Die 2,8 Kilometer lange Brücke stürzte in der Nacht auf Dienstag weitgehend ein, nachdem einer ihrer Pfeiler von einem Containerschiff gerammt worden war. Polizei und Rettungskräfte suchten nach dem Unglück über viele Stunden aus der Luft und im Wasser nach mehreren Vermissten. Zwei Überlebende wurden aus dem eiskalten Wasser gezogen. Mindestens sieben Fahrzeuge sind in den Fluss gestürzt. Der Verkehrsminister von Maryland, Paul Wiedefeld, hatte gesagt, man gehe davon aus, dass es sich bei den Vermissten um Bauarbeiter handle. Sie hatten demnach auf der Brücke Schlaglöcher repariert.

Auf dem Schiff gab es nach Angaben der Besatzung ein Problem mit dem Strom. Das bestätigte der Gouverneur des US-Bundesstaates Maryland. Laut Moore wären dank des Notsignals Beamte in der Lage gewesen, den Verkehr zu stoppen, damit nicht noch mehr Autos auf die Brücke gelangten. Weitere Informationen zur Ursache gab es bisher nicht. Moore betonte jedoch, die vorläufige Untersuchung deute auf einen Unfall hin. Hinweise auf eine vorsätzliche Tat oder gar einen Terroranschlag gebe es nicht.

Keine offiziellen Ergebnisse zur Unglücksursache

Die US-Behörde für Transportsicherheit NTSB untersucht den Vorfall. Bis offizielle Ergebnisse zum Hergang des Unglücks vorliegen, dürfte es noch dauern. Die Einsatzkräfte hatten sich zunächst auf die Suche nach den Vermissten konzentriert.

Die 2,8 Kilometer lange, vierspurige Francis-Scott-Key-Brücke führte als Teil der Autobahn Interstate 695 südwestlich des Stadtzentrums von Baltimore über den Patapsco-Fluss. Mit der Brücke wurde eine wichtige Verkehrsader an der Ostküste der USA zerstört. Laut US-Regierung überquerten vor dem Unfall rund 30.000 Fahrzeuge pro Tag die Brücke.

Baltimore ist der verkehrsreichste US-Hafen für Autotransporte. 2023 wurden dort nach Angaben der Regierung von Maryland knapp 850.000 Autos und leichte Lkw umgeschlagen. Zu den Autoherstellern, die über Baltimore In- und Exporte regeln, gehören Toyota, General Motors und Volkswagen. Mehr als 40 Schiffe mussten nach dem Einsturz im Hafen bleiben. Mindestens 30 Schiffe waren noch auf dem Weg nach Baltimore. US-Verkehrsminister Pete Buttigieg äußerte die Befürchtung, dass der Einsturz zu Lieferkettenproblemen mit Folgen für die gesamte USA führen wird.