Anna Dobler: Es reicht!
Statt hohler Phrasen und Beileidsbekundungen müssen endlich Schritte eingeleitet werden, um diese Femizide-Serie in Österreich zu beenden. Aber nicht nur der Staat ist hier in der Pflicht, auch die Gesellschaft selbst.
Es ist doch immer das Gleiche: Eine Frau wird ermordet (erwürgt, erschlagen, erschossen – ja sogar bei lebendigem Leib angezündet) und ein paar Tage lang zeigt sich die Gesellschaft wahlweise betroffen oder empört. Bis allmählich Gras über die Sache gewachsen ist und sich der nächste Femizid – so der Fachausdruck für die Tötung einer Frau oder eines Mädchens aufgrund ihres Geschlechts – ereignet. Neun Fälle davon hat es alleine in diesem Jahr in Österreich gegeben. Man müsse doch etwas tun, fordern umgehend Medien und Gesellschaft. Die Politik reagiert und setzt eilig irgendwelche Maßnahmen, die bisweilen etwas hilflos wirken. Die bittere Wahrheit ist nämlich: Ganz verhindern kann man diese Gefahr nicht. Und wir Frauen kennen sie sehr gut.
Die Politik kann hier nur bedingt helfen
Wir wissen längst, dass härtere Strafen für die Täter, mehr Videoüberwachung oder gar Waffenverbote unser Leben nicht schützen können. Weil wir auch wissen, dass die Täter nicht selten aus unserem privaten Umfeld kommen. Deswegen sollten wir nach solchen Taten nicht immer der eigenen Handlungsohnmacht nahe reflexartig nach Politik und Staat rufen, sondern vor allem die Gesellschaft stärker in die Pflicht nehmen: Nachbarn, die schweigen, wenn sie Schreie hören. Arbeitskollegen, die wegschauen, wenn die Kollegin nach einem Feiertag wieder verletzt ins Büro kommt. Passanten, die stumm weiter gehen, wenn ein Mann auf offener Straße seine Partnerin ohrfeigt. Im Zweifel: Zivilcourage zeigen und Polizei verständigen. Die Täter sind selten ein unbeschriebenes Blatt.
Frauenpolitische Themen sind kein rein linkes Privileg
Und wir müssen aufhören, Gewalt gegen Frauen zu verharmlosen oder gar Scherze darüber zu machen. Erst kürzlich habe ich eine rund zwei Jahre alte Aufzeichnung einer türkischsprachigen Talkshow auf dem Wiener Spartensender “Okto TV” gesehen zum Thema “Probleme in der Ehe”. Der Moderator hatte eine Grüne Nationalrätin und eine Aktivistin eingeladen, die im Studio in türkischer Sprache erklärten, welche Hilfsangebote es für Frauen in Österreich gibt. Toll, dachte ich, das ist mal eine sinnvolle Sache – wären die Interviews nicht laufend von deplatzierten Kommentaren und Anekdoten des Moderators unterbrochen worden. Im Kern behauptete er, dass der Feminismus eine Mitschuld an Femiziden trage (als Beispiel nannte er etwa die Türkei, wo er einen Zusammenhang zwischen der Emanzipation der Frau und gestiegenen Frauenmorden sieht) und außerdem bezeichnete er “Nörgeln” so wie fehlende Intimität als Ursachen für häusliche Gewalt. Er rät betroffenen Frauen daher, einfach “mehr zu lächeln”. Das fand ich ziemlich ungeheuerlich, also habe ich mich auf Twitter über die Sendung beschwert – und wurde prompt von Linken angegangen deswegen. Denn es wird offensichtlich als urlinkes Privileg verstanden, sich zu feministischen Themen exklusiv äußern zu dürfen. Frei nach dem Motto: Wer nicht korrekt gendert, verwirkt automatisch das Recht darüber zu sprechen. Für mich ist diese Binnen-Sternchen-Debatte seit geraumer Zeit aber nicht mehr als ein unwichtiger Nebenschauplatz. Und jeder neue Femizid erinnert mich schmerzlich daran.
Anna Dobler ist eine mehrfach ausgezeichnete, ausgebildete und studierte Journalistin und Kolumnistin. Nach beruflichen Stationen in Berlin, München, Italien und Salzburg, lebt und arbeitet die 33-Jährige mittlerweile in Wien. Auf Twitter setzt sie sich ein für freie Märkte und freie Meinung.
Kommentare
Männer sind ang´fressen und verunsichert. Durch Zwangs-Gendern, verpflichtende Frauenquoten auf Unis, in Aufsichtsräten, weiters durch manchmal schon hysterische “me too”-Postings, Parlamentarierinnen-Postings mit Stinkefinger und Sektglas usw.
Psychisch gestörte Typen rasten dann leider aus und begehen unfaßbare Gewalttaten. Keinerlei Entschuldigung für Mord, aber der Versuch einer ansatzweisen Erklärung!
Also ich muss sagen das ist die realistischste Sichtweise einer Dame die ich bis jetzt in einer Zeitung gelesen habe.
Ich sehe so sehr ich auch darüber nachdenke keine wirklich gut greifende Möglichkeit wie die Politiuk da helfen soll.
