Warum muss der ORF immer allen anderen alles nachmachen? Schon vor Jahren haben die Redakteure großer und tatsächlich maßgeblicher Medien im deutschsprachigen Raum strikte Beschränkungen oder gar Verbote für einen privaten Social-Media-Gebrauch auferlegt bekommen. Aus gutem Grund: Verleger und Sender-Intendanten wollten verhindern, dass die privaten Meinungen ihrer Mitarbeiter mit dem Auftrag einer objektiven Berichterstattung kollidieren könnten. Eine Verwechselungsgefahr zwischen Wirklichkeit und persönlicher Wahrnehmung sollte ausgeschlossen werden.

Beim ORF galt dies nicht. Da durften Nachrichtensprecher ungeniert wie Politiker im Ministerrang ihren Senf ungefragt zu jedem X-beliebigen Thema dazu geben. Da durften sich Wetter-Ansager zu Koryphäen der Klimaforschung aufschwingen. Das Wichtigste aber war stets, dem gemeinen Volk zu verklären, wie die Welt zu funktionieren hat.

Damit soll ab heute Schluss sein: Eine eigens eingerichtete Ethik-Kommission hat neue Regeln erarbeitet, aus denen hervorgeht, wie die ORF-Mitarbeiter künftig verantwortungsvoll in den sozialen Medien aufzutreten haben.

Mehr Zeit für den Job, der vom Gebührenzahler finanziert wird

Führungskräfte des ORF sollen sogar eigens geschult werden, um die neuen Online-Benimmregeln verinnerlichen zu können. Bislang gab es bei Verfehlungen keine dienstrechtlichen Konsequenzen, doch auch das soll ich ab sofort ändern.

Harte Zeiten für den armen Wolf und die auffällig Sendungsbewussten. Vorteil allerdings: Sie können sich ab sofort auf den Job konzentrieren, für den sie vom Gebührenzahler dank Zwangsabgaben fürstlich entlohnt werden.