Im ORF-Sommergespräch hat SPÖ-Chef Andreas Babler am Montag eindringlich vor einer schwarz-blauen Koalition nach der Nationalratswahl gewarnt: “Da erwartet uns Schlimmes für das Land.” Jede Stimme für ÖVP-Obmann Karl Nehammer ermögliche FPÖ-Chef Herbert Kickl als Kanzler, so Babler. Klar positionierte sich Babler in Sachen Ukraine-Krieg. Er ist dafür, alle Geschäftsbeziehungen “mit dem System Putin” zu kappen.

Die Verbindungen zu anderen russischen Kräften will der SPÖ-Vorsitzende demgegenüber pflegen. Doch in der Verurteilung der russischen Aggression in der Ukraine war Babler deutlich. Er sprach von einem “wahnsinnigen militärischen Aggressionsakt”, für den er Wladimir Putin verantwortlich macht, der für ihn “absolut” ein Kriegsverbrecher ist. Gäbe es noch einmal einen Auftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor dem österreichischen Nationalrat, würde unter ihm als Parteichef kein SPÖ-Mandatar mehr fehlen.

Verteidigung der Vermögenssteuer

Innenpolitisch blieb Babler auf seinen Botschaften. Eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich ist für ihn eine Frage der Gerechtigkeit. Die heftig kritisierten Vermögenssteuern verteidigte der SPÖ-Chef ebenfalls und versicherte, dass sich davor niemand fürchten müsse. “96 Prozent würden weniger bezahlen und vier Prozent einen gerechten Beitrag leisten.”

Babler warnt im Sommergespräch vor Kanzler Herbert Kickl (FPÖ).

SPÖ-Chef lehnt CO2-Bepreisung "in der derzeitigen Form" ab

Abgelehnt wird von Babler die CO2-Bepreisung in der derzeitigen Form, da sie keinen Lenkungseffekt habe: “Es hat keinen einzigen Bahnkilometer mehr gegeben.” Die Debatte um Tempo 100 nannte der SP-Chef eine “verkorkste emotionale Diskussion”. Er selbst fahre “immer” maximal 100 km/h. Gesetzlich vorschreiben will er das Tempolimit nicht, sondern hier bewusstseinsbildend wirken. Dringend erscheint ihm ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

"Habe Dominik Wlazny gewählt"

Persönlich gab Babler preis, dass er bei der vergangenen Bundespräsidenten-Wahl den Chef der Bierpartei Dominik Wlazny, alias Marco Pogo, gewählt habe, sonst aber seiner Erinnerung nach immer für die SPÖ gestimmt zu haben.