Die dänische Regierung hat begonnen, ihren Plan zum Umbau des Asylsystems umzusetzen. Erster wichtiger Punkt: Syrische Migranten ohne Aufenthaltsrecht sollen das Land freiwillig verlassen. So wurden Aufnahmezentren eingerichtet, in denen Migranten ohne Aufenthaltstitel so lange leben müssen, bis sie ausreisen. Doch dieses Ausreisen wird den Syrern durchaus versüßt. Bis zu 175.000 Kronen (etwa 23.500 Euro) gibt es für jeden Ausreisewilligen. Ausländer- und Integrationsminister Mattias Tesfaye nennt das die „großen Tasche mit Reisegeld“ für die Rückkehrer.

Damaskus ist sicher

94 Syrern wird der Aufenthaltsstatus entzogen. Tesfaye hat, so fasst „Tychiseinblick“ zusammen, stets hervorgehoben, dass Dänemark „von Tag eins an“ offen und ehrlich mit den syrischen Flüchtlingen war: Ihre Aufenthaltserlaubnis sollte nur für eine bestimmte Zeit gelten und konnte widerrufen werden, wenn sich die Umstände im Herkunftsland ändern. Und für die dänische Regierung hat sich was geändert – die syrische Hauptstadt Damaskus sei sicher. Nach einer Revision von 600 Fällen haben die dänischen Behörden bisher knapp 300 Syrern das Aufenthaltsrecht entzogen, wie die BBC berichtet. 39 Syrer haben bis jetzt einen einspruchsfesten, endgültigen Bescheid erhalten.

Will "null Asylwerber": Dänemarks Ministerpräsidentin Mette FrederiksenAPA/AFP/Mads Claus Rasmussen

Trotz aller Anreize und den klaren Regeln, könnte es noch etwas dauern, bis mehr syrischen Migranten aus Dänemark wieder in ihre Heimat reisen. Im April protestierten hunderte gegen das Vorhaben der Regierung. EU-Parlamentarier schrieben der Regierungschefin einen Brief und forderten eine 180-Grad-Wende von ihr. Die EU-Kommission, die Vereinten Nationen und NGOs wie Amnesty International oder Human Rights Watch kritisierten die Entscheidung. Doch die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bekräftigte bleibt hart: „Wenn man keinen Schutzbedarf mehr hat, weil die Gefahr nicht mehr besteht, sollte man in sein Heimatland zurückkehren und dort beim Wiederaufbau helfen.“

Frederiksen hat ein klares Ziel vor Augen: auf „null Asylbewerber“ zu kommen. Die dänischen Sozialdemokraten wollen schlichtweg die Arbeitslosigkeit und die hohe Kriminalitätsraten in Verbindung mit kulturellen Konflikten und Zusammenstößen nicht mehr hinnehmen.

Schon mit der weiterer Verschärfung des "Ghetto-Gesetzes" gingen die Dänen gegen Parallelgesellschaften vorBild: Andrew Kelly / REUTERS / picturedesk.com

Andere Länder wollen dem Beispiel folgen

Langfristig will die Regierung das nationale Asylsystem grundlegend umbauen und dazu Asylzentren außerhalb Dänemarks errichten. Auch damit ist das Land für manche bereits Vorbild. Mehrere europäische Länder nähern sich inzwischen der Linie des Königreichs an. Schweden geht mit einer neuen Ausländergesetzgebung gerade einen ähnlichen Weg, der das Aufenthaltsrecht auch dort an eindeutige Kriterien knüpft.

Unter den Migranten kam es zu Protesten gegen den harten Kurs der DänenAPA/AFP/Ritzau Scanpix/MADS CLAUS RASMUSSEN
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Kommentare

  • Echter Wiener sagt:

    “Kostet uns ein Migrant Geld oder nicht? Das ist hier die Frage” – frei nach Hamlet, Prinz von Dänemark. Ihr Dänen seid echt vernünftiger als die meisten unserer Politiker, Journalisten, Meinungsbildner etc.

  • Bildungsfremd sagt:

    Bis zu 23.000 Euro Prämie , das muss man sich einmal vorstellen . Damit lockt man wieder alle nach Europa zu kommen. Einige werden das Geld nehmen die Verwandten Zuhause besuchen und dann bei uns vor der Türe stehen .

