Bidens Stellungnahme zum Terroranschlag in Kabul: "It's been a tough day"
Sichtlich angeschlagen und erst ein paar Stunden nach dem Anschlag tritt US-Präsident Joe Biden vor die Kameras. Während seiner Rede fordern Republikaner bereits Bidens Rücktritt. Der Präsident wendet sich in seiner Rede auch an die IS-Terroristen: “Wir werden euch jagen und euch büßen lassen.”
Nach dem Terroranschlag in Kabul vergehen erst einmal einige Stunden, bis Joe Biden vor die Kameras tritt. Zuvor war von ihm nichts zu hören und nichts zu sehen. Am Donnerstagabend um 17:24 Uhr – eine halbe Stunde später als angekündigt – betritt er schließlich sichtlich betroffen das Rednerpult im Weißen Haus. Seine Worte signalisieren Entschlossenheit, seine Körperhaltung Verzweiflung. Während er seine Rede hält, fordern republikanische Politiker bereits Bidens Rücktritt und ein Amtsenthebungsverfahren. “Joe Biden hat Blut an den Händen”, twittert die Abgeordnete Elise Stefanik. Das Desaster in Afghanistan sei “ganz allein das Ergebnis der schwachen und inkompetenten Führung” des Präsidenten.
Joe Biden has blood on his hands.
— Elise Stefanik (@EliseStefanik) August 26, 2021
The buck stops with the President of the United States.
This horrific national security and humanitarian disaster is solely the result of Joe Biden’s weak and incompetent leadership. He is unfit to be Commander-in-Chief.
Mit “It‘s been a tough day” – es war ein schwerer Tag – beginnt Biden seine Ansprache. An die Terroristen gerichtet: “Wir werden nicht vergeben. Wir werden nicht vergessen.“ Den Verantwortlichen für die Attacken droht er: “Wir werden euch jagen und euch büßen lassen.” Die Terroristen des Islamischen Staates würden “nicht gewinnen”. Die USA ließen sich nicht einschüchtern. Man werde die Schuldigen aufspüren, “wo immer sie sind”. Erst zehn Tage zuvor hatte Biden am selben Ort angekündigt: “Wir werden unsere Leute mit vernichtender Gewalt verteidigen, falls nötig.”
Der Präsident hatte versprochen, alle Amerikaner nach Hause zu holen und möglichst viele afghanische Verbündete außer Landes zu bringen. Nach Angaben des US-Außenministeriums befinden sich in Afghanistan noch immer rund 1000 US-Staatsbürger. Jeder Einsatztag erhöht das Risiko weiterer Anschläge. Der Präsident macht bei seinem halbstündigen Auftritt deutlich: “Wir werden uns von Terroristen nicht abschrecken lassen. Wir werden nicht zulassen, dass sie unsere Mission aufhalten. Wir werden die Evakuierung fortsetzen.”
An die Familien der ermordeten Soldaten: "Mein Herz schmerzt für Sie."
Biden wendet sich an die Angehörigen der ermordeten US-Soldaten: “Wir haben, wie viele von Ihnen, eine Ahnung davon, was die Familien dieser tapferen Helden heute fühlen”, sagt er. Sein eigener später verstorbener Sohn Beau war selbst als Offizier im Irak. “Man hat das Gefühl, als würde man in ein schwarzes Loch in der Mitte der Brust gesaugt. Es gibt keinen Ausweg. Mein Herz schmerzt für Sie.” Biden bittet um eine Schweigeminute und steht eine ganze Weile schweigend am Rednerpult.
Als wichtigstes Argument für den Truppenabzug aus Afghanistan hat Biden angeführt, dass das Terrornetzwerk Al-Qaida nicht mehr in der Lage sei, von dort aus Ziele in den USA anzugreifen. Selbst wenn das stimmen sollte: Dass der Terror in Afghanistan nicht besiegt ist, hat der Anschlag erneut deutlich gemacht. Einen US-geführten Einmarsch müssen Dschihadisten weltweit wohl auf absehbare Zeit nicht mehr fürchten. Nach dem Scheitern in Afghanistan sind westliche Staaten zu solchen Interventionen dürften wohl nicht mehr bereit.
Zustimmungswerte für Biden sind Umfragen zufolge im Keller
Biden ist überzeugt, dass die Geschichte – und mittelfristig noch viel wichtiger: der Wähler – ihm recht geben wird. Umfragen zufolge sind seine Zustimmungswerte zuletzt auf einen Tiefpunkt gefallen. Nach einer Befragung im Auftrag von “USA Today” heißt gerade einmal rund jeder Vierte findet Bidens Umgang mit dem Truppenabzug gut – obwohl eine Mehrheit dafür ist, die Soldaten nach Hause zu holen.
Biden argumentiert, er habe nach Trumps Abkommen mit den Taliban – das einen Abzug schon zum 1. Mai vorsah – nur zwei Möglichkeiten gehabt: Die Truppen bald danach nach Hause zu holen oder Tausende neue Soldaten nach Afghanistan zu schicken, um den Krieg zu eskalieren. Er lässt unerwähnt, dass Experten durchaus Alternativen zu diesen zwei Extremen vorgeschlagen haben. Und betont auch jetzt wieder: “Es war an der Zeit, einen 20-jährigen Krieg zu beenden.”
