van der Bellen hat sich für die SPÖ-Stimmen dankbar erwiesen.
Genauso ist es . Es war nicht der erste Fehler von Kurz – es war sein größter . Wir hätten mindestens 15 Jahre stabile Verhältnisse gehabt . Österreich hatte und hat immer noch eine stabile Mitte Rechts Mehrheit in der Bevölkerung . Diese wird mit unbegrenzter Zuwanderung seit Jahrzehnten bekämpft und untergraben .
Das sehe ich anders. Bei dem Attentat
an Herrn Strache von wem auch immer. War die Möglichkeit das er weiter Vizekanzler bleibt ausgeschlossen. Hr. Kikl hatte auch schon bewiesen das
er ohne mit Wimper zu zucken bereit war einen Skandal nach dem anderen zu
verursachen um seine Fans glücklich zu machen. Somit war und ist regiern mit
den Freiheitlichen unmöglich geworden.
Das Sebastian Kurz zurückgetreten ist
zeigt, erstens Verantwortungsbewusstsein gegenüber unsererm Land und seinen Menschen.
Herr Kikl hätte auch die Möglichkeit gehabt hat sie ab nicht genutzt.
Ohne seinen Rücktritt wäre die Regierung gespalten und in die schwierigen Zeit führungslos,oder nur
bedingt handlungsfähig. Was hier alles
basiert ist wie uns diese linken
MANIPULATIOREN schaden damit werden wir noch lange beschäftigen müssen. Ich hoffe aber das wir Klug
genug sind und bei der nächsten Wahl
können wir das ja wieder ändern. Mit einer absoluten Mehrheit für die neue
Volkspartei und einen neuen Kanzler Kuz!!!
Der Aktienkurs kann vielleicht kurzfristig durch positive Darstellung der zukünftigen Erträge in die Höhe getrieben werden.
Dann zählen aber Ergebnisse, nackte Zahlen.
Blender ohne Umsetzungskraft sind in der Wirtschaft schnell durchschaut.
Bei den Ergebnissen, nackten Zahlen fällt mir nicht viel ein zu Kurz. Nur, dass er die ÖVP in nicht mehr gekannt Höhen gebracht hat. Aber für die österreichische Bevölkerung?
Nichts, die zahlt weiterhin hohe Steuern.
Der neue Weg ist nie gekommen.
War da nicht was mit einer Steuersenkung/Absenkung der Tarifstufen letztes Jahr? Ich bin schon gespannt auf wieviel mehr Netto ich hoffen darf, wenn bei uns RGP ans Steuer (!) kommt.
Die Tarifsenkungen kommen schaumgebremst bis zum Jahre Schnee. Die kalte Progression hat bis dahin die Steuersenkung aufgefressen.
Außer Marketing nichts dahinter. Die Steuereinnahmen steigen jedes Jahr
Von der Tarifsenkung haben wir alle sofort profitiert letztes Jahr. Und bei der nächsten werden wir ab Juli 2022 ebenso profitieren.
Vollkommen richtige Analyse. Allerdings war es langfristig gesehen der richtige Ansatz, weil so alle Probleme, alle Vorwürfe aus der Welt geschaffen werden können. Und in die neue Regierungszeit wird Bundeskanzler Sebastian Kurz mit mehr Lebenserfahrung, größerer Vorsicht hineingehen. Ich hoffe nur, dass Frau Z. ihre poltische Strafe erhalten wird. Derzeit titelt der post-kommunistische Standard”: “Zadić lädt Rechtsschutzbeauftragte wegen Verbindungen zur ÖVP zu Gespräch” Fürchterlich, wie diese Frau das Vertrauen in die unabhängige Justiz so nachhaltig zerstören konnte sowie der zweite Migrant in der Hofburg schweigt. P.S Wenn man sich die Agitationen von Frau Z. ansieht, kann man sich gut vorstellen, warum das “Ex-Jugoslawien” so schnell zusammen gebrochen ist.
Interessant und bezeichnend auch, wie flott Zadić in dieser Sache reagieren konnte. In der Affäre Klenk/WKStA war und ist das Pilz-Sprachrohr nach wie vor auf Tauchstation.
Kurz war ein Politstar und weit über die Grenzen Österreichs geschätzt! In der Asylpolitik war er absolut konsequent, wer weiß was passiert wäre, wenn Kurz hier nicht konsequent gewesen wäre!
