
Anna Dobler: Links-grüne Mobilitätspolitik ist im Kern frauenfeindlich
Der vor allem in Großstädten von linker und grüner Seite propagierte Kulturkampf gegen das Auto nötigt durch Fahrverbote und das Streichen von Parkplätzen Pendler zum Umstieg auf das Fahrrad oder auf Öffis. Gerade für Frauen stellt das aber eine enorme Herausforderung dar.
Wahrscheinlich hat kaum ein Verkehrsmittel in den vergangenen 100 Jahren einen derartigen Imagewandel erlebt wie das Fahrrad. Einst kurvten damit mittellose Künstler durch die Straßen, die sich weder Führerschein noch Karosserie leisten konnten, heute stellt das Rad ein Statussymbol dar, was in Sonderausführungen wie Elektroantrieb oder Lastenrad schnell an den Preisen für einen Kleinwagen kratzen kann. In Metropolen wie etwa München können in Wahrheit nur Privilegierte das Fahrrad im Alltag nutzen, die sich auch Wohnraum im innerstädtischen Bereich leisten können. Wer dagegen in Randbezirken oder dem Umland beheimatet ist, wie etwa alleinerziehende, in Teilzeit arbeitende Mütter, kann unmöglich bei Wind und Wetter dutzende Kilometer mit dem Rad zur Arbeitsstelle zurücklegen ohne dort komplett ramponiert, erschöpft und verkühlt zu erscheinen.
Frauen sind nachts nicht sicher
Auch wenn der Öffi-Ausbau durchaus forciert wird, sind damit längst noch nicht alle Regionen zufriedenstellend erschlossen. Zu später Stunde fahren viele öffentliche Verkehrsmittel oft gar nicht mehr, was besonders für Menschen in Schichtarbeit ein unlösbares Problem darstellen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass der öffentliche Raum spät nachts für Frauen kein sicheres Pflaster ist. Weder lange Wege allein im Dunkeln sind erstrebenswert, noch die Situation in U-Bahnen und U-Bahnhöfen. Im Klartext: Gerade für Frauen bedeutet das Auto in Großstädten nicht nur Freiheit, sondern vor allem auch Sicherheit. Sicherheit, die ihnen durch linksgrüne Verkehrspolitik schrittweise genommen wird.
Wer rettet Maria?
Gerade die Grünen, die sich stets als feministische Partei präsentieren, schaffen es seit Jahren nicht, die Bedürfnisse von Frauen mit wirtschaftlich weniger gesicherten Hintergrund in bei ihren Öko-Vorhaben zu berücksichtigen. Während für jeden identitätspolitischen Quatsch und jede noch so kleine Minderheit eigene Gremien, Statuten und Positionen geschaffen werden, ist es unterm Strich die weiße Cis-Frau aus unteren Schichten, die im grünen Denken auf der Strecke bleibt. Nennen wir sie Maria. Maria hat zwei schulpflichtige Kinder und lebt in Scheidung. Weil der Ex-Mann kaum Unterhalt zahlt, muss sie nebenbei noch an der Kassa eines Schnellimbisses in der Innenstadt arbeiten. Manchmal beginnt Maria schon im Morgengrauen mit dem Dienst, manchmal endet die Schicht spät nachts. Der Bus, der die letzten Kilometer von der U-Bahn bis zur Wohnung verbindet, fährt da schon lange nicht mehr. Also fährt Maria diese Teilstrecke mit dem Auto. Dort ist Maria in Sicherheit, auch nachts. Ansonsten verwendet sie ihren Wagen noch um zum Einkaufen zu fahren, die Kinder zum Turnen oder zu ihrer 20 Kilometer entfernt lebenden Mutter zu bringen, wenn sie einen Babysitter braucht. Wie soll so jemand wie Maria seinen Alltag mit einem Fahrrad bewältigen? Das ist schlicht unmöglich! Und doch muss es doch für Frauen wie Maria ein Schlag ins Gesicht sein, wenn Grüne stolz verkünden, dass das Benzin teurer wird oder Parkplätze einer “Begegnungszone” weichen müssen. Der Alltag wird ihr ohne Not erschwert, um das Klima zu retten. Doch wer rettet Maria? Die Grünen wohl nicht.
