Lange Gesichter, als Signa-Insolvenzverwalter Christof Stapf am Montag mal eben die Karten auf den Tisch legte. Die 8,6 Milliarden Euro, die von den Gläubigern des insolventen Signa-Konglomerats beim Handelsgericht angemeldet wurden, schienen den Masseverwalter nicht sonderlich beeindruckt zu haben. Abgesehen davon, dass er etliche Rückforderungen ohnehin für übertrieben hält oder wohl am liebsten ins Reich der Fabeln verbannen würde, machte er deutlich, dass ein großer Teil der echten und angeblichen Gläubiger bei der Abwicklung von Europas einst größtem Immobilien-Konzern wohl leer ausgehen werden.

Von den Forderungen sind 5,1 Milliarden Euro Garantien und Patronatserklärungen der Holding. Davon wird nach Stapfs Überzeugung ein großer Teil am Ende der Überprüfung nicht standhalten. Gruppeninterne Zahlungen in Form von Darlehen einer Signa-Firma an eine andere – in Summe 1,6 Milliarden Euro – werden vom Insolvenzverwalter vorerst nicht anerkannt.

An Darlehensverbindlichkeiten stehen 1,04 Milliarden Euro zu Buche. 124 Millionen Euro an Schadenersatzforderungen wurden von Stapf ebenfalls zunächst nicht anerkannt.

Ebenso wie 33 Millionen Euro an Honorarforderungen. Vor allem von Beraterfirmen, die im Umfeld des Benko-Reiches dank ihres politischen Netzwerks stets gutes Geld verdient hatten.

Gegen Gusenbauers Forderung sind die von Kurz "Peanuts"

Auch die österreichischen Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) und Sebastian Kurz (ÖVP) waren im Einflussbereich der Signa tätig. Der eine (Gusi) mehr, der andere (Basti) weniger. Benko soll bei Gusenbauer sechs Millionen Euro offen gehabt, davon aber nur 500.000 gezahlt haben. Die restlichen 5,5 Millionen (der Gusenbauer Projektentwicklung & Beteiligung GmbH & CoKG) stehen auf den Signa-Gläubigerlisten. Plus Verzugszinsen versteht sich: 167.331,23 Euro. Für ausstehende Beraterhonorare machte der SPÖ-Politiker noch einmal als Privatmann knapp 700.000 Euro geltend.

Da erinnern die Forderungen der SK Management GmbH von Sebastian Kurz eher an die berühmten Peanuts. Sie wird nach eigenen Angaben “nur” 1,65 Millionen Euro auf der Gläubigerliste der Signa SFS Austria GmbH (vormals Signa Lima GmbH) anmelden, über die am 25. Jänner beim Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren eröffnet wurde.

Ob Kurz jemals Geld sehen wird, ist zweifelhaft. Im Konkursverfahren winkt ihm nicht einmal die Mindestquote. Bei Gusenbauer schaut’s kaum besser aus. Nach heutigem Stand wird für die beiden Ex-Bundeskanzler wohl am Ende nichts übrig bleiben.