Was mich immer noch fassungslos macht, ist die Veröffentlichung der Chats und die Verlesung im Burgtheater. Das ist beschämend, mit welchen Hass hier manche Medien reagiert haben.
Dass die Verlesung der Chats im Burgtheater und dann auch noch das unsägliche Stück im Volkstheater keine Konsequenzen hatte, ist ein Skandal. Aber klar, das war den Medien abgesehen von Exxpress höchstens eine verharmlosende Randnotiz wert, war ja ganz in ihrem Sinne und auch noch mit ihrer Mithilfe.
Überhaupt entschlafen alle Dinge, die nicht gegen die ÖVP gerichtet sind sanft. (Klenk mit geleaktem WKSTA-Papier 1683, seine Nähe zum WKSTA-Anwalt A., die Auswertung der Chats von Schmid durch die Freundin des WKSTA-Anwalts A, die absolut nichts Entlastendes in der causa Kurz finden konnte, der freundlichen Sager im UA von Fr. Krisper, die verdächtige Zuwendung an Fr. Pawlicki und in Ergänzung dazu die Zuwendung des Hrn. Brandstätters im Kurier zum damaligen ÖMV-Chef, der Disput zw. Brandstätter und Hangar im OE24, die heimliche Tonbandaufnahme in der Abteilungsbesprechung in der WKSTA und damit die Entmachtung Pilnaceks, der angebliche Skandal, wenn sich 2 Topjuristen über eine causa unterhalten, die nicht weiter durch die WKSTA untersuchten Vorfälle der Republik, wie Krankenhaus Nord, die kurzgreifenden Aufklärungsversuche bei der burgenländische CB, der nicht vorhandene Versuch, die causa Ibiza aufzuklären,etc, etc.,
” In der Asylpolitik war er absolut konsequent, wer weiß was passiert wäre, wenn Kurz hier nicht konsequent gewesen wäre!”
Das kann nur einer schreiben, der sich nie die aktuellen österreichischen Zahlen angesehen und verglichen hat.
Kurz hat zumindest den Eindruck erweckt, dass er gegen eine Impfpflicht ist und die “Pandemie” anders beendet werden kann. Das hat gewissen Kreisen sicher nicht gefallen. Ob er auch der starke Mann gewesen wäre, den Zuwanderungsirrsinn zu stoppen kann aus heutiger Sicht nicht beantwortet werden. Eines ist sicher: die WKStA wird noch Jahre gegen ihn ermitteln damit er ja nicht wieder zurück kann. Man lese nur den Jubel über die neue deutsche Regierung in den bekannten Medien!
Die Aktie Österreich war wegen Kurz gestiegen, dann aber auch bereits unter der Kanzlerschaft Kurz und wegen der Fehler von Kurz massiv am crashen. Vor ein paar Wochen haben Sie in Ihrer Kolumne noch geschrieben, dass ein Lockdown ein massiver Schaden für die Republik bedeuten würde und unbedingt verhindert werden müsse. Jetzt ist es gerade wegen der türkisen Versäumnisse über den Sommer, zu diesem Lockdown zur Unzeit gekommen. Auch Kurz selbst, der ja auch immer seine Loyalität mit Schallenberg betont, hätte nun nicht mehr anders als mit Lockdown auf die gegebene Zwangslage reagieren können. Bei Infektionsraten wie derzeit laufen nicht nur die Spitäler voll, es würde auch kaum Auslandstourismus stattfinden und auch das Konsumklima würde dauerhaft leiden.
Ob die türkisen Versäumnisse über den Sommer eventuell auch damit zu tun hatten, dass da der Untersuchungsausschuss und die WKStA Kurz mit dem Vorwurf der Falschaussage beschäftigten? Anfang September gab’s dann das Verhör. Welche Gesundheitsexperten damals schon alles gewusst und welche wie beraten haben wüsste ich gerne. Waren damals nicht eher die Soziologen und Wirtschaftsforscher am Drücker, auch nicht ganz zu Unrecht?
