Neben den 21 Toten wurden bei der Tragödie 18 Businsassen zum Teil lebensgefährlich verletzt. 13 von ihnen befinden sich noch in Krankenhäusern, sechs davon auf einer Intensivstation. Der Bus war – wie vom eXXpress berichtet – auf dem Weg aus der Innenstadt zum Campingplatz in Marghera im Stadtteil Mestre verunglückt. Er stürzte von der Straße etwa zehn Meter tief von einer Brücke auf eine Bahnstrecke. Das Hybrid-Fahrzeug fing Feuer, Augenzeugen berichteten von grauenvollen Todesschreien der Insassen.

Zunächst war davon ausgegangen worden, dass der italienische Chauffeur (40) hinter dem Steuer einen Kollaps erlitten und deshalb die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Später tauchte der Verdacht auf, dass neun ukrainische Fahrgäste in Streit geraten waren und der Lenker deshalb die Konzentration verloren hatte.

Beschuldigte Beamte für Instandhaltung zuständig

Inzwischen prüft die Staatsanwaltschaft in Venedig eine weitere mögliche Unfallursache. Laut lokalen Medienberichten soll die Leitschiene der Überführung nicht vollständig gewesen sein, mehrere Meter sollen zum Unglückszeitpunkt gefehlt haben. Tatsächlich sieht man auf einem Video, wie der Bus ungebremst seitlich in die Tiefe kippt.

Staatsanwältin Laura Cameli beschuldigt drei Verdächtige der fahrlässigen Tötung und der schweren Körperverletzung im Straßenverkehr. Einer von ihnen ist der Betreiber des Busunternehmens. Ins Visier geraten sind aber auch zwei Bedienstete der Stadtverwaltung. Sie sind in der Bauabteilung für Instandsetzungen verantwortlich.

Das spricht für die Variante der fehlenden Leitschiene.