
Anzeige gegen Minister als Bumerang für die ehemalige Liste JETZT von Peter Pilz
Die Justiz hat Ermittlungen rund um ein vermeintliches „Gummikartell“ bei Zügen, das von der Liste JETZT gegen Ex-Minister Norbert Hofer (FPÖ) angestrengt wurde, eingestellt. Die Causa hat jedoch politische Brisanz.

Konkret ging es in diesem Ermittlungsverfahren um einen schweren Vorwurf, der politisch von der mittlerweile von der Bühne verschwundenen Liste JETZT vorgebracht wurde: Wenige Tage vor der Nationalratswahl 2019 hatte der damalige Nationalratsabgeordnete Peter Kolba bei einer Pressekonferenz eine Anzeige gegen Norbert Hofer angekündigt. Die in der Anzeige gegen den Ex-Verkehrsminister vorgebrachten Vorwürfe haben der Überprüfung durch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) aber anscheinend nicht standgehalten.
Hofer als "Teil eines Kartells"
Der Hauptvorwurf lautete, dass Norbert Hofer als Teil eines „Kartells aus Herstellern und Zulassungsbehörden“ und damals zuständiger Minister verhindern würde, dass die Gummmidichtung eines in Österreich entwickelten Produkts der Firma BATEGU GmbH in Schienenfahrzeugen zum Einsatz kommen kann.
Fakt hingegen ist, dass das damalige Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) die Zulassung deshalb nicht erteilte, weil die Norm, nach der das gegenständliche Produkt gefertigt wurde, in der EU noch nicht in Kraft war.
BATEGU und die Liste Jetzt mit identem Wording
Die Angelegenheit wurde ursprünglich mittels parlamentarischer Anfragen der Liste JETZT mehrfach thematisiert, in weiterer Folge eine Sachverhaltsdarstellung bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, ebenfalls durch die Liste JETZT, eingebracht.
Auffallend daran ist, dass die Sachverhaltsdarstellung mit dem Wording der betroffenen BATEGU GmbH auf Punkt und Beistrich ident ist. Praktischerweise bedienen sich beide auch desselben Anwalts und nicht zuletzt hat sich die BATEGU GmbH dem Verfahren angeschlossen. Auch war die Parlamentarische Anfrage außergewöhnlich detailliert und bezog sich ausschließlich auf das bereits genannte Unternehmen. Ein, im parlamentarischen Prozess sehr ungewöhnliches Vorgehen.
Merkwürdige Ermittlungsfortschritte
Merkwürdig mutet auch das Vorgehen bei den Ermittlungen an. So hat die WKStA offenkundig zunächst gar keine Ermittlungen eingeleitet – beziehungsweise das Verfahren nicht weiterverfolgt. Erst am 28.1.2020 wurde in einer Anfragebeantwortung von der jetzigen Justizministerin Alma Zadic (Grüne), vormals Liste JETZT, ein angebliches Ermittlungsverfahren kundgetan. Dieser Anfragebeantwortung folgte mit Verzögerung eine Weisung der Oberstaatsanwaltschaft am 5.2.2020, dass das Verfahren gegen beide Ex-Minister, Norbert Hofer und Andreas Reichhardt, jedenfalls fortzusetzen sei.
Nun wurde bekanntgegeben, dass sämtliche Ermittlungen gegen die beiden ehemaligen Minister eingestellt wurden. Ein schaler Beigeschmack bleibt bei der Causa trotzdem, denn es bleibt das Gefühl, dass sich die Liste JETZT von der Firma BATEGU vor den Karren hat spannen lassen.
Die Frage, ob hier gar Lobbying betrieben wurde, drängt sich auf. Besonders brisant: Abgeordnete sind Amtsträger und parlamentarische Anfragen Amtshandlungen. Diese im Sinn eines einzigen Unternehmens zu tätigen, könnte als Amtsmissbrauch ausgelegt werden.
Kommentare
Wien. Länger als einen Monat lag niemand in den Betten.Fotomontage: APA/HERBERT PFARRHOFER; ÖBB/Christian Auerweck
Kann man das vielleicht ENDLICH unter das richtige Foto einstellen oder löschen???
Das schreit doch geradezu nach einem U-Ausschuss! Samt Beschlagnahme sämtlicher elektr. Geräte bei allen auch nur entfernt Beteiligten inkl. Justizministerin.
“Erst am 28.1.2020 wurde in einer Anfragebeantwortung von der jetzigen Justizministerin Alma Zadic (Grüne), vormals Liste JETZT, ein angebliches Ermittlungsverfahren kundgetan. Dieser Anfragebeantwortung folgte mit Verzögerung eine Weisung der Oberstaatsanwaltschaft am 5.2.2020, dass das Verfahren gegen beide Ex-Minister, Norbert Hofer und Andreas Reichhardt, jedenfalls fortzusetzen sei. ” Hat nicht Herr Pilz angeblich in einer ORF-Sendung behauptet, dass er noch immer regelmäßig mit Frau Zadic telefoniert und sie beraten würde? Das wäre im Zusammenhang mit diesem Fall auch nicht uninteressant, näher zu hinterfragen!
Hat man schon HD bei BATEGU und Pilz gemacht? Elektronische Datenträger und Kommunikationsmittel beschlagnahmt?
Handelte Pilz altruistisch, oder hat man ihm Erfolgsprovisionen in Aussicht gestellt?
Nach diesem Bericht stellen sich weitere Fragen: Wer war hier der jeweilige Anwalt? Könnte es der Noll gewesen sein? Dann weiß man auch, warum er sich bei der Jetzt eingekauft hatte.
Dass dann die Alma das in Unterwürfigkeit des Peterles aufgenommen hat, ist wohl eine Selbstverständlichkeit.
Dann wird in Kürze noch der Raucher mit der herrlichen Lunge hervortreten, schließlich war er es doch, der dem Peterle zu seinem Doktorat in Schwurbelwissenschaften verholfen und dem Raucher den Platz bei den bioligischen Grünen eingebracht hat.
Wo wäre Österreich nur ohne dieser linken Freunderlwirtschaft.