Bernhard Heinzlmaier: Die Schweigespirale und die Krise der Freiheit
Letztens gab es in der Familie eine aufgeregte Diskussion über meine Zeitschriftenabonnements. Dazu muss man wissen, dass ich eine Anzahl ungewöhnlicher Printmedien beziehe, die man im österreichischen Handel nicht erhält. Darunter sind Titel wie das „Neue Deutschland“, früheres Zentralorgan der SED in der DDR oder die „Junge Freiheit“.
Letztens gab es in der Familie eine aufgeregte Diskussion über meine Zeitschriftenabonnements. Dazu muss man wissen, dass ich eine Anzahl ungewöhnlicher Printmedien beziehe, die man im österreichischen Handel nicht erhält. Darunter sind Titel wie das „Neue Deutschland“, früheres Zentralorgan der SED in der DDR, die „Junge Freiheit“, ein rechts-konservatives Wochenblatt, „Bahamas“, ein Magazin aus der Szene der sogenannten antideutschen Linken und „Sezession“, eine Schrift des Rechts angesiedelten Instituts für Staatspolitik, bei dem Götz Kubitschek Chefredakteur ist. Hinzu wird demnächst die „Junge Welt“ kommen, eine Tageszeitung, die der deutschen Kommunistischen Partei nahesteht, da ich keine Lust habe, durch die halbe Stadt zu einer der wenigen Verkaufsstellen zu fahren, wo man sie bekommt.
Ängste vor den Folgen der eigenen Meinung
Meine Familie hat Angst, dass der Briefträger mich bei radikalen Linken denunzieren könnte und mich dann eventuell die Antifa vor dem Haus abpasst und vor den Augen unserer Kinder verprügelt. Die Antifa die ich persönlich ja für eine Ansammlung kleinbürgerlicher Witzfiguren aus gutem Hause halte, also für verwöhnte Leistungsverweigerer aus Akademikerfamilien, die ihre begründeten Abstiegsängste dadurch zu kompensieren versuchen, dass sie rechtschaffene Bürger denunzieren, um deren Ruf zu schädigen, ist bei uns zu Hause stark emotional besetzt, da ich von der Karnevalstruppe, die sich bei Demos bekanntlich gerne hinter mit allerlei sinnlosen Sprüchen angeschmierten Bettlaken versteckt, schon einmal bedroht wurde.
Man muss aufpassen, was man sagt
Der geschilderte Sachverhalt wäre nicht weiter bemerkenswert, würde er nicht einen wichtigen allgemeinen Aspekt unserer Gegenwart symbolisieren, nämlich das Aushebeln des verfassungsmäßigen Rechts auf freie Meinungsäußerung durch die strukturelle und manifeste Gewalt linksradikaler Rollkommandos und den verbalen Terror der von „wokeness“ getriebenen Kampftruppen auf Twitter, die alle jene durch Denunziation um Job und Einkommen zu bringen versuchen, die auf ihr regressives „Man darf das nicht, man tut das nicht“-Geschwätz nicht sofort mit Widerruf und Sühneritualen reagieren. Man kommt nicht umhin festzustellen, dass die kleinbürgerliche Neo-Linke sehr starke Ähnlichkeiten mit der christlichen Scheiterhaufenreligiosität des Mittelalters aufweist, zum Glück fehlt ihr aber noch die Exekutivgewalt, um ihre grausamen konformistischen Urteile und Strafen auch legal zum Vollzug bringen zu können. Dass sich heute in manchen mitteleuropäischen Ländern viele Menschen nicht mehr zu sagen trauen, was sie sich denken, ist evident. So hat das Institut Allensbach schon im Jahr 2019 eine Studie für Deutschland veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass 63 % der Deutschen davon überzeugt sind, dass man heute bei bestimmten Themen genau aufpassen müsse, was man sagt. 68 % waren zudem auch der Überzeugung, dass es heute nicht gefahrlos möglich ist, etwas „Schlechtes“ über Ausländer zu sagen. Die Studie trägt den bezeichnenden Titel „Grenzen der Freiheit“.