  • Encolpius sagt:

    Das dänische Beispiel ist absolut nachahmenswert. Die regierende ÖVP sollte der SPÖ und den anderen ein solches Angebot machen. Dann sehen wir ja, woran wir bei unseren Parteien sind.

    1. Johann sagt:

      in Österreich regieren die Grünen mit, und wie alle Linken mögen sie Moslems und wollen möglich viele von denen als Migranten nach Österreich holen.
      Die Gründe hierfür sind vielfältig …

  • antr sagt:

    Warum machen wir es nicht wie die Dänen? Weil die ÖVP viel weiter links steht, als ihre Fans das glauben wollen!

    1. Bernhard Poschek sagt:

      Ja das stimmt.
      Kopieren das Wahlprogramm der FPÖ setzen aber nichts davon um.
      Darum besser beim Orginal bleiben.

      1. Azzo sagt:

        … und die FPÖ will die Immigrationsfreunde an die Macht bringen. Danke.

        1. Martin sagt:

          Völlig sinnbefreites Posting. Die FPÖ möchte die Einwandererpartei ÖVP endlich von dem Machtfilz den diese sich aufgebaut hat entfernen.

  • Plattberger sagt:

    Warum machen wir es nicht wie die Dänen, fragt die Überschrift?
    Weil der Globalist Sebastian Kurz, der George Soros und Klaus Schwab zu seinen Freunden zählt, gerne rechts blinkt, aber dann links abbiegt und außerdem einen rechts-konservativen durch einen linksradikalen Koalitionspartner ersetzt hat. Sonst hätte Österreich auch nicht im Corona-Jahr 2020 der angeblich so dichten Grenzen die weltweit höchste Immigrationsrate gehabt und in absoluten Zahlen mehr illegale Einwanderer als die USA. Ich darf daran erinnern, dass es die FPÖ war, die damals in der Regierung verhindert hat, dass Kurz den UN-Migrationspakt unterschreibt. Zuvor hatte der Bundesmaturant ja auch schon ständig von “Resettlement” nach Europa geschwafelt, wie es ihm seine globalistischen Förderer eingeflüstert hatten.

  • Hatschi Bratschi sagt:

    Viel dänisches Blahblah, passieren wird wenig. Worte wie “sollen” heißen nicht “müssen”. Und was macht man mit denen, die nicht gehen? Wenn die ersten ohne wenn und aber abgeschoben werden, ketten sich massenhaft Grün/Alternative an die Bäume und schreien: “Freunde schützen.” Und wohin abschieben? Die Herkunfstländer nehmen nur die wenigsten zurück. Bei vielen weiß man gar nicht, woher sie stammen.
    Abgesehen davon ist Dänemark ohnehin schon bis zum Bersten voll mit Migranten.
    It’s to late my friends. It’s to late.

  • Karcsi sagt:

    Bei uns lockt die SPÖ mit ewiger Sozialhilfe die unendlichen Massen an.

  • Lockup sagt:

    Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Sie würden bei allf. Wahlen vermutlich sogar die Absolute bekommen, wenn Sie so ein “Erfolgsmodell” anstreben und übernehmen würden. Die Zustände in diesem Land werden immer ärger. Wenn eine ehrliche Kriminalstatistik veröffentlicht würde, dann gäbe es vermutlich einen Aufstand der Menschen hier. Die Bürger fühlen sich ob der Zahlungen an die “Gäste”, die sich oft genau konträr verhalten, nicht mehr verstanden

  • Bernhard Poschek sagt:

    Ja wieso macht Österreich das nicht auch Herr Bundeskanzler?
    Die Mehrheit dafür gibt’s im Parlament.

    1. Karcsi sagt:

      Das könnte auch nach hinten losgehen und dass jetzt mehr Schnorrer kommen, die sich das Geld abholen wollen.

  • MeneMeneTekelUpharsin sagt:

    Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen zeigt, wie man auch als Sozialdemokratin durch vernünftiges Handeln und Agieren Wahlen gewinnt.
    Frau Rendi-Wagner sollte sich ein “Scherzel” abschneiden.
    In der derzeitigen SPÖ traue ich von den Führungspersonen nur Herrn Doskozil einen ähnlich vernünftigen Kurs wie bei den Dänischen Sozialisten zu.

    1. Karcsi sagt:

      Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein SPÖ-ler (außer Doskozil) etwas für die Inländer tut.

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