Man kann zwar langfristig mit Erziehung und Bildungspolitik den heranwachsenden Männern einprogrammieren dass Gewalt gegen Frauen schäbig, feige und unehrenhaft ist aber kurzfristig sehe ich da nur Hilfsangebote die es eh schon gibt ausbauen welche die Frau dann auch annehmen muss, was aber oft nicht der Fall ist. Was die Gesellschaft betrifft vielleicht noch eine Anlaufstelle wo Nachbarn und Freunde einer betroffenen Frau suspekte Ereignisse melden können und ein Beamter schaut dann bei der Frau mal vorbei oder lädt sie zu einem Gespräch ein.
Und da es ja heute modern ist offen für islamische Zuwanderung zu sein und uns NGO’s , Schlepper und No Border Fanatiker Non Stop mit solchen bereichern als gäbe es keine anderen Flüchtlinge wird es noch schwieriger da zu einem stabilen Ergebnis zu kommen.
(..) Wiener Spartensender “Okto TV” (..)
Ist “Spartensender” die politisch-korrekte Bezeichnung für “ideologisch imprägnierter Propagandasender”?
Könnte das die Redaktion aufklären?
Ich glaube auch, dass die Politik Frauen vor Gewalttaten nur soweit schützen kann, soweit diese auch bereit sind, sich helfen zu lassen, bzw. bereit sind, diese Hilfsangebote auch in Anspruch zu nehmen. In der Privatsphäre ist dies besonders schwierig, da meist ein Abhängigkeitsverhältnis, in welcher Form auch immer, zwischen Täter und Opfer besteht und selbst das nahe Umfeld kaum Möglichkeiten hat, da wirksam einzugreifen. Auch der Kulturbezug spielt in vielen Fällen eine wesentliche Rolle bei derartigen Gewalttaten. Wahrscheinlich wäre es wichtig, schon kleinen Mädchen möglichst viel Selbstwertgefühl mit auf den Weg zu geben, sodass diese lernen, sich zur Wehr zu setzen und solche Gewaltverbrechen dadurch hoffentlich vermieden werden könnten.
müssten es nicht drei Gender***sternchen sein? (m/w/d)
Was soll man auch von einem von Förderungen abhängigen Wiener Stadtsender Okto-TV erwarten? Am freien Markt könnten die nicht existieren…. Man muss sich nur die vollkommen sinnbefreiten Kommentare auf Twitter des Möchtegern-Journalisten und SP-Parteigängers Christian Jungwirth (Geschäftsführer Okto-TV) anschauen, dann darf man sich über diese Ausrichtung nicht wundern, die sichtlich der Ausrichtung des Vereins entspricht, der hinter diesem politisch gefärbten Konstrukt steht.
Es gibt Probleme, auf die politische Maßnahmen kaum Einfluss haben. Die meisten Frauenmorde ereignen sich innerfamiliär und sind Affekthandlungen, gegen die offenbar kein Kraut gewachsen ist.
Auch wenn der ORF, wie gestern in der Zib 2, noch so sehr betont, Frauenmorde hätten keinen Kulturbezug, die Realität zeigt etwas anderes. Nahezu zwei Drittel aller Mädchen- und Frauenmorde werden von Männern mit Migrationshintergrund begangen.
Dass der aktuelle Mord ganz besonders tränenreich ausgeschlachtet wird, liegt an der “Prominenz” des Täters, ändert aber nichts an der Häufigkeit solcher Taten. Durchschnittlich werden in Österreich jährlich zwischen 30 und 40 Frauen und Mädchen ermordet.
Kein Mord ist zu rechtfertigen, Weder an Männern noch gegen Frauen. Erwiesenermaßen sind Frauen häufiger häusliche Gewalt tätig als Männer, Sterben mehr Männer durch Gewalt als Frauen, richtet sich Gewalt überwiegend gegen Männer. Einen tragischen Mord Allerdings für weitere staatsfeministische Politik, hetze und gezielt der Benachteiligung von Männern (Familienrecht, Pension, Gesundheitsvorsorge, Quoten, etc. etc.) Zu instrumentalisieren, ist abzulehnen
bin nun neugierig, wie die schon von Anbeginn der SPG Wegweisungen und gerichtl. Betretungsverbot zahnlosen Massnahmen ersetzt werden. Die Grünen werden nicht umhin kommen, eine Präventivhaft zu etablieren
Präventivhaft darf aber nur für österreichische Staatsbürger gelten, da eine solche Haft für Personen aus anderen Kulturkreisen nicht in Frage kommt.
Was soll man auch von einem von Förderungen abhängigen Wiener Stadtsender Okto-TVerwarten? Am freien Markt könnten die nicht existieren…. Man muss sich nur die vollkommen sinnbefreiten Kommentare auf Twitter des Möchtegern-Journalisten und SP-Parteigängers Christian Jungwirth (Geschäftsführer Okto-TV) anschauen, dann darf man sich über diese Ausrichtung nicht wundern, die sichtlich der Ausrichtung des Vereins entspricht, der hinter diesem politisch gefärbten Konstrukt steht.