Anna Dobler ist eine mehrfach ausgezeichnete, ausgebildete und studierte Journalistin und Kolumnistin. Nach beruflichen Stationen in Berlin, München, Italien und Salzburg lebt und arbeitet sie mittlerweile in Wien. Auf Twitter setzt sich @Doblerin ein für freie Märkte und freie Meinung.
Kommentare
Gibt es auch ein Problem bei dem Frauen mal nicht ganz besonders betroffen sind? Soweit ich es zuletzt gesehen habe, sind die Chancen im öffentlichem Raum ein Opfer für Gewalt zu werden für Männer höher wie für Frauen. Die meisten Männer haben auch starke Hemmungen Frauen zu schlagen und würde einer Frau, die angegriffen wird, eher helfen als einem Mann. Das zeigen diverse Sozialexperimente auf Youtube.
Diese Aussage:
“dass der öffentliche Raum spät nachts für Frauen kein sicheres Pflaster ist”
Was ist die Grundlage für dafür und wie ist es im Vergleich dazu bei Männern?
Interessiert nicht, oder?
Frau Dobler, Sie haben vergessen zu schreiben, dass die Grünen ohne Zustimmung der Türkisen überhaupt nichts beschließen können. Darum haben die türkisen Minister Blümel, Edtstadler und Köstinger auch wortreich den geringsten CO2 Bonus für Wiener verteidigt, der ebenfalls wieder hauptsächlich Frauen benachteiligt.
Ein hervorragender Artikel. Dank Frau Dobler!
Spannend wird es auch für die vielen Pendler aus dem nördlichen Niederösterreich etc die dann an Stelle von 30-40 Minuten Anfahrtszeit mit > 2 Stunden rechnen müssen mit dem neuen Parkpickerl. In eine Richtung wohlgemerkt. Wird wohl auch genug Frauen treffen.
Und wie soll die Rettung aufm Fahrrad zum Notfall kommen und wie soll die Müllabfuhr aufm Fahrrad die Tonnen leeren mimimi? Immer nur beklagen wer wann was nicht beitragen kann, ist einfach lächerlich. Niemand führt Fahrradzwang ein und die Frau Maria freut sich vielleicht über weniger Verkehr auf den Straßen, der ihre 2 Kinder überfährt.
Ausflüge mit Enkerln und Hund ist auch nicht mehr leistbar…habe 3 Enkerln und wohne in der Stadt…kann mir nicht 5 Tickets (Hund) leisten um einmal im Monat mit der Familie ins GRÜNE zu fahren…wir werden in der Stadt eingesperrt
Grünsein und Grünwählen muss sich Frau leisten können
Grüne Frauen, ob jung oder alt, leben vielfach in einer Blase.
Wenn sie jung sind, finden sie sich bei Fridays for future- zum Großteil Akademikerkinder, die einen schulfreien Vormittag gerne mitnehmen.
Verantwortliche trauen sich nicht dagegen vorzugehen, denn sonst kriegen sie es mit den wackeren Müttern aus dem Elternverein zu tun- vielfach Grüne selbstredend.
Im Erwachsenenalter arbeiten sie oft ehrenamtlich bei NGOs oder irgendwas mit Medien- aufs Geld sind sie ja ohnehin nicht angewiesen.
Und wenn sie alt sind, sind sie dann bei den Omas gegen Rechts.
Obwohl das vielfach ein Hohn ist, da die meisten von ihnen kinderlos sind, geschweige denn Omas.
Ihr schlechtes Gewissen gegenüber ihren Ungeborenen beruhigen sie, in dem sie für Zuwanderung sind und im besten Fall, Lesepatinnen für Flüchtlingskinder sind.
Die vielen Unterschichtmädchen, die sich auf eine Liebesbeziehung mit Migranten einlassen und die diese Liebe oft mit den Leben bezahlen, sind ihnen keine Beachtung wert.
Auch solche Frauen, wie Maria, wie die Autorin oben geschildert hat, finden nicht ihr Interesse- die könnten ja vielleicht die FPÖ wählen und deshalb sind sie denen wurscht.
Lächerlich!
Nicht alle Menschen heißen Maria, es gibt genüge die sehr wohl aufs Auto 🚗 in der Stadt verzichten können und auch sollten.
Was wäre denn Ihr Vorschlag für eine ökologisch vernünftige Verkehrspolitik?
“Natürlich heißen nicht alle Menschen Maria”
Lächerlich!
