
Bischöfe bei Demo dabei: Kirche unterstützt nun offiziell Klima-Chaoten
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler und Wiens Weihbischof Stephan Turnovszky beteiligten sich am Freitag an den österreichweiten Klima-Demos. Glettler zeigte überdies Verständnis für besonders drastische Formen des Protests auf Straßen und Flughäfen: Klimakleber seien „prophetische Mahner“.

Alarmierende Worte fand Diözesanbischof Glettler anlässlich des österreichweiten Klima-Streiks: „Morgen ist es zu spät!“, warnte er auf seinem Instagram-Profil. Lobende Worte fand der Bischof hingegen für die Innsbrucker Demo der „Fridays for Future“, an der auch Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) teilnahmen. „Es war eine laute, energische Kundgebung, die trotz der bedrohlichen Klimasituation den ‚Geschmack nach einer besseren Zukunft‘ vermittelt hat“.
Glettler sprach von 1000 Personen, die am Klimastreik in Innsbruck teilgenommen hätten, der Polizei zufolge waren es zwischen 150 und 200 Menschen.
Seite an Seite mit „Omas gegen Rechts“
In ganz Österreich wurden am Freitag Klima-Streiks organisiert. Zahlreiche Initiativen und NGOs nahmen teil, darunter auch die „Omas gegen Rechts“ mit dem Transparent „Klima in Gefahr – Demokratie in Gefahr“.
Hermann Glettler trat nicht zum ersten Mal bei einer Klima-Demo von „Fridays for Future“ auf. Im November 2019 hatte er etwa eine Klimaschutz-Demo in Lienz eröffnet. Gewandt an die anwesenden Kinder und Jugendlichen erklärte er damals: „Ihr seid Aufwecker, die wir brauchen.“
Auch im Vorfeld der Klima-Proteste am Freitag in Innsbruck rief er zu einer breiten Teilnahmen auf. Dabei forderte er, die Zukunftsängste der jungen Menschen ernst zu nehmen und „am Thema klebenzubleiben“.

Klimakleber für Gletter wichtig: „Sie müssen uns auf die Nerven gehen“
Bei einem Pressegespräch am Freitag äußerte der Innsbrucker Diözesanbischof überdies Verständnis für die besonders drastischen Formen des Klimaprotestes – Stichwort Straßenblockaden durch Klimakleber. Man sollte in jungen Menschen, die solche Mittel einsetzen, „prophetische Mahner“ sehen. „Sie müssen uns auf die Nerven gehen, solange nämlich, bis wir endlich in die Gänge kommen und eine effektive Gegensteuerung machen.“
Ebenso appellierte der Bischof an die Politik: „Die mahnenden Kräfte mundtot zu machen oder zu kriminalisieren, verschlimmert die Lage“.
Turnovszky und andere Bischöfe rufen zur Teilnahme am Klimastreik auf
Bischof Turnovszky, der in der Bischofskonferenz das Referat für Kinder- und Jugendseelsorge leitet, erklärte auf Instagram: Christen hätten eine Verantwortung „für die uns von Gott anvertraute Schöpfung“.
In einer gemeinsamen Erklärung hatten bereits im Vorfeld des Klimastreiks Vertreter der heimischen Kirchen und der „Religions for Future Vienna“ zur Teilnahme am Streik aufgerufen. „Als religiöse Führungspersönlichkeiten rufen wir dazu auf, am weltweiten Klimastreik mitzuwirken und gemeinsam, Seite an Seite mit der jungen Generation, ein deutliches öffentliches Zeichen für den Klimaschutz zu setzen“, hieß es in einer Erklärung wörtlich, die u.a. von Bischof Turnovszky, dem serbisch-orthodoxen Bischof Andrej (Cilerdzic) und dem armenisch-apostolischen Bischof Tiran Petrosyan unterzeichnet wurde.
Regierungen sollten mit Klimaschutz die Erderwärmung eindämmen
Die gefährliche globale Erderhitzung sei kein Schicksal, heißt es in der Erklärung. Wenn die Regierungen mit entschlossenem, raschem Klimaschutz beginnen, könne die Erwärmung eingedämmt werden. Die Klimastreiks würden zeigen, „dass das Erreichen der Pariser Klimaziele absolut dringend ist“.
Der zu Recht besorgten Jugend wolle man zeigen: „Wir unterstützen Eure Forderung nach einer klimagerechten Zukunft! Ihr seid uns nicht egal!“
Austritte aus Kirche so hoch wie noch nie
Weniger erfolgreich als die Klimastreiks verlief das vergangene Jahr für Österreichs Kirche: 90.975 Katholiken kehrten ihr im Jahr 2022 den Rücken. Trotz deutlichem Bevölkerungswachstum ist das ein Minus von 1,96 Prozent. Angesichts dieses Negativ-Rekords fragen sich immer mehr Persönlichkeiten: Was macht die Kirche falsch?
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Kommentare
Haha, Religions for Future. Für die katholische Kirche wird das ein frommer Wunsch bleiben. In jeder x-beliebigen Messe ist der Altersdurchschnitt der Besucher etwa 70 Jahre.
Die katholische Kirche geht weit nach links und ich habe ein mögliches Einsparungspotential entdeckt. Lg
Weltfremde unter sich.
Nicht alle können Zahlen-Genies sein.
Sind sie ein Freund vom Brabler?
Wäre ich nicht schon längst aus der Kirche ausgetreten, so würde ich es jetzt tun.
Die Kirche wurde schon immer von der Politik korrumpiert. Das liegt daran, dass sich die “Kirchenfürsten” gerne als Quasi-Politiker sehen. Macht is a Luada.
Politik ist ein Auge, das nicht zwinkern kann und vernünftige Lösungen erkennt nur der Unpolitische, denn der ist nicht an Macht interessiert.
Wir bräuchten alle ein Rückbesinnung auf das was die Gesellschaft zusammen hält, Tradition und verbindende Werte. Wir sollten schöpferisch motiviert sein, etwas zu erreichen und nicht danach streben, besser zu sein als Andere.
Die Menschen sind zunehmend verhärtet und vereinsamt, besonders seit durch das Internet Fremde -als Freunde gesehen werden (facebook etc.) und die Kommunikation fast nur noch über die Bildschirme stattfindet. Ich glaube, solange der Mensch ein Recht auf alles hat, mangelt es ihm an allem.
Ist es denn nicht so, dass Schmerz und Leid immer schon Teil der Welt gewesen sind?
Die Kirche hat mich längst verloren und wird noch mehr ihrer Schäfchen verlieren oder erst gar nicht gewinnen, denn diese Wendehalspolitik ist widerlich.
Die Kirche will das Klima retten? Also weg mit seid fruchtbar und mehret euch? Stattdessen wird sie ab jetzt Verhütungsgebote predigen und kostenlose Verhütungsmittel in der dritten Welt verteidigen. Ach, wäre das schön.
Glaubt die Kirche wirklich dass die Klimakleber die künftigen Kirchensteuerzahler sind !!!! Ich glaube da irrt sich gewaltig!! Ich bin ein braver Beitragszahler seit Jahrzehnten aber vielleicht nicht mehr lange
Ist Nächstenliebe…
Diese scheinheiligen Brüder meinen, sie müssen politisch mitmischen. Ich freue mich über jeden Austritt, denn anders verstehen sie es nicht.