Bevor Biden den East Room verlässt, sagt er mit entschlossenem Tonfall: “Ich war nie der Meinung, dass wir amerikanische Leben opfern sollten, um zu versuchen, eine demokratische Regierung in Afghanistan zu errichten, einem Land, das in seiner gesamten Geschichte noch nie ein geeintes Land war (…). Es war an der Zeit, einen 20-jährigen Krieg zu beenden.” Felsenfest vertritt er weiterhin die Ansicht, dass der Abzug der US-Truppen der richtige Schritt ist, auch wenn Afghanistan damit wieder den Islamisten überlassen wird. (APA/Red)
Kommentare
Folgender Text wurde in größten österreichischen Tageszeitung von der gestrigen Pressekonferenz wiedergegeben: Als sich der Präsident nach seiner Rede zu den Anschlägen den Reportern zuwandte, sagte er: „Meine Damen und Herren, man hat mir eine Liste gegeben. Ich wurde angewiesen, die Fragen von Kelly O‘Donnell von NBC zuerst zu beantworten.“ Ein US-Präsident, der von irgendjemandem „angewiesen“ wurde? Das passt nicht zum Bild des mächtigsten Mannes der Welt. – Der Meinung bin ich auch! Scheinbar schon täglich stellt Präsident Biden seine Unfähigkeit unter Beweis und scheint nur noch eine Marionette zu sein.
Ich habe Biden in einer Fernsehdiskussion mit Trump live gesehen. Der Mann ist eben alt, zerstreut und konzentrationsschwach – das soll aber Kritik nur insofern sein, als dass er nicht seinen wohlverdienten Ruhestand genießt. Er ist aus meiner Sicht die Marionette einer diffusen hinter ihm stehenden Gruppe, die kein Konzept hat. Aber historisch wird “der Untergang des Amerikanischen Imperiums” mit seinem Namen verknüpft sein.
Dass America diesen senilen Mann als Präsidenten hat, hat es sich auch nicht verdient. Aber solange die ihr Wahlsystem nicht ändern, werden immer wieder so unfähige Figuren an der Spitze stehen.
Und damit meine ich nicht seinen Vorgänger!
Präsident Biden wirkt auf mich sehr unbeholfen und so, als wäre er sich der Tragweite seiner Entscheidungen überhaupt nicht mehr bewusst. Für mich fast wie ein Symbol für den Niedergang der westlichen Kultur……
Auch auf mich wirkt es so. Dazu passt, dass sich die US-Army zunehmend mit den Ansprüchen und Forderungen der Identitätspolitik auseinander setzen muss.
Der Westen gibt Stück für Stück seine Wehrhaftigkeit auf, verfängt sich in ideologisch motivierten Scheindebatten, verschwendet Energie und Ressourcen für dekadente Nebensächlichkeiten. Für die Generationen Y und Z wird es mal eine große Ernüchterung geben, wenn die globale Realität in den noch halbwegs komfortablen Wohlstandsblasen Einzug hält.
Biden scheint senil zu sein und dem Amt nicht gewachsen..
Dass die Entscheidung,die Besatzung in Afghanistan zu beenden,ist sicherlich eine richtige Entscheidung gewesen.
Aber nach 20 Jahren Besatzung war es nicht notwendig,diesen Abzug so schnell und ohne Plan zu vollziehen..
Man hätte vom Ende her denken müssen..Nun besitzen die Talibans die Waffen der Nato und sind wohl besser ausgerüstet,als die Bundeswehr in Deutschland.
Auch hätte man vor Abzug schon festlegen müssen,wer denn nun als Ortskraft zählt…Diese hätte man vor dem Abzug ja schon ausfliegen können.
Nichts war also organisiert und so kam es zu dieser Panik am Flughafen Kabul über Tage und letztendlich zu den Selbstmordanschlägen..
Biden hat hier vollends versagt,da er total überfordert war und wirkte.Da helfen auch großmäulige Parolen nichts,oder will er etwa wieder in Afghanistan einmarschieren lassen?
Fazit:Der Westen sollte sich um sich selbst kümmern,anstatt Kriege zu führen ins islamischen Ländern,um dort die Demokratie einzuführen..
Dies funktioniert nicht,siehe Irak,Libyen,Syrien..usw…
Der Westen hinterliess nur verbrannte Erde und den Bürgern in ihren Staaten eine riesige Flüchtlingswelle,die auch von den Bürgern finanziert werden müssen und dies für viele Frauen und Mädchen sogar mit dem Leben..
Es müssen endlich Politiker aus dem Westen für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden und dies ohne wenn und aber!
Und bitte hört auf damit zu suggerieren, die Taliban wären die Guten!!!
Eh nicht, sind und bleiben eine Mörderbande. Nur, jetzt mischt der IS mit und dadurch schauen die Taliban anders aus, da sie von einer weiteren Mörderbande bedrängt werden.