Die Rolle der Medien
Nach einer Theorie der Wissenschaftlerin Elisabeth Noelle-Neumann nennt man dieses Phänomen „Schweigespirale“. Es tritt bei einer bedrohlichen gesellschaftlichen Stimmung auf, die Menschen hemmt, ihre Meinung offen auszusprechen. Stimmungen werden in der Postmoderne überwiegend durch Massenmedien erzeugt. Massenmedien sind in der Regel Produkte der journalistischen Meinungseliten. Die Medien verbreiten angeblich repräsentative Meinungen, die in Wirklichkeit aber eine elitären Minderheit vertritt. An dieser Stelle möchte ich noch einmal kurz auf meinen ungewöhnlichen Zeitschriftenkonsum zurückkommen. In Medien der linken und rechten Ränder findet man häufig Informationen, die die elitären Massenmedien verschweigen. So bin ich vor allem durch das Kommunistenblatt „Junge Welt“ auf die Konflikte aufmerksam geworden, die zwischen der Regierung von Brandenburg, Tesla und Bürgerinitiativen gerade toben, weil Tesla für seine Batterieproduktion Unmengen von Wasser braucht und im schlimmsten Fall das unterirdische Wasserreservoir der Großstadt Berlin, auf dem das neue Tesla-Werk steht, absaugen und der deutschen Hauptstadt so ein veritables Trinkwasserproblem bescheren könnte. Über Streiks beim Fahrradbotendienst Monster in Berlin, der überwiegend Migranten beschäftigt und diese nicht wie Menschen, sondern wie mobile Waren behandelt, habe ich durch das Neue Deutschland erfahren.
Ängstliches Schweigen breitet sich weiter aus
Die Schlafwagengewerkschafter des ÖGBs reden über solche Konflikte nicht gerne. Sie wollen mit dem global agierenden digitalen Kapital eine Sozialpartnerschaft aufziehen, wie sie es mit dem nationalen Kapital getan haben, wissen aber offensichtlich nicht, dass es zum Beispiel in den USA bei ganz Amazon keine gewerkschaftliche Vertretung gibt und jeder aus der Belegschaft, der dafür eintritt, sofort entlassen wird. Wenn sie dann einmal mit einer Abordnung der aggressiven Anwälte von Bezos oder Musk zusammentreffen, werden sie mit den Ohren schlackern und sich zitternd in ihre Tintenburg an der neuen Donau zurückziehen. Mit dem schmierigen Wiener „Schmäh“ und der heuchlerischen Weinseligkeit des Korporatismus der Zeit von Anton Benya und Josef Sallinger, und genau dort steckt der ÖGB noch immer fest, wird man die Profis des Klassenkampfes von oben nicht beindrucken können.
Aus der „Jungen Freiheit“ erfahre ich wöchentlich zuverlässig über die neuesten Idiotien der woken Linken. Jetzt warnt zum Beispiel gerade die Universität von Northampton die Studierenden vor dem Buch „1984“ von George Orwell, weil es „explizites Material“ enthält, das zart besaitete akademische Schneeflöckchen „anstößig und beunruhigend“ finden könnten. Ich für meinen Teil werde nun das Buch „Geschlecht und Charakter“ von Otto Weininger im Keller verstecken. Nur für den Fall, dass die Sittenpolizei der Antifa bei mir auf der Suche nach Material für ihre Scheiterhaufen vorbeischaut. In zwei Wochen wird die diesjährige Ausgabe der österreichischen Jugendwertestudie des Instituts für Jugendkulturforschung erscheinen. Wir haben diesmal, wie das Institut Allensbach, einen Teil der Studie den „Grenzen der Freiheit“ gewidmet. Und es zeigt sich, dass unter den österreichischen Jugendlichen bereits 78 % meinen, dass es heute besser ist, vorsichtig zu sein und nicht gleich zu sagen, was man sich denkt. Besonders bei den Themen Migration, Asyl, LGBTQ+ und Islam sei es besser, die Klappe zu halten. Twitter-Rambos wie der Fußi Rudi und offensichtlich irre gewordene AK-Rätinnen, die den ÖVP-Kanzler in die Nähe des Faschismus und dessen Umgang mit Gas rücken und Trachten als „legale Symbole“ illegaler Nazis denunzieren, tragen dazu bei, dass sich ängstliches Schweigen in den Milieus der normalen Menschen ausbreitet. Und das bedeutet, dass diese ihre Emotionen und Affekte runterschlucken, so ihre Seelen vergiften und irgendwann verbittert und von Ressentiments getrieben die Straßen stürmen werden. Der Untergang von Weimar war dem Zusammenwirken der Radikalen aller Couleurs geschuldet. Kippt unsere Demokratie in den Totalitarismus, werden die radikalen Twitter-Kampftruppen relevante Beitragstäter sein.
Kommentare
Eine der logischen Folgen müsste daher auch sein, bei allen Medien-Kommentaren Klarnamenpflicht einzuführen. Dann könnte die leidige Zensur in allen Medien fallen (FB nicht ausgenommen), und sollte sich jemand beleidigt fühlen, gibt es Gesetze und Gerichte.
Die Woker leben ja auch nur davon, dass allen ihren Gegnern jeweils der “Saft” abgedreht wird, bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes, wenn nicht woke genug.
Ich las jahrzehntelang die ZEIT, dann abonnierte ich den STANDARD- hab beide abbestellt, war nicht mehr zum Aushalten diese politische Korrektheit.
Heute warte ich jede Woche auf die JUNGE FREIHEIT und besonders freue ich mich über Thorsten Hinz, der für mich der Heinzlmair vom exxpress ist.
Auch mein lieber Mann rümpfte anfangs die Nase über dieses “rechte “Blatt- und heute streiten wir uns um die Zeitung und es ist so, wie Heinzlmair sagt,
Vieles, was die mainstream medien nicht schreiben dürfen, bringen diese Blätter.
ja genau – die Zeit war mal eine gute Zeitung, heute völlig unlesbare Linksmeinungsmache
Ausgezeichnet analysiert und auf den Punkt gebracht!
Der leider in Vergessenheit geratene österreichische Weltreisende und politische Sachbuchautor Erik Kuehnelt-Leddihn hat vor Jahrzehnten bereits den kommenden kolossalen Absturz Österreichs in seinem Buch “Narrenschiff auf Linkskurs” messerscharf begründet umfangreich beschrieben. Nun ist der Niedergang eingetroffen und wird vor unseren Augen rasant abgewickelt. “Wer nicht hören will muss fühlen”, es wird noch ganz schlimm kommen, denn die Party ist vorbei, EU-Schlaraffenland brennt ab!
grossartig, wie immer. nach dem pensionsbescheid getrauen sich auch viele sozialdemokraten tacheles zu reden, und ich mein nicht nur den neuköllner bürgemeister von berlin oder den oberbürgermeister von münchen…
Ich empfehle zum Thema unbedingt das Schlussstatement des wunderbaren Konrad Paul Liessmann in der ServusTV-Sendung “Links. Rechts. Mitte.” vom 1. 5. 2022 anzusehen (ca. ab 1h 06).
Es ging dabei um die Aufregung linker Twitteranten darüber, dass Elon Musk angekündigt hat, die (einseitige) Zensur in dem von ihm übernommenen Medium aufheben zu wollen. Liessmann hat sich vehement für die Meinungsfreiheit ausgesprochen.
Eine perfekte Analyse des Status Quo. Falls es dann ein Nachher gibt, werden die linken Gut- und Medienmenschen es nicht gewesen sein wollen. Mein persönliches Fazit: Ich informiere mich nur mehr über das Netz, wie zB hier im Exxpress und sage trotzdem, was ich mir denke, weil ich es mir in der Rente leisten kann. Junge und Berufstätige haben es nicht so gut und für sie ist das eine sehr bedenkliche Situation.
👍 Gott schütze Sie vor den kleinbürgerlichen linken Witzfiguren und vor den verwöhnten Leistungsverweigerer auch Grüne bezeichnet.
ein richtiger und wichtiger Artikel!
Die größte Gefahr sind mE Dogmen, die zwar keiner versteht und die auch nicht schlüssig erklärbar simd, aber keiner zu hinterfragen wagt (zB Klimawandel) sowie offensichtlicher Blödsinn, der dogmatisch verordnet wird (“alle sind gleich”).
Auch in den Extremen liegt meiner Ansicht immer eine Gefahr, denn die Welt ist in Graustufen existent und niemals schwarz oder weiß. Dennoch ist es auch wichtig zu erkennen, wenn man aus der Mitte in eine der Richtungen eindeutig und empirisch wahrnehmbar abdriftet, wie dies zum Beispiel bei dem Thema “Zuwanderung”, das sich vielerorts schon eher als “Umvolkung” darstellt, gegeben ist.
Herr Heinzlmaier, Sie haben vergessen Walter Lübcke zu erwähnen, der wegen seines Auftretens gegen Pegida und seines Einsatzes für Flüchtlinge auf der Terrasse seines Wohnhauses erschossen wurde.
Der ISLAM ist zwar mit der Demokratie und alles was dazugehört wie z.B. Meinungsfreiheit, Freiheit generell, Gleichberechtigung, Frauenrechte etc. nicht kompatibel, aber sich gegenüber diesem Islam negativ äußern, kann extreme Folgen haben. Jobverlust und Vorwurf des Rassismus sind nur zwei davon.
Was die „Junge Welt“ betrifft, die schreibt am 31. März 2022 – also 5 Wochen nach dem Überfall auf die Ukraine:
„Westen wird Vorwände für Sanktionen finden….“
und über Waffenlieferungen an die Ukraine:
„Erfolg für Kriegstreiber.“
So macht Kommunismus wieder Spaß! 😎
Und was den Islam betrifft, so zeigt sich die „junge Welt“ entsetzt über den zunehmenden antimuslimischen Rassismus in Deutschland …
Ja, genau das ist auch meine Erfahrung und Herangehensweise. In Büchern oder Medien der “Anderen” bekommt man einen Blick auf die selbe Sache aus anderer Perspektive und manche Aspekte, die sonst verschwiegen werden.
Selbst halte ich mich von ideologisch Verbohrten fern, weil das einfach unerfreulich und mir einfach zu blöd ist. Aber auch von jenen Verbohrten, die eher auf meiner Linie liegen. Die radikalisieren sich auch zunehmend. Irgendwann werden die ihre vermeintlichen Feinde am liebsten umbringen wollen.
Es gab einmal – vor ca. 30 Jahren – ein Buch, in dem der Gesundheitswahn der Deutschen als logische Vorstufe zum Holocaust dargestellt worden ist: Gesunder Körper vs. Krankheit, die geheilt werden muss bis Gesunder Volkskörper und Elimnieren derer, die dessen Gesundheit stören.
In eine ähnliche Richtung geht es leider derzeit obwohl man ja behauptet, strikt gegen die Naziideologie anzukämpfen. Das ledigliche Austauschen der Feinde ist aber um nichts besser.
Ich hoffe dennoch darauf, dass irgendwann wieder Vernunft einkehrt.
Anhand der Trachten erkennt man die Sackgasse: die selben Leute, die einer alternativen Musikerin die kulturappropriierten Dreadlocks abschneiden wollen, hassen die heimischen Kulturmerkmale. Da bleibt dann wohl nurmehr Nacktheit sowie gegenseitiges Scheren, Teeren und Federn. Ah geht nicht, wäre Aneignung von Vogelkultur. Jetzt verstehe ich auch, warum sie gegen Flugverkehr sind!
Genau das ist das Ziel der Linken: Wir sollen Angst haben!
Angst, die “falsche” Meinung zu haben, Angst, das Falsche zu lesen, Angst vor Blockwärtern, die uns verpfeiffen.
Und das ist es , was den National-Sozialismus und den International-Sozialismus verbindet. Angst und Unterdrückung.
…………danke Speedy
Interessant wird sein, wie es hier weitergeht. Elon Musk wird womöglich einen profitablen Dienst machen. Außerdem die cancel culture dort durchbrechen.
Amüsant am Rande: Bis gestern war er noch der bei den Linken beliebte Bereitsteller der Mobiltät der Zukunft. Plötzlich mutiert er zum Verstoßenen, weil er als brillianter Geschäftsmann entlarvt wurde, der nebenbei mit seinem Intellekt wie auch seiner Durchsetzungskraft die sogenannte linke “Elite” als eher kümmerliche Möchtegerns dastehen lässt, die sich vor den Elektro – Karren spannen läßt wie eine Herde dummer Schafe.
Verstehe schon, dass man seine Feinde am Besten kennen lernt, indem man sich ihre gedanklichen Ergüsse in Schriftform einverleibt.
Schaffe das jedoch nicht sehr oft, denn der Mageninhalt versucht immer wieder dazwischen zu funken.
Liebe Redaktion.
Die Einblendung der Videos in den Artikeln ist sehr lästig. Kann man die generell ausblenden?
👍
Es freut mich zu sehen, dass ich nicht der Einzige bin, dem das massiv auf den Wecker geht.
👍👍
Interessanterweise sind es gerade die linken Medien,die sich über eine Einschränkung der Pressefreiheit beklagen.
Gerade die, die sie schamlos ausnutzen, um ihre Umerziehungsmaßnahmen am Volke zu bewerkstelligen. Paradox, nicht?
Deshalb kann auch ein Pilz weiterhin machen, was er will. Vorher hat er sich hinter seiner politischen Immunität verschanzt. Jetzt tut er das hinter der Pressefreiheit.
Die beste Strategie des Diebes ist immer :
In die Kasse greifen und sofort “Haltet den Dieb” schreien.
Superartikel! !00% den Nagel auf den Kopf getroffen!!! So ein Artikel wäre in anderen Medien wie ORF und Kronen Zeitung undenkbar!
Ich informiere mich auch breit gestreut von links bis rechts. Mainstream Media konsumiere ich in kleinen Dosen, nur um zu wissen was gerade allgemein geglaubt wird, bzw. geglaubt werden soll.
Freie Meinungsäußerung ist schon seit langer Zeit nicht mehr möglich. Andersdenkende werden niedergebrüllt und/oder diffamiert. Die Diskussionskultur ist auf einem sehr niedrigen Niveau angelangt.
Verehrter Hr. Heinzlmaier. Ich mag Ihre Beiträge.
Eine kleine Korrektur sei dennoch erlaubt. Die Scheiterhaufenreligiösität erlebte ihren Höhepunkt nicht im Mittelalter, das endete bekanntlich mit dem Verlust von Byzanz Anno 1453. Die Ketzer- und Hexenprozesse plus unzähliger Verbrennungen fanden in der frühen Neuzeit statt. Also ab 1500 Anno Domini.
Großartig, einfach großartig Ihr Beitrag. Exxpress kann sich glücklich schätzen, sie als Kommentartor zu haben!
Danke für Ihren Artikel, der zum “Augen auf” und “Mund auf” ermutigt.
Was in Deutschland Printmedien wie “Neue Deutschland” oder “Junge Freiheit” sind ist in Österreich oe24.
Auf diesem Sender wird ausgedienten Politikern aller Couleurs eine Bühne geboten.
Auf teils tiefstem Niveau wird rechts- wie linkslastig diskutiert. ( Cap, Wessenthaler, Groß, Bohrn Mena ….)
P. Pilz ist immer wieder einmal Gast auf diesem Sender. Beim letzten Interview ließ er mit der Aussage aufhorchen er werde im “Salon Pilz” seinen ersten Gast C. Kern mit Chats konfrontieren von denen er vermutlich selbst noch nicht gehört hat. Jüngst kursieren Aussagen von C. Kern, dass ein Minister in seiner Amtszeit gegen ihn bei Orban interveniert hat. (2015/6) Warum kommen diese Anschuldigungen erst jetzt an die Öffentlichkeit, könnte da der nächste politische Skandal konstruiert worden sein? Warum tritt C. Kern vermehrt in der Öffentlichkeit auf?
Ein weiteres amüsantes Interview auf oe 24 war das von Rudi Fussi. Er erweckt ja beim viel zu schnellem Reden den Anschein, dass er permanent gejagt wird. (Wahrscheinlich von ihm selbst) Schwafelt der nicht allen Ernstes von einem eigenen Kandidieren in die Regierung falls die SPÖ nicht Veränderungen vornimmt.
C. Kern und P. Pilz wurden abgewählt, das dürften beide bis heute noch nicht verkraftet haben. R. Fussi wird wohl das gleiche Schicksal ereilen.
Leider sind und werden auch in Zukunft keine starken und fähigen Persönlichkeiten mit Ausnahme des Arbeitsministers in die Politik gehen, denn dort sind sie Freiwild für die Medien, Journalisten und politisch anders Denkenden. Wir ÖsterreicherInnen hätten uns bessere PolitikerInnen und politisch unabhängige und objektive Medien und Journalisten verdient.
Dem kann man nur zustimmen.
Es ist heute so, dass man besser schweigt, wenn man nicht gewillt ist, sich dem Diktat der Twitteria und der „richtigen“ Medien zu beugen und brav alles nachzuplappern.
Leider.
Zugleich wird gerade von denen, die jede abweichende Meinung in Grund und Boden verdammen und die diffamieren, die es wagen, aufzubegehren, beklagt, dass die freie Meinung in Gefahr ist.
Einfach irre.
Der linke Scharfmacher, ein Totengräber der breit gefächerten Meinungsvielfalt hat sich gestern im post-kommunistischen ORF darüber beschwert, dass Frau Ministerin Raab nicht zur medialen Hinrichtung hinsichtlich des Themas, warum Österreich im Ranking um mediale Freiheit abgerutscht sei, erschienen ist .
Armin Wolf
Selbiger Scharfmacher hat sich im persönlichen Interview größte Sorgen wegen des möglichen Ausbruchs freier Meinungsäußerung auf Twitter gemacht, wo er ja bekanntlich selber aktiv ist und sich zahlreicher Follower erfreut.
Scheiterhaufenmentalität. Brillante Analyse. Ich nehme meine Umwelt auch so verbissen aggressiv und meiningungsgefährdend wahr.