Warnungen von der Wissenschaft gab es schon früh reichlichst. Auch der Wiener Bürgermeister hatte sich ganz offensichtlich nach seinen Beratern orientiert, war aber wegen seiner vorsichtigen Pandemiepolitik hart von der türkisen Regierungsmannschaft kritisiert worden. Das Argument, dass Kurz wegen der Anklage zu sehr beschäftigt war um die richtigen Entscheidungen zu treffen, finde ich lächerlich. Es verlangt ja niemand dass er die Prognosemodelle persönlich nachrechnet. Er hat sich einfach viel zu früh selbst auf ein Ausstiegsszenario aus den Maßnahmen einzementiert. Und sein Nachfolger versuchte zu lange aus Solidarität an der Kurz-Doktrin festzuhalten.
Da hab ich ein Wort vergessen….drohende Anklage meinte ich natürlich.
Danke für diesen Artikel, er hat Seltenheitswert 👌 ich empfinde es so, wie sie es darstellen!
Der Rücktritt ist bedauerlich, aber übereilt war er nicht.
Wie Sie selbst schreiben: Kurz weiß genau, wann was zu tun ist.
Für mein Teil bin ich fest überzeugt, dass das keine ›seherische Gabe‹ ist, sondern Ergebnis von sorgfältigem Fakten Sammeln und Auswerten, umfassender Analyse und ergebnisoffenem Nachdenken.
Man nennt es allgemein ›Professionalität‹ und so einen will ich als Kanzler! Im ganzen Politzirkus sehe ich weit und breit keinen Zweiten, der Kurz dahingehend das Wasser reichen könnte.
auf den Punkt gebracht – ich sehe auch keinen Politiker, der Kurz das Wasser reichen könnte.
Ein interessanter Artikel.
Sebastian Kurz stand für mich für großen Einsatz, Verlässlichkeit, großes politisches Gespür, Talent, Entscheidungsfähigkeit, Österreich war bei ihm (und ich denke, es ist noch so) in sehr guten Händen.
Die Welt hat staunend nach Österreich geblickt.
Warum?
Er hat nicht gezögert, die Dinge beim Namen zu nennen, heiße Eisen angegriffen und Konfrontationen nie gescheut.
Auf sein Wort konnte man sich verlassen.
Er wählte nie den bequemen Weg.
Aber ich bin trotzdem froh, dass er beiseite getreten ist, um sich der Aufklärung der Kampagne zu widmen und ein bisschen Wind aus der Sache zu nehmen.
Und über kurz oder lang wird man ganz genau sehen, wie die Dinge wirklich einzuordnen sind.
“Die Welt hat staunend nach Österreich geblickt.”
Stimmt, aber ganz anders als Sie meinen.
Hoffe auch. Dann Türkis Blau.
Die Schnappatmung der Gutmenschen lassen wir geschehen. Denen geht bald die Luft aus.
Seitdem die medial bestens vernetzten „Gutmenschen“, eine bestimmte Staatsanwaltschaft als Scharfrichter und Aktenlieferant auf ihrer Seite wissen, geht denen nicht so schnell die Luft aus. Im Gegenteil: Die Schlagzahl wird laufend erhöht, „tadelige“ Personen finden sich im Nullkommanix in einer Rufmordkampagne wieder. Siehe aktuell Gabriele Aicher / Kanzlei Ainedter!
Das heißt Sie finden die Umstände rund um die Rechtsschutzbeauftragte entweder als faktisch falsch oder als faktisch richtig, aber unbedenklich? Wenn Zweiteres, dann sollten Sie die moralische Fehlersuche möglicherweise nicht bei anderen, sondern bei sich selbst beginnen?
Heinrich Moser,
Demut laut Owens oder Ou:
Demut hat wer
1) die eigenen Stärken und Schwächen erkennt,
2) andere dafür anerkennt, was sie tun,
3) immer lernbereit und offen ist und
4) versteht, dass er/sie nur ein kleiner Teil eines größeren Ganzen sind.
Jede einzelne dieser Punkte ist bei SK überaus ausgeprägt vorhanden.
Also mir geht er ab.
Wenn sein Rücktritt Teil eines Neuwahl-Planes ist, dann war es kein Fehler. Wir werden sehen, vermutlich bald.
“… Leistung, Durchsetzungskraft und Demut. ”
Ja, vor allem die Demut hat mich an ihm am meisten beeindruckt.
/Ironie off
Ja, Demut hat er richtig ausgelebt. Das war schon beinahe zu viel des Guten…
Gratulation, Frau Donnerstag, wie immer, ein sachlicher und ausgezeichneter Befund!
Sorry, sollte natürlich Dobler heissen.