Die Autorin schreibt ja ausdrücklich nicht von der Innenstadt, in der RadfahrerInnen gut und gerne auf den Radwegen unterwegs sind. Sie schreibt ausdrücklich von einem gefährlichen Arbeitsweg aus abgelegenen Bezirken in frühen Morgenstunden oder zu nachtschlafener Zeit, in der sich Männer, die was Schlimmes planen sicher fühlen können, aber nicht die einsame Radlerin.
Darum gehts !
Entscheidungsfreiheit.
Ein hervorragender Artikel, der den Nagel auf den Kopf trifft. In einen größeren Zusammenhang gesetzt, die Politik der Grünen geht überall an der Realität vorbei. Ideologie statt wirliche Problemlösung …
Na da muss die Maria halt ein Taxi nehmen, so wie das Maurer, Zadic, Gewessler vermutlich tun. Oder sollten die ein Dienstauto mit Chauffeur haben, muss Maria mal mit ihrem Chef sprechen und sich holen was ihr zusteht.
Das reale Leben ist gekennzeichnet durch Vielfalt, (grüne) Ideologien durch Einfalt. Zu mehr reicht es eben nicht.
Die Grünen ? Dass ich nicht lache !!! Die Grünen huldigen einer Gesellschaftsform, die faschistischer ( O-Ton Alice Schwarzer) nicht sein kann, wo Homophopie zu den Grundfesten gehört wie Frauenerniedrigung/ Frauenschlagen, was in Videos gezeigt wird, das Töten von Ungläubigen zur Staatsräson gehört, jedenfalls das Ausplündern, das Anlügen oder sonst wie abfälliges Behandeln der Andersdenkenden ausdrücklich erlaubt ist. UNFASSBAR Und die linken Medien huldigen noch der grünen Lebensform ???
Nicht zu vergessen, das geforderte Recht auf Abtreibung auf Krankenkassakosten – Der Bauch gehört mir! Das sind dann dieselben, die für das Tierwohl marschieren. Nur zur Klarstellung: Ich habe volles Verständnis für Frauen in Krisensituationen, nur da gibt es sehr oft auch andere Lösungen als Mord. Selbst die Beratung hierfür ist verpönt.
Warum sollten Arbeiter*innen, die um 5 Uhr aufstehen und dann gemütlich mit dem Auto zur Arbeit fahren, nicht das Fahrrad verwenden?
Radeln macht fit, hält gesund und schont die Umwelt! Und wenn es regnet oder schneit, dann bitte die Öffis benützen, die immer und überall jeden Winkel im Lande zu jeder Tageszeit anfahren! Gell! 😎
Die Grünen sind für mich sowieso nicht wählbar, das Beispiel mit María veranschaulicht aber sehr gut die Problematik.
Ich finde bei den Grünen nicht einmal den Ansatz einer vernünftigen Strategie zur Lösung aller gegenwärtigen Probleme.
Schon gar nicht auf dem Land.
Guter Kommentar, der den Nagel auf den Kopf trifft! In der verbohrten Ideologiewelt der Grünen geht es nicht um das Wohl der Menschen, sondern darum, den Planeten von den Menschen zu befreien…
vollkommen richtig Frau Dobler!
Eine verwerfliche Frage, die sich mir aufzwingt: Wie würde das Umsetzen einer ‘K/Ein-Kind-Politik’ aussehen, wenn bereits eine Impfpflicht problematisch ist? Das Angebot so unattraktiv wie möglich gestalten?
Die Rechnung geht nämlich wieder auf, sobald man eine bestimmte Variable entfernt: die Kinder. Hätte Maria auf ihr Mutterdasein verzichtet, würden keine Überstunden benötigt, die Transporte zum Turnen oder dem Babysitter fielen weg, die Frage nach Benzin erübrigte sich… und in einer richtig grünen Welt wäre sie nicht geschieden, weil das Geld auch für Urlaub und Entspannung gereicht hätte.
Zerstöre das reale Heute, um das unbekannte Übermorgen zu schützen.
Diesem ausgezeichneten Artikel ist in Bezug auf die Inkompetenz der Grünen wirklich nichts mehr hinzuzufügen.
Maria hat schulpflichtige Kinder und braucht einen Babysitter?
Mit schulpflichtigen Kindern wird Maria kaum einen Nachtjob suchen, es gibt viele anderen Jobs zu besseren Tageszeiten.
Sehr konstruiert und unrealistisch alles hier.
