
Bernhard Krumpel: Spannungsfeld Politik und Realität
Klimaneutralität ist in Europa zu einem wichtigen Thema geworden. Der Weg dahin ist schmerzhafter, als glaubhaft gemacht wird. Dabei wird vergessen, dass sich Europa nicht vom Weltklima abkoppeln kann. Allein in Asien sind rund 600 Kohlekraftwerke im Bau oder Planung. Zudem steigt in Fernost die Nachfrage an Öl als Energieträger.
Als wir uns in Europa auf den Weg gemacht haben, um das Ziel Nachhaltigkeit zu erreichen, war vielen nicht klar, wie steinig dieser Weg ist. Als Zielbild winkten grüne Wiesen, ein leichter Wind, der den Duft frischer Kräuter in die Nase trägt., Die Haut sanft erwärmende Sonnenstrahlen, zirpende Grillen und am Waldesrand äsende Rehe. Welche volkswirtschaftlichen Auswirkungen uns tatsächlich erwarten, war niemanden klar.
Politisch unbequeme Wahrheiten mit radikalen Auswirkungen
Der Strompreis explodiert. Ende des Jahres nehmen die Deutschen ihre Atomkraftwerke vom Netz. Eine völlig überhastete Maßnahme, die das Stromangebot weiter verknappen wird. Denn gleichzeitig wurde das Alternativangebot nicht ausgebaut. Ein Beispiel? Zwei Prozent der deutschen Landesfläche sollten mit Windrädern bestückt werden. Tatsächlich wurden in Bayern im Jahr 2020 drei (!) Windräder beantragt, im ersten Quartal 2021 keines. Verständlich, denn die behördliche Landesregel lautet: Der Abstand zwischen Windrädern und Siedlungen muss das 10-fache der Anlagenhöhe ausmachen. Bei einer Höhe von 200 Metern, macht dies den Ausbau schwierig. Bei Solarpaneelen bietet sich eine ähnlich traurige Situation. Zusätzlich wird 2038 die Kohleverstromung beendet. Dabei sind sich alle Prognosen bei einem einig: Der Stromverbrauch wird bis 2030 um 25 bis 35 Prozent weiter zunehmen, bis 2045 sogar um 130 bis 185 Prozent.
Kurz gesagt, Strom wird zu einem knappen Gut, die volkswirtschaftlichen Auswirkungen sind für Privathaushalte und Unternehmen enorm. Deutschland ist am besten Weg, sich selbst zu degradieren. Denn die Franzosen werden im künftigen Ernstfall ihren Atomstrom nicht mit Deutschland teilen. Sie werden ihn selbst brauchen.
Die Stromerzeugung ist allerdings nur ein sich verschärfendes Problem. Der Individualverkehr mit all seinen Freiheiten, wird eingeschränkt. Denn die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität ist für eine deutlich steigende Zahl von Elektrofahrzeugen noch bei weitem nicht gerüstet.
Beim Heizen sind die notwendigen Ziele schlichtweg nicht erreichbar. Die Sanierungsrate bei Gebäuden müsste mindestens verdoppelt, Fernwärmenetze sollten massiv ausgebaut und in Wärmepumpen investiert werden. In all dem liegt auch eine soziale Gefahr. Denn mit höheren Heizkosten drohen einschneidende soziale Probleme. Und ohne Hilfe für Geringverdiener wird der Klimaschutz die politische Landschaft radikalisieren.
Erinnern Sie sich noch an das Ozonloch?
Einzige wesentliche Maßnahme bisher war der Schutz der Ozonschicht. Doch obwohl bereits 1957 die britische Forschungsstation Halley Bay davor warnte, kam es erst rund 30 Jahre später auf die politische Agenda.
Nun muss alles schneller gehen. Daran sind wir selbst schuld. Viel zu ambitionslos wurde in den 1990-er Jahren Klimapolitik betrieben. Politische Entscheidungen haben sich durch die darauffolgende Tatenlosigkeit der Lächerlichkeit preisgegeben. Den Preis, dieser realitätsnegierenden Politik, den müssen wir jetzt alle zahlen. Und wir spüren ihn bereits an den eklatant steigenden Strompreisen.
Dabei wird es alles nichts nutzen. Die Frage ist nicht mehr, wie wir die Klimaerwärmung um 1,5 bis 2 Grad aufhalten können. Die Frage ist, wie können wir es schaffen, dass die Temperatur nicht um mehr als fünf Grad steigt? In Europa sind wir auf Kurs. Aber wir müssen die anderen Länder auch an Bord holen. Sonst sind unsere Anstrengungen umsonst – und das ist toxische Nahrung für hungrige politische Demagogen. Denn schon der US-amerikanische Psychologe Maslow wusste: Wenn die Existenz- und Sicherheitsbedürfnisse einer steigenden Zahl der Bevölkerung nicht mehr gedeckt werden können, dann sind soziale Unruhen unvermeidbar. Hoffen wir, dass es nicht dazu kommen wird.
