Beinahe einen Tag lang hatten sämtliche deutschsprachige Medien (mit Ausnahme des eXXpress) über dieses Ereignis geschwiegen. Nun beginnt es aber mit Verspätung auch hier größere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Jeddah in Saudi-Arabien soll ein Ort zur Aushandlung eines Waffenstillstands zwischen der Ukraine und Russland sein. Das saudische Königshaus organisiert dafür eine gewaltige Friedenskonferenz.

Am Montag erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller: US-Regierungsvertreter werden an dem Ukraine-Friedensgipfel in Saudi-Arabien ebenfalls teilnehmen. Er fügte aber hinzu, dass er keine weiteren Einzelheiten nennen könne.

Das Wall Street Journal hatte zunächst am Samstag berichtet, Saudi-Arabien werde westliche Staaten, die Ukraine und wichtige Entwicklungsländer zu den Gesprächen einladen.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman unternimmt gewaltige Anstrengungen, um Saudi-Arabiens internationale Bedeutung zu steigern, auch als Verhandlungsort.APA/AFP/SPA

Saudi-Arabien verbessert sein internationales Image

Die große Friedenskonferenz soll am kommenden Wochenende (5. bis 6. August) in Jeddah beginnen. Die ukrainische Präsidialverwaltung bestätigte am Sonntag den Termin und dankte Saudi-Arabien für die Unterstützung. Dem Wall Street Journal zufolge sollen rund 30 Staaten, darunter Indien und Brasilien, an der Konferenz in Jeddah teilnehmen – Russland aber nicht. Eine Schlüsselfrage dürften sein, ob Riad auch China zur Teilnahme bewegen wird.

Saudi-Arabien bemüht sich unter Kronprinz Mohammed bin Salman seit bald drei Jahren seinen internationalen Ruf zu verbessern. Offensichtlich will sich das Königreich als neutral präsentieren, ohne für eine der beiden Seiten im Ukraine-Krieg Partei zu ergreifen.