Die Maria im Beispiel scheint nicht gerade hoch qualifiziert, sonst würde sie nicht an der Kassa eines Schnellimbisses arbeiten. Welchen Job zur besseren Tageszeit, den sie bislang verschmäht hat, könnten Sie ihr denn empfehlen oder gar anbieten?
Liebe Hilde, das und noch viel mehr ist Realität. Einfach mal aus dem links -grünen Elfenbeinturm einen Blick ins Leben werfen. . Der Herr hat den Kopf rund gemacht, damit man die Blickrichtung ändern kann.😁
@TomB: Sie können mir glauben, ich kenne die traurige Realität gewiss um einiges besser als Sie.
völlig richtig, Frau Dobler! Allerdings geht es nicht nur um Frauen. Alle aus den verschiedensten Gründen weniger sportiven Menschen werden mit längeren Strecken und/oder Abschnitten bergauf rasch ein Thema bekommen. Schlechtwetter ist für alle ganzjährig ein Problem. Weiters kann ein Fahrrad keine nennenswerten Einkäufe transportieren (das vielzitierte Lastenfahrrad evtl. schon). Kinder werden sinnvollerweise mit dem Auto gefahren und gebracht usw usf…. Es ist generell vollkommen hahnebüchen Rad und Auto als Mobilitätskonkurrenten darzustellen. Die Realität werden verwaiste Stadtzentren mit drogendealenden Ausländern bzw Begegnungszonen voller Mihigru-Männer sein, während alle anderen in Einkaufszentren mit Parkhäusern flüchten
völlig richtig, Frau Dobler!
Allerdings geht es nicht nur um Frauen. Alle aus den verschiedensten Gründen weniger sportiven Menschen werden mit längeren Strecken und/oder Abschnitten bergauf rasch ein Thema bekommen. Schlechtwetter ist für alle ganzjährig ein Problem. Weiters kann ein Fahrrad keine nennenswerten Einkäufe transportieren (das vielzitierte Lastenfahrrad evtl. schon). Kinder werden sinnvollerweise mit dem Auto gefahren und gebracht usw usf….
Es ist generell vollkommen hahnebüchen Rad und Auto als Mobilitätskonkurrenten darzustellen. Die Realität werden verwaiste Stadtzentren mit drogendealenden Ausländern bzw Begegnungszonen voller Mihigru-Männer sein, während alle anderen in Einkaufszentren mit Parkhäusern flüchten.
Man muss hier gar nicht das Thema “Frauenfeindlichkeit” herauslösen.
Jede Familie genauso wie jeder Solo-Papa ist von dieser Thematik genauso betroffen.
Nur könnte man bei Betrachtung von Familien oder Solo-Papas die Grünen nicht kritisieren, denn diese gesellschaftlichen Gruppen (es soll ja trotz aller ideologischen Anfeindungen tatsächlich noch Vater-Mutter-Kind-Familien geben) interessieren die linksgrünen Agitatoren nicht im Geringsten.
Nein: Individualität (Entscheidungsfreiheit hinsichtlich individuellem Konsum und Mobilität), persönliche Freiheit (zB Wahl des Verkehrsmittels), Familie sind einige der Grundpfeiler der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft.
Angriffe auf Freiheit, Individualität, Familie zB unter dem Aspekt der Mobilität haben nichts mit CO2, Planetenrettung und so weiter zu tun, sondern sind unter diesen Begriffen getarnte Angriffe auf die etablierte freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Genauso wie Befürwortung einer muslimischen Massenmigration, Identitätspolitik, Cancel Culture und andere in den Medien hochgejubelte Themen auch.
Nicht mehr und nicht weniger.
Treffen wird das alles Solo-Mamas, Solo-Papas und Familien in gleichem Ausmaß.
Es sollte sich keine dieser Gruppen der Illusion hingeben, dabei besser wegzukommen.
Grüne sollten sich für Umweltbewußtsein
des Einzelnen einsetzen.
Das bedeutet allerdings nicht alle Errungenschaften unserer Gesellschaft zu demontieren versuchen.
Demos mit stundenlangen Staus zu Zeiten wo verantwortungsbewußte, arbeitende Menschen von der Arbeit nach Hause oder zur Arbeit fahren, zu organisieren, Rettungsdienste zu behindern-ist eher ein Verbrechen…
Ein Verbrechen an der Umwelt und der Bevölkerung…!