Kommentare
Wir sind sowieso schon verloren. Wie 2003 angekündigt, liegen weite Teile Europas bereits seit dem Jahr 2020 unter Wasser. Von den Massenmedien wird dieser Umstand geschickt verschleiert. Möglicherweise werden die Lockdowns nur veranstaltet, dass man die untergegangenen Regionen nicht sieht.
Das Ozonloch hatte sich überraschend schnell geschlossen, nachdem das FCKW-Verbot durch war und Dupont den Ersatzstoff bereits parat hatte. Die Patente auf FCKW von Dupont waren nämlich gerade abgelaufen gewesen. Nachdem das FCKW-Verbot durchgetzt war, war auch das Ozonloch kein Thema mehr. Obwohl die damit befassten Wissenschaftler gesagt hatten, dass sich die Auswirkungen auf das Ozonloch erst nach 15 Jahren zeigen – demnach das Ozonloch nach dem FCKW-Verbot noch 15 Jahre lang größer werden hätte müssen.
Ich fürchte mich seit der Ankündigung einer Verschärften, unabwendbaren Eiszeit mit Hungersnöten vor etwa 50 Jahren. Etwas später ist der Wald abgestorben. Wie man sieht gibt es ja schon lange keine Bäume mehr.
Das Einzige was wirklich wichtig war und was passiert ist, ist das Stoppen der Verschmutzung von Wasser und Luft. Das ist auch passiert und war wichtig und gut.
Aber alle anderen Katastrophen – auch leichter vorhersehbare wie das Ende der Vorräte an fossilen Energieträgern bis zur Jahrtausendwende etc. – sind nie eingetreten.
Wenn kein Wind geht gibst keinen Strom.
Wenn die Sonne in der Nacht nicht scheint gibst keinen Strom.
Wenn in der Nacht kein Wind geht gibts überhaupt keinen Strom.
Konnte man aber im vorhinein natürlich nicht wissen.
Ozon-Loch ? Habe ich einmal gesehen, ging spät am Abend spazieren, dann eröffnete es sich mir. In allen Farben, hell rot, violett leuchtend, dann ins dunkelrot gehend, grün-orange, ein heller Feuerball tanzte vormir, größer, dann kleiner werdend, in runden, eckigen Formen, einmal länglich, dann wieder kurz-dicklich werdend, um dann wie Schnee in der Sonne zu verschwinden. Ich starrte gespannt, wie das Kaninchen vor der Schlange in den Himmel, vor Glückseligkeit schweißgebadet und fühlte mich dem Nirvana sehr sehr nahe. Es war ein besonderes Schauspiel der Natur. Schade, wenn es nicht mehr wäre.
Die Anmaßung, das Weltklima beeinflussen zu können, ist einfach nur bizarr und die Horrormeldungen völlig überzogen. Es genügt, die Panikprognosen seit den 80ern mit der Realität von 2021 zu vergleichen, und es zeigt sich, dass nichts davon eingetreten ist. Irreversibles schon gar nicht. Wenn etwas die Menschheit bis heute ausgezeichnet hat, dann war es ihre Fähigkeit, sich an unterschiedliche Klimagegebenheiten anpassen zu können. Nützen wir dieses Potential und lassen wir die besten Ingenieure an die Probleme ran anstatt wohlstandsverwahrlosten Jugendlichen und geisteswissenschaftlichen Theoretikern nachzulaufen. Umweltschutz und Ressourcenschonung sind für unsere Kinder und Enkel extrem wichtig, aber wovor wollen wir das Klima schützen?
Sehr richtig, die besten Ingenieure arbeiten auch gerade an der Klimaanlage für den 30 Millionen Krisenbunker für das Bundeskanzleeamt.
Für die Menschen ist es einerseits ein Glück, dass die in diesem Kommentar beschriebenen düsteren klimatischen Prophezeiungen nicht eintreffen werden, da sie auf Ideologie und nicht solider Wissenschaft beruhen. Viel gefährlicher sind die die angedrohten Maßnahmen zur CO2 Vermeidung, die uns Wohlstandverlust und sozialen Unfrieden bringen. Wir müssen hoffen, dass die demokratischen Kräfte den grünen Klimawahn, der inzwischen ja auch andere Parteien ergriffen hat zumindest dämpfen…Letztlich wird sich die Vernunft durchsetzen, wenn wir erkennen, dass wir in Europa die einzigen auf der Welt sind, die sich vor dem CO2 fürchten.
Was ihnen nicht gefällt ist Ideologie, das Festhalten an einem Kurs der Zerstörung ist wissenschaftlich begründet und alternativos?
Wenn mehr und mehr Regionen unbewohnbar werden, wohin werden diese Menschen dann migrieren?
Genau auf diese im Artikel geschilderten Punkte kommt es an. Es wäre sehr wichtig, hier in Österreich richtig zu steuern. Aber große Teile der Politik sind ja anderweitig beschäftigt 🙁 Die Entwicklung in Deutschland ist besorgniserregend und kann in einer schlechten Konstellation ganz Europa in die Krise mitreissen.