Der neue SPÖ-Chef Andreas Babler hat sich mit der Befürwortung einer Cannabis-Freigabe weit aus dem Fenster gelehnt. Mehr noch: Er vertritt mit seiner Haltung eine Minderheitenmeinung in Europa.

Der jüngste Bericht (16. Juni) der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) schlägt nämlich ganz andere Töne an – er warnt vor den Gesundheitsrisiken des Drogenkonsums. Nach Schätzungen der EBDD haben 2022 acht Prozent der 25- bis 64-Jährigen in Europa, also 22,5 Millionen Menschen, Cannabis konsumiert.

Der Bericht fordert eindringlich “wirksame Risiko-Kommunikationsstrategien”, die Verbraucher müssten “über die gesundheitsschädlichen Auswirkungen neuer Substanzen, Wechselwirkungen zwischen Drogen und Medikamenten und Produkten mit hohem Wirkstoffgehalt” dringend informiert werden, Stichwort: umfassende Aufklärung.

Rigoroses Vorgehen gegen Cannabis in Frankreich

Frankreich setzt unterdessen auf scharfe Sanktionen. Konsumenten von Cannabis riskieren nicht nur eine Geldstrafe, sondern auch eine Gefängnisstrafe. In Ungarn unter Premier Viktor Orban ist die Situation ähnlich. Der Grund für die rigorose Vorgehensweise gegen Marihuana in Frankreich: Das Land hat die zweithöchste Cannabis-Konsumrate in Europa: 45 Prozent der Franzosen zwischen 15 und 64 Jahren haben mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert.

Völlig unbeeindruckt davon dürfte sich Babler wohl an der Ampel-Regierung (SPD, Grüne, FDP) in Deutschland orientiert haben. Dort wurde vor wenigen Monaten auf Betreiben des Gesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) der Konsum von Cannabis legalisiert, der eXXpress berichtete. Im restlichen Europa will man von einer Freigabe aber nichts hören.

In Deutschland wurde die Legalisierung von Cannabis auf Betreiben